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Bis Mitte 2021 sollen die Glasfaser-Ausbauarbeiten abgeschlossen seinSpatenstich zum schnellen Internet in Lautertal

LAUTERTAL (tsz). Der Traum vom schnellen Internet hält jetzt auch in Lautertal Einzug, zumindest soll er das bis zur Mitte des kommenden Jahres. Mit den Ortsvorstehern der Gemeinde, Vertretern des Bauamts und der beauftragten Firma gab es heute den symbolischen Spatenstich in Dirlammen.

„Es ist ja heutzutage schon wie Brot und Wasser für die Leute“, beschreibt der Bürgermeister der Lautertaler Gemeinde Dieter Schäfer die Bedeutung des Internets für die Menschen. Und mit dieser Meinung ist er nicht alleine. Schon 2013 kannte der Bundesgerichtshof den Internetanschluss als menschliches Grundbedürfnis an. Damit man mit der Zeit mitgeht, soll dieses Grundbedürfnis in Lautertal jetzt auch beschleunigt werden – und zwar mit Glasfaser auf Gigabit-Geschwindigkeit.

Die Vorbereitungen für den von der Firma Goetel vorgenommenen Ausbau fingen dabei schon im letzten Jahr mit dem Vertriebsbeginn an. Für den Ausbau durch die aus Göttingen stammende Firma war eine Hürde von 60 Prozent an Vertragsinteressenten des Ortsteiles nötig. Seit dem Beginn erreichten allerdings alle Ortsteile diesen Wert, teilweise sogar deutlich höher. In Dirlammen, der Ortsteil der zuerst die Hürde erreichte, wurde dann der symbolische Spatenstich mit den Ortsvorstehern der anderen Ortsteile, Vertretern vom Bauamt und der Goetel abgehalten.

Beginnen sollen die Bauarbeiten im vierten Quartal 2020, abgeschlossen soll der Ausbau dann in der Mitte des kommenden Jahres sein. Insgesamt werden für den Ausbau 2,4 Millionen Euro investiert und innerorts 18.500 Meter Kabel verlegt. „Wir werden das tun, was wir können, um den Zeitplan einzuhalten“, unterstrich der Goetel-Geschäftsführer  Silas Bittmann das Vorhaben. Er selbst zeigte sich auf der dem Spatenstich folgenden Informationsrunde optimistisch, bis Mitte nächsten Jahres die gesamte Gemeinde Lautertal mit schnellem Internet versorgen zu können.

Dabei könnten sich die Interessenten schon vor dem Ende der Bauarbeiten über eine schnellere Internetverbindung freuen. Laut Bittmanns Plan soll es, bevor die FTTH-Glasfaser-Lösung ans Netz geht, bereits eine Zwischenlösung in FTTC-Form geben. Dabei werde der Verteilerkasten an das Glasfasernetz angeschlossen, bis zum Haus jedoch noch die Kupferverbindung verwendet. Dennoch seien damit deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich, als es bisher der Fall sei. Sobald der FTTH-Ausbau dann abgeschlossen sei, sollen jedoch alle Verbindungen über das Glasfaser-Netz laufen.

14 Gedanken zu “Spatenstich zum schnellen Internet in Lautertal

  1. Dort wo die Telekom FTTC ausbaut wird es auf sehr sehr lange Sicht keinen Glasfaserausbau bis ins Haus mehr geben (FTTH). Eine Technologie, die jetzt noch akzeptable Bandbreiten bringt, wird in naher Zukunft so veraltet sein, wie die Aktuelle Versorgungslage. Und dann ist der Vogelsberg erneut abgehängt. Das sollte man bei der Diskussion um Götel und Telekom nicht vergessen. Selbst wenn Götel deutlich mehr Zeit benötigt, installieren sie wenigstens zukunftsfähige Technik. Die Telekom wird für einen FFTH Ausbau in den nächsten 20 Jahren vermutlich kein Geld mehr in die Hand nehmen.

    1. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Götel nur dort den Glasfaserausbau bis in Haus dort umsetzt, wo sich die Grundstücksbesitzer für diesen Ausbau entscheiden.

      Wenn sich also 40% gegen den Ausbau entscheiden, werden nur 60% der Ortschaft mit Glasfaser erschlossen. Die Frage, ob Götel später einzelne Grundstücke nachträglich anschließt, ist nicht geklärt.

      Eine FTTH Erschließung ohne die Grundversorgung aller Grundstück in einem Ortsteil zu gewährleisten, macht daher nur sehr wenig Sinn und erzeugt neue Verlierer.

      1. Hallo Herr Müller,
        zu ihren Bedenken “ Eine FTTH Erschließung ohne die Grundversorgung aller Grundstück in einem Ortsteil zu gewährleisten, macht daher nur sehr wenig Sinn und erzeugt neue Verlierer.“

        Wenn die Fa. Götel die Hausanschlüsse FTTH, wie versprochen bis Ende 2021 fertig gestellt hat, dann gibt es hier in Lautertal (außer Meiches – FTTC Telekom-BIGO) etwa 30% Verlierer.
        Verlierer “aber nur in dem Sinn“, dass diese 30% dann für einen Nachträglichen FTTH- Hausanschluss nicht wie jetzt je nach Bandbreite zwischen 199 – 499 Euro zahlen, sondern die volle Summe, ca. 3000 Euro, oder Sie bleiben auf dem Überbauten FTTC- Internetanschluss/Telekom mittels Vectoring,

        Ein Grundversorgung ist dann nämlich vorhanden, da in jeder Straße ein Glasfaserstrang vorhanden ist und laut öffentlicher Aussage der Fa. Götel, sind diese Glasfaserstränge nur zu ca. 40% ausgelastet. Nachträgliche Hausanschlüsse sowie eventuelle Neuanschlüsse für Neubauten auf zurzeit unbebauten Grundstücken, sei dann kein Problem.
        Bei Neuanschlüssen für Neubauten würden dann die marktüblichen Preise herangezogen.

