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Aktion "Gemeinsam Teller füllen": Rewe-Markt in Romrod spendete 80 Lebensmittel-Tüten an die Alsfelder TafelSie kamen, kauften und taten Gutes

ROMROD (akr/ssb). Alle Jahre wieder: Auch in diesem Jahr hat der Lebensmittelkonzern Rewe die bundesweite Spendenaktion „Gemeinsam Teller füllen“ zugunsten der Tafeln gestartet – und das bereits zum 10. Mal. Mit dabei war auch wieder der Rewe-Markt in Romrod. Insgesamt 80 Lebensmittel-Tüten für bedürftige Menschen konnten am Freitagvormittag an die Alsfelder Tafel übergeben werden.

Vom 4. bis zum 17. November fand bundesweit in vielen Rewe-Märkten die seit 2009 organisierte Aktion „Gemeinsam Teller füllen“ zugunsten der Tafeln in Deutschland statt. Knapp zwei Wochen lang konnte man in den teilnehmenden Märkten für jeweils fünf Euro Tüten kaufen, die der Markt mit allerhand Lebensmitteln gefüllt hatte, und die dann an die Tafeln als vorweihnachtliche Freude gespendet werden sollten. An der Aktion hat sich auch traditionell wieder der Markt in Romrod beteiligt.

Gemeinsam mit seinem Team hatte Inhaber Timo Scharmann fleißig die Tüten mit lang haltbaren Lebensmitteln zusammengestellt, und zwar mit solchen, die eher seltener gespendet werden, beispielsweise Schokoladenaufstrich, Nudeln, Reis oder Kekse. Sowohl für Groß als auch für Klein war die ein oder andere Leckerei in den Tüten versteckt. Normalerweise ist es nämlich so, dass die Tafel auf ihren Touren zu den Geschäften meist aussortiertes Obst und Gemüse sowie Lebensmittel erhält, die nicht mehr sonderlich lange haltbar sind.

Vollgepackt mit tollen Sachen: 80 Tüten kamen bei der Spendenaktion zusammen. Foto: ssb

Wöchentlich kommen etwa 543 Menschen zur Alsfelder Tafel, um sich mit dringend benötigten Lebensmitteln einzudecken. Darunter seien auch 187 Kinder, erzählt der erste Vorsitzende der Tafel, Mathias Köhl, der an diesem Tag gemeinsam mit der Tafel Mitarbeiterin Azam Schadmand die Tüten der Spendenaktion abholte. 80 Tüten kamen dieses Mal zusammen. Die Kunden des Romröder Rewes hatten also wieder ein großes Herz für bedürftige Menschen. Insgesamt seien bei der Aktion im Einzugsgebiet für Alsfeld rund 300 Tüten zusammen gekommen. „Das ist so viel, dass jede Familie eine Tüte bekommen kann“, freute sich Köhl über diese vorweihnachtliche Spende.

3 Gedanken zu “Sie kamen, kauften und taten Gutes

  1. Erbärmlich das so ein fortgeschrittenes Land wie Deutschland seinen Bürgern sowas zumuten tut, auf Spenden und abgelaufene lebensmittel angewisen zu sein.
    Kein Wunder das die Hetzer und Faschistenu.a.im Bundestag soviele Stimmen bekommen.

    1. Sagte der Pyromane vom Acker, seines Zeichens seit vielen Jahren von der Allgemeinheit durchgefüttert und selbst nur am Hetzen.

  2. Ja, natürlich ist es schön, wenn Bürger (und Konzerne) an diejenigen denken, die sich nicht einmal zu Weihnachten etwas Besonderes leisten können. Da habe ich überhaupt nichts zu meckern. Und doch krampft sich bei diesem Thema alles in mir zusammen und ich möchte heulen vor Schmerz und schreien vor Wut. Ich bin kurz nach dem Krieg im Ruhrgebiet groß geworden und war das Kind armer Leute. Aber es ging ja vielen ähnlich, und arm zu sein bedeutete zwar Verzicht, aber nicht soziale Ausgrenzung und ständige Demütigung. Die Armut zog man dem schmutzig erworbenen Reichtum noch vor und hatte insofern seinen Stolz. Selbst auf dem Gymnasium spielte es kaum eine Rolle, wie reich die Eltern waren. Jedenfalls unter den Kindern. Die Lehrer dagegen waren voller Standesdünkel. Und wenn der „Beruf des Vaters“ zu Schuljahresbeginn ins Klassenbuch eingetragen wurde, konnte man an dem Blick des Klassenlehrers ablesen, wer seiner Meinung nach auf die höhere Schule gehörte und wer nicht.
    Heute jedoch gibt es keinen schlimmeren Makel als den, kein Geld zu haben. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Die Reichen bleiben nicht nur unter sich, sondern feiern sich als die „besseren“ (weil clevereren) Menschen. Aber ein großes Lob an die (seriösen) Medien. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht in hervorragend moderierten Sendungen auf die heraufziehenden Gefahren einer sozialen Spaltung hingewiesen wird. Die frischesten Beispiele:
    https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/ihre-meinung/video-zwischen-aufbruch-und-abstiegsangst-sind-wir-fit-fuer-die-zukunft-100.html
    https://www.daserste.de/information/talk/maischberger/videos/respekt-fuer-rentner-oder-wahlgeschenk-was-bringt-die-neue-grundrente-110.html
    Und offensichtlich haben ein paar der hellsten Köpfe in der Politik den Schuss gehört, wie gestern bei Maybritt Illner (https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner). Das gesamte Sozialsystem und Steuersystem gehören auf den Prüfstand. Noch ist vielleicht Zeit umzusteuern!

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