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Aus für Ende des Jahres geplantOberhessische Zeitung stellt ihr Anzeigenblatt „OZ Extra“ ein

ExklusivALSFELD (ls). Den Zeitungen geht es schlecht. Viele kleine, eigenständige Lokalzeitungen werden von größeren Verlagen gekauft und mit anderen Ausgaben zusammengelegt, oder aber sie schließen ganz. Nun erwischt es auch die OZ Extra. Das Anzeigenblatt der Oberhessischen Zeitung wird nach OL-Informationen gegen Ende des Jahres eingestellt. 

Die Oberhessische Zeitung hat sich in ihren Strukturen schon seit ungefähr zehn Jahren von Alsfeld entfernt, einen eigenständigen Verlag gibt es nicht mehr. Der Gießener Anzeiger übernahm die Zeitung, sein Tochterunternehmen Verlagsgesellschaft Vogelsberg gibt aktuell die OZ, den schon länger mit Gießen verbundenen Lauterbacher Anzeiger sowie die Anzeigenblätter OZ Extra und Oberhessen Kurier heraus. Das Verlagskonstrukt um den Gießener Anzeiger gehört mittlerweile wiederum dem Medienunternehmen VRM mit Hauptsitz in Mainz. Im Januar 2017 wurde das Gelnhäuser Tageblatt, das ebenfalls zum Gießener Anzeiger gehörte, eingestellt. Im Dezember soll nach OL-Informationen nun die OZ Extra folgen.

Was das Aus der OZ Extra für die klassische OZ bedeutet, wie viele Mitarbeiter mit dem Produkt beschäftigt waren, welchen Einfluss das Aus auf den Oberhessen Kurier hat, ob Mitarbeiter deshalb ihren Job verlieren, wie viele dauerhafte Kunden davon betroffen sind und ob es zu einer Zusammenlegung von OZ und LA kommt – darauf gab es vonseiten der Mediengruppe VRM keine Antwort. Eine Anfrage von OL an den VRM-Geschäftsführer für den Bereich Mittelhessen, Michael Emmerich, zur mutmaßlichen Einstellung der OZ Extra, blieb bis zum Ende der gesetzten Frist unbeantwortet.

Jedoch bestätigte die OZ in einer Meldung „in eigener Sache“ in ihrer Samstagsausgabe das Aus der OZ Extra. Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze würden erhalten bleiben, heißt es darin. