Lauterbacher Parlamentarier ebnen Weg für GroßprojektEinen Schritt weiter in Richtung Solarpark
HEBLOS (tsz). 55 Hektar soll er groß werden und etwa 17.000 Haushalte mit Storm versorgen können: In einer Sitzung der Stadtverordneten haben die Lauterbacher Parlamentarier einen weiteren Schritt in Richtung Solarpark unternommen. Neben dem Großprojekt stand auch der Termin für die kommende Bürgermeisterwahl auf der Tagesordnung.
Der Solarpark in Eisenbach ist kein neues Thema: Schon vor neun Jahren wurde darüber diskutiert. Allerdings änderte damals der Bund die Gesetze zur Einspeisevergütung – also zu den Regeln, wie viel Geld sich mit Solaranlagen verdienen lässt. Damals wurde das Projekt gestoppt. Jetzt, neun Jahre später, wird es wieder aufgenommen und weiter verfolgt. Die von dem Planungsbüro Fischer aus Wetterberg erstellte Bauleitplanung wurde bereits vor einigen Wochen dem Bauausschuss vorgestellt – und stieß dort auf Anklang.
Einen Hektar größer als zunächst geplant soll der damit jetzt 55 Hektar große Solarpark bei Eisenbach werden. Dennoch sollen die südwestlich angrenzenden Aussiedlerhöfe durch eine Puffer-Zone geschützt sein. Im südlichen Bereich hatte man zunächst 250 Quadratmeter für möglicherweise nötige Gebäude eingeplant, diese Fläche wurde für ein potentielles Umspannwerk verdoppelt. Rundherum soll der Park wie schon länger angedacht durch Blühstreifen und eine Hecke und Zaun in das Landschaftsbild eingefügt werden.
Für ein wenig Diskussionsbedarf sorgten in der Bauausschusssitzung in der vergangenen Woche noch die Ausgleichsmaßnahmen aufgrund des Artenschutzes. „Insgesamt sind Auswirkungen auf die Tierwelt denkbar“, heißt es in der Bauleitplanung. Besonders von dem Bau des Solarparks betroffen seien dabei die Feldlerche, sowie Schwarz- und Braunkehlchen. Außerdem könnten auch Reptilien, vor allem die Schlingnatter, durch die Bauarbeiten gestört werden. „Für diese Tierarten müssen und werden wir dann natürlich entsprechende Ausgleichsmaßnahmen mit einplanen“, hieß es seitens des Planungsbüros.
Am Mittwochabend wurde dann über die Bauleitplanung schließlich auch in der Stadtverordnetenversammlung in Lauterbach abgestimmt. Auch hier gab es, ähnlich wie schon im Ausschuss, wenig Diskussionsbedarf. Einzig die Anordnung der „Rahmenelemente“, sprich der Hecke und des Zaunes, sorgte nochmal für einige Nachfragen während der Sitzung. In der Planung war nämlich zunächst ein Zaun, der die Anlage abgrenzt, vor der Hecke vorgesehen.
Ein Zaun als Störfaktor
Das stieß schon im Ausschuss auf Kritik, der Zaun, so hieß es, würde das Landschaftsbild erheblich verschandeln. „Das ist jetzt in der Bauleitplanung so eingetragen, das ist aber noch nicht fest. Die genaue Anordnung müssten wir dann im nächsten Schritt festlegen. Der Plan legt zunächst nur fest, dass es einen Zaun geben muss“, hieß es damals. Der Kritik hatte man sich bis zur Stadtverordnetenversammlung angenommen und den Zaun aus Rücksicht auf das Landschaftsbild in der Anordnung hinter die Hecke gesetzt.
Deutlich gegen den Solarpark sprach sich die städtische Linke aus. Sie sieht in dem Projekt das „Brechen des Eises, um noch mehr Flächen des Vogelsbergers vorzeitig für solche Projekte freizugeben“. Kritisch, aber positiv wird das Großprojekt dennoch von einigen Fraktionen, darunter der CDU und den Grünen, gesehen. „Damit setzen wir ein deutliches Zeichen für die Energiewende“, sagte der Fraktionsvorsitzende der CDU, Felix Wohlfahrt. Der für den Solarpark notwendige Änderung des Flächennutzungsplans setzten sich schließlich drei Stimmen entgegen, zwei enthielten sich. Der Antrag wurde mit überwiegender Mehrheit angenommen.
Neben dem Solarpark stand auch die Terminwahl für die Bürgermeisterwahl der Kreisstadt im kommenden Jahr auf der Tagesordnung. Diese soll am 26. April stattfinden, eine mögliche Stichwahl würde zwei Wochen später, am 10. Mai stattfinden. Bisher hat der amtierende Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller angegeben, sich erneut für das Amt zu bewerben. Einen Gegenkandidaten gibt es bisher noch nicht.
Muss sowas mitten in eine offene Kulturlandschaft gesetzt werden? Neben einem Industriegebiet oder einer Bundesstraße scheint die Sonne genauso.
„55 Hektar soll er groß werden und etwa 17.000 Haushalte mit Storm versorgen können…“
Da hätte es nur eines kleinen Links (z.B. https://gutenberg.spiegel.de/autor/theodor-storm-576) bedurft, und Millionen Haushalte hätten mit Storm versorgt werden können. Aber nein, es muss ja wieder mal ein Augenkrebs förderndes Großprojekt sein, das wegen seiner das Landschaftsbild zerstörenden Optik einen Storm der Entrüstung auslösen wird. Und wieder mal kommt der Klimaschützer in ernste Ziel- und Gewissenskonflikte: Warum durch die „Energiewende“ eine Natur bewahren, die am Ende schwarz verspiegelt und rot blinkend verspargelt ist? Da lacht doch der Borkenkäfer!