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Kommentar zum Müllvermeidungsantrag der ALAAlsfeld sollte Geschirr aus Einwegplastik wirklich verbieten

MeinungALSFELD. Die Stadt Alsfeld möchte, dass künftig der Plastikmüll bei Alsfelder Veranstaltungen möglichst vermieden wird, allerdings ohne ein genaues Konzept, denn das werde nicht gebraucht. Das ist zwar schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, aber zu unkonkret. Alsfeld sollte sich an anderen Städten ein Beispiel nehmen, der EU zuvorkommen – und Geschirr aus Einwegplastik wirklich verbieten, findet OL-Volontärin Alina Roth.

In Alsfeld gehört das Feste feiern dazu. Es ist für Alsfeld genauso typisch wie das Alsfelder Rathaus, die Alsfelder Marktspielgruppe oder die Kartoffelwurst. Jahr für Jahr locken die Märkte und Feste immer zahlreiche Besucher in das historische Städtchen, sei es der Käsemarkt, der Kräuter- und Märchentag, das Stadtfest oder der Weihnachtsmarkt. Doch wo viel gefeiert wird, fällt auch ordentlich Müll an – vor allem der aus Plastik. Ganz vorne mit dabei: das Plastikgeschirr.

Die Stadt möchte nun künftig bei Alsfelder Veranstaltungen den Plastikmüll möglichst vermeiden. Das Thema ist eigentlich nicht neu, kam am Dienstagabend aber durch einen Antrag der ALA wieder auf den Tisch. In dem Antrag geht es konkret um ein Konzept, das eine schrittweise Reduzierung von Abfällen, insbesondere aus Plastik, bei Alsfelder Festen und Märkten wie beispielsweise dem Kräuter- und Märchentag, Pfingstmarkt oder Weihnachtsmarkt vorsieht. Für die Stadt ist das Thema insofern nichts neues, als dass man schon seit Längerem versucht, auf Getränkebehälter aus Plastik zu verzichten, so ist es zum Beispiel für den Weihnachtsmarkt Teil der Zulassungsbedingung gewesen, dass Standbetreiber Heißgetränke in Glastassen ausschenken. Auch auf anderen Veranstaltungen genießt man das kühle Blonde oder die kalte Coke in Gläsern und nicht in Einweg-Plastikbechern.

Karlsruhe kann Vorbild sein

Ein Konzept in Sachen Plastikmüll-Vermeidung braucht es laut Bürgermeister Stephan Paule aber nicht: „Wir brauchen kein Konzept, das besagt, wie es gemacht wird. Wir brauchen eine Vereinbarung und dann muss man es einfach machen,“ sagt er. Doch was genau soll in dieser Vereinbarung stehen? Ein konkretes Verbot von Plastiktellern und – besteck, wie es auf dem Kasseler Weihnachtsmarkt der Fall ist, soll es schon mal nicht geben. Auch an eine Steuer auf Einwegverpackungen wird erstmal nicht gedacht. Man müsse laut Paule aufpassen, dass die Auflagen für die Standbetreiber nicht zu streng werden würden und man sie nicht abschrecke.

Vielleicht ist es aber jetzt an der Zeit, konkrete Maßnahmen zu ergreifen und zum Beispiel den Gebrauch von Mehrweggeschirr vorzuschreiben. Feste können auch plastikfrei und nachhaltig gefeiert werden – andere Städte wie Karlsruhe zeigen das bereits. Seit fast 30 Jahren ist dort Einweggeschirr verboten, alle Speisen und Getränke müssen dort auf Mehrweggeschirr oder in Mehrweggläsern ausgegeben werden. Alternativen zum Einweg-Geschirr gibt es immerhin einige, sei es Porzellan, Holz, Papier, Palmblätter oder Zuckerrohr.

Um in Zukunft den Plastikmüll zu reduzieren und auch die Entsorgungskosten der Stadt zu verringern, sollte man Beispielen anderer Städte folgen, Veranstalter verpflichten auf Einwegteller- und besteck zu verzichten. Das geht auch schon vor 2021 – denn dann tritt ein Verbot der EU in Kraft, das viele Arten von Plasitikgeschirr sowieso verbietet.

8 Gedanken zu “Alsfeld sollte Geschirr aus Einwegplastik wirklich verbieten

  1. ….und wer vom OL Team, Schüler, Jugendliche allg., geht zu Maces, trinkt Kaffee to Go, Cola aus Einwegbecher natürlich mit Strohhalm… usw.?
    Die alten Männer mit weißen Haaren die immer beschimpft werden sieht man da eher weniger.
    Der Plastikmüll in den Weltmeeren stammt jedenfalls nie und nimmer aus D, auch wenn man es auf die Strasse werfen würde.

    1. Wenn man eine solch beschränkte Sichtweise hat, sollte man sie eher für sich behalten!

    2. Nie und nimmer? Kontrollieren wir auch was mit dem Exportmüll aus D in Südostasien passiert? 2018 eine gesamte Exportmenge in Höhe von 1,04 Mio Tonnen. Davon geht ein großer Teil nach Malaysia, Indien, Indonesien und Co.

      Aber ist ja nicht unser Problem, wie so oft. Nicht wahr? Die Länder dienen ja nur zum Urlaub machen.

  2. Was soll man sich da jetzt als Stadt einen Kopf drum machen mit eigenen Verboten, die man dann auch noch durchsetzen und überwachen muss, wenn das ganze 2021 ohnehin geregelt wird.

  3. Na klar, immer alles mit Verboten regeln. Dieses Land wird mir immer suspekter, wenn selbst Journalisten nicht mehr objektiv berichten.

    Um es direkt zu sagen: Ich hasse Einmal-Besteck wie die Pest. Fakt ist aber leider auch, dass die Umweltbilanz einer Plastikgabel besser ist als die aus Holz oder Presspappe. Klingt komisch, ist aber so. Ist übrigens bei Plastiktüten vs. Papiertüten genauso.

    Das eigentliche Problem ist doch, dass die Leute ihren Müll einfach in die Gegend schmeißen – von richtigen Receycling ganz zu schweigen.

    Daher fordere ich statt plakativen Verboten lieber mal die Menschen, die ihren Müll unachtsam in die Gegend schmeißen, zu bestrafen. Das wäre fair und für die Umwelt viel besser.

    1. HARTMANN deine WELT sind die BERGE,zischab dahin wo der Pfefffer wächst!!!

      1. Na, hat der Herr P. vom Acker auch herausgefunden, wie man für die eigenen Wirren Aussagen Däumchen nach oben vergibt?

        Aber das passt zur politischen Linken in diesem Land: anders Denkende werden niedergeschrien.

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