Gesellschaft4

Weiterführung der Themenreihe„Arbeit, Beruf und Berufung – Männer auf Arbeit“

VOGELSBERGKREIS (ol). Die Männerarbeit des Evangelischen Dekanats Vogelsberg lädt herzlich ein zur Weiterführung der Themenreihe „Arbeit, Beruf und Berufung“. Eingeladen sind Männer jeden Alters aus dem gesamten Vogelsberg. Es geht um Perspektiven auf aktuelle berufliche Tätigkeiten, um Erfahrungen aus der eigenen Erwerbs-Biografie sowie Aspekte möglicher Veränderungen insbesondere vor, mit und nach dem Übergang in den sogenannten (Un-)Ruhestand. Kurz: Was bewegte früher und was bewegt heute „Männer auf Arbeit“.

In der Pressemitteilung des Evangelischen Dekanats heißt es, jede Aktion kann natürlich auch einzeln besucht werden, der Eintritt ist frei – um eine kurze Voranmeldung bis jeweils zwei Tage vorher wird gebeten zu besseren Planung. Im Anschluss besteht immer die Möglichkeit zum geselligen Beisammenbleiben.

Die Veranstaltungen starten ins neue Kalenderjahr am Mittwoch, 22. Januar 2020 um 19 Uhr in der Kulturscheune in Schlitz-Queck, Hersfelder Str. 28. Der Männer-Gesprächsabend orientiert sich am Thema: „Beruf & Berufung in modernen Arbeitswelten“. Den einleitenden Impuls zur Diskussion liefern Dominik Bernhard als Administration-Robotiker der Firma EDAG-Engineering (Fulda) sowie Marcus Schmier als Produktionsleiter der Firma Leist-Oberflächentechnik (Bad Hersfeld). Getränke und Imbiss stehen bereit.

Es folgen zwei Betriebsbesichtigungen: Zunächst am Dienstag, 28. Januar 2020 um 15.30 Uhr in Homberg-Maulbach, Kirtorfer Str. 10 mit der Firma Riess-Landtechnik. Hier lautet das Motto: „Beruf & Berufung im Wandel der Landtechnik“ mit Inhaber Andreas Riess zu Traktoren, Geräten, etc. und einem Erfahrungsschatz aus fast 100 Jahren Firmentätigkeit. Anschließend geht es nebenan in das Evangelischen Gemeindehaus mit Imbiss, Getränken und einem Denk-Anstoß von Pfarrer Alexander Starck.

Die Reihe schließt am Mittwoch, 5. Februar 2020 um 16.30 Uhr in Herbstein-Stockhausen, Müser Str. 36 mit der Firma Fritz (Sanitär, Dach und Fassade) zu „Beruf und Berufung zur Objekt-Gestaltung“. Es begleitet die Teilnehmer Inhaber Daniel Fritz sowie Herr Fritz Senior zu Fragen von Material und Design beim Haus- und Hotelbau. Danach gibt es eine gemütliche Einkehr a-la-carte in die Gaststätte Schmidts am Ort.

Die Organisation und Moderation der Veranstaltungen liegt bei Dekanatsreferent Holger Schäddel. Infos, Kontakt und formlose Anmeldung: Evangelisches Dekanat Vogelsberg, Fulder Tor 28, 36304 Alsfeld, Tel. 06631.91149-16, Fax: 91149-20, e-mail: holger.schaeddel@ekhn.de

4 Gedanken zu “„Arbeit, Beruf und Berufung – Männer auf Arbeit“

  1. Besonders Männer ab Mitte 50 werden vom Evangelischen Dekanat Vogelsberg eingeladen, in einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe und einer Studienfahrt nach Wittenberg – unter Einbeziehung biblischer und kirchengeschichtlicher Bezüge – die eigene Berufszeit zu bilanzieren sowie den Veränderungsprozessen der Arbeitswelt nachzugehen. Bezuschusst wird dieses „Projekt innovativer Männerarbeit“ von der „Hermann-Schlegel-“ und der „Probst-Ernst-Zur-Nieden-Stiftung“. „Gefördert werden“ – laut Stiftungsurkunde der Schlegel-Stiftung – „gemeindliche und kirchliche Projekte sowie Veranstaltungen, in denen es um die Arbeit mit älteren Menschen und/oder um innovative Vorhaben in der Männerarbeit geht. Unterstützt werden können auch Projekte der Männerarbeit, die den Kontakt zu unterschiedlichen Gruppen in der Arbeitswelt und in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen befördern.“
    Dahinter kann sich vieles verbergen. Von daher hieß es wie in den Rudi-Carell-Shows Anfang der 1990er Jahre: „Lass dich überraschen!“
    Die Auftaktveranstaltung der Reihe fand in Schlitz-Queck (Kulturscheune) statt. Überraschend war hier zuerst einmal, wie viele attraktive Begegnungsstätten es für derartige Projekte im Landkreis gibt. Zweite Überraschung: Es hatten sich doch erstaunlich viele Teilnehmer in der eher randständigen Gegend eingefunden. Zwei Referenten aus regionalen Zulieferbetrieben der Automobilindustrie waren aufgeboten worden, um von ihrer Tätigkeit zu berichten, was angesichts der Umstrukturierung im Automobilsektor auf reges Interesse der Besucher stieß, die allerdings das aktive Berufsleben zumeist bereits hinter sich hatten. Da waren im Hinblick auf den Klimawandel und seine Ursachen doch teilweise recht konservative Ansichten zu hören. Weithin geteilt wurde auch die Kritik an der Energiewende und den Kostenbelastungen, die diese z.B. schon für kleinere landwirtschaftliche Betriebe mit sich bringt. Man kann darüber streiten, ob die Vorträge der Referenten und der sich anschließende Gedankenaustausch so in die Tiefe gingen, wie der kirchliche Veranstalter sich dies vorzustellen scheint. Teilnehmer mit genügend entwickelter Neugier und Unbefangenheit stießen jedenfalls auf jede Menge weiterer Überraschungen. Etwa, wenn ein Betriebsleiter nach sehr detaillierten Ausführungen über das Verzinken von Radmuttern seiner Freude Ausdruck verlieh, bei der Kontaktpflege zu seinen Mitarbeitern nicht durch einen Betriebsrat gestört zu werden, was wiederum einen anwesenden Gewerkschafter zu offenem Widerspruch herausforderte. Und es bestätigte sich wieder einmal die Erfahrung, dass Männer nur schwer über das reden können, was sie im Innersten bewegt. So erschienen Berufs- und Privatleben doch in der Darstellung recht geordnet. Biografische Brüche oder schicksalhafte Aspekte eines gelebten Lebens klangen dagegen nur in Nebensätzen an. Ähnlich war es mit Besorgnissen über die künftige Beschäftigungssituation in der Automobilindustrie, die trotzdem irgendwie im Raum stand. Offen bleibt, ob am Ende das Ergebnis erzielt wurde, das die Veranstalter sich vielleicht vorstellen. Immerhin konnten extrem unterschiedliche Grundpositionen und Werturteile in einer toleranten Atmosphäre ausgetauscht werden. Möglicherweise auch schon ein Wert an sich angesichts einer zunehmend von Hass und Unversöhnlichkeit geprägten öffentlichen Atmosphäre.