        Mit freundlichen Grüßen

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    2. Exakt! Und hätte man im Vogelsberg beizeiten ein TV-Kabelnetz auf Glasfaserbasis flächendeckend eingerichtet, das man später im Sinne des schnellen Internet ausbauen konnte, dann gäbe es seit bereits zehn Jahren Glasfaser-Leitungen bis zu jedem Hausanschluss. Beispiel Homberg/Ohm. Da hieß der Bürgermeister aber auch Professor Béla Dören!

  2. Schaut Euch mal die Bilanz bzw,. das Eigenkapital und die Verbindlichkeiten der Firma GöTel GmbH an. Allein der Ausbau in Lautertal soll 2,4 Mio. Euro betragen. Wenn ich dann noch im Internet lese, dass die GöTel in diesem und im nächsten Jahr halb Nordhessen und das südliche Niedersachen mit Glasfaser ausbauen will, kommen mir sehr starke Bedenken der Umsetzbarkeit. Auch sollte man sich mal die Google Bewertungen von GöTel ansehen.

    Ich wünsche trotzdem den Lautertaler viel Glück und das ihr Wunsch vom schnellen Internet in Erfüllung geht.

    https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet

    https://www.google.com/search?client=safari&rls=en&q=G%C3%B6Tel&ie=UTF-8&oe=UTF-8#lrd=0x47a4d4c5ae8d63db:0xd41a09ec49d28c4b,1,,,

    1. Eigenkapital kann erhöht werden – gerade bei Unternehmen die Aufgaben der Daseinsvorsorge übernehmen sogar sehr leicht.

      Die Analyse ist also absolut nichtssagend. Bekommt die Firma neue Aufgaben, wird wohl auch wer Eigenkapital beisteuern (müssen).

      1. BWL

        Ich kann die Leistungsfähigkeit der
        Firma Goetel nicht beurteilen. Im Internet
        Ueberwiegen aber die negativen Resonanzen.
        Das für mich erkennbare
        Muster zeigt aber, dass
        Die FA. Goetel vorwiegend
        In dörflichen Strukturen
        Mit dem Glasfaserausbau
        Beschäftigt ist.
        Das ist für mich das eigentliche Problem.
        Die Telekom sucht sich
        Die lukrativen Projekte
        Aus und überlässt die
        Randgebiete grosszügig
        Privat-Unternehmen.
        Siehe auch VB.
        Die Politik kümmert sich
        Nicht um unsere Interessen und benutzt VB als Zulieferer für Windenergie,
        Trinkwasser und Transitverkehr. Es wird
        Zeit aufzuwachen!

  3. Der Artikel von Till Schmelz passt soweit.
    Hier noch ein paar Anmerkungen.
    1. Bis Mitte/Sommer 2020 sollen in allen Lautertalern Ortsteilen (außer Meiches), hier ist BIGO- Telekom mit FTTC (Fibre-to-the-Curb) Ausbau am Werken, mit Glasfaser erschlossen sein und die Vorhandenen KVZ (Kabelverzweiger) der Telekom für einen FTTC- Internetanschluss mittels Vectoring, überbaut werden. Daher auch jetzt der symbolische Spatenstich!
    2. Ab 3. Quartal 2020 (nicht wie geschrieben 4. Qu. 2020) soll dann mit dem FTTH (Fibre-to-the-Home) Ausbau begonnen werden.
    3. Ob dann bis Mitte 2021 oder Ende 2021 dann alles fertig ist, sei einmal dahingestellt. Sollte aber die Fa. Götel ihr Versprechen halten und den Glasfaserausbau FTTH bis Ende 2021 fertiggestellt sein, dann haben wir hier in Lautertal alles richtig gemacht. Schlechter wie jetzt kann es ja nicht werden!

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  4. Viel interessanter ist doch die Frage, warum gestern ein Spatenstich gemacht wird, wenn die Bauarbeiten im 4. Quartal 2020 beginnen sollen. Das ist doch in erster Linie Augenwischerei.

    Je nach Witterung werden im Herbst/Winter 2020 nur kleinere Arbeiten erledigt und der eigentliche Ausbau beginnt frühestens im Frühjahr 2021. Die eigentliche Nachricht sollte heißen, das es auch 2020 kein Breitbandinternet in Lautertal gibt.

    1. Genauso sehe ich das auch. Die Fa. GöTel ist ja auch in Hessen bekannt für leere Versprechungen.

    2. Sehr erfreulich dieser Artikel und überaus klar zur Durchführungsweise. Es wird ein Plus für den Vogelsberg und Lautertal bringen. Meine einzigen Bedenken (leider) zur Glasfaser sind : Ich bezweifele, dass diese Technik nur bei wenigen Licht in den Kopf bringt. Es bleiben düstere Aussichten- auch mit Glasfaser, leider.

  5. Steht doch nun Wort für Wort in dem Artikel: Zunächst wird eine Zwischenlösung mit Hausanschlüssen auf Kupferbasis angeboten, aber dann: „Sobald der FTTH-Ausbau dann abgeschlossen sei, sollen jedoch alle Verbindungen über das Glasfaser-Netz laufen.“
    Was gibt es da denn jetzt noch zu meckern?

    1. Es sprach der international anerkannte Technik und IT-Infrastruktur-Experte Werner.

      Zum Glück machen die da echte Glasfaser, nicht nur Glasfaser light. Gerne mal googeln was FTTH und FTTS ist, dann kommen auch nicht so dämliche Kommentare bei raus.

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