  2. „Es geht um […] Aspekte möglicher Veränderungen insbesondere vor, mit und nach dem Übergang in den sogenannten (Un-)Ruhestand. Kurz: Was bewegte früher und was bewegt heute ‚Männer auf Arbeit‘.“
    Da wird jetzt allerdings ein sehr „weites Feld“ von Perspektiven, Erfahrungen aus der eigenen Erwerbs-Biografie sowie Aspekten möglicher Veränderungen in den Blick genommen! Wie kann man da auf Themenschwerpunke kommen, die sich nicht im Vielerlei und Allgemeinen verlieren? Ich habe deshalb den Übergang in den Unruhestand heraus gegriffen und Überschneidungen mit Erfahrungen aus gebrochenen Erwerbsbiografien oder berufliche Doppelbelastungen allein erziehender Väter ganz bewusst mit gedacht.
    Wahrscheinlich stehen wir vor einschneidenden Veränderungen, die das Verhältnis zwischen dem traditionellen „Vollzeit-Job“ in einer „Firma“ und der Freizeit oder Familienzeit völlig neu definieren. Das Home-Office lässt Berufs- und Privatsphäre im privaten Raum verschmelzen. Andere Organisationsformen von Arbeit finden in Großraumbüros oder „Coworking Spaces“, Studios usw. statt und trennen nicht mehr zwischen Berufs- und Privatsphäre. Daneben gibt es das traditionelle familiengeführte Unternehmen vom Prototyp Vollerwerbslandwirtschaft mit mehreren Generationen auf einem Hof (siehe https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/erlebnis-hessen/sendungen/erlebnis-hessen-ein-hof-wird-bio,video-112180.html).
    Andere Höfe entwickeln sich in Richtung „Solidarische Landwirtschaft“ (https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/erlebnis-hessen/sendungen/der-traum-vom-biodorf,video-112524.html) oder im Rahmen des Greencare-Modells zu Orten, wo Menschen auch nach der aktiven Berufstätigkeit noch sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten finden (https://www.3sat.de/gesellschaft/37-grad/37-bauernhof-statt-altersheim-100.html). Ganz anders stellen sich wieder Wohnprojekte dar, wo Menschen unterschiedlichen Alters (zumeist aber Ruheständler) noch einmal mit viel Eigenleistung „ranklotzen“, um sich in neuen Siedlungsformen ein seniorengerechtes Umfeld mit verantwortbarem ökologischen Fußabdruck zu schaffen (https://www.hessenschau.de/tv-sendung/bauherren-verwirklichen-sich-in-altem-feriendorf-in-bad-emstal,video-112596.html).
    Wenn es gelänge, nur einen Teil dieser zukunftsorientierten Modelle aufzugreifen und vielleicht sogar als neue kreative Lebensentwürfe zu vermitteln, hätte sich so ein „Gesprächsangebot für Männer“ schon gelohnt!

  3. Bitte stellen Sie auch Projekte dieser Art für Frauen vor! Oder gibt es da keinen Bedarf ;-) ?

    1. Kam gerade über den Nachrichtenticker:
      „Weltweit erbringen Frauen und Mädchen jedes Jahr Pflege- und Sozialleistungen, die das Vermögen der Superreichen bei weitem übersteigen […]. Während sich aber die einen ‚zurücklehnen und ihre Dividendenschecks zählen‘ könnten, tauche die Leistung der anderen nicht einmal in einer Wirtschaftsstatistik auf.“
      Der guten Ordnung halber: OL kann ja nur das an Projekten vorstellen, was von Dritter Seite angeboten wird. Wird es aber offensichtlich nicht. Erklärung siehe oben.

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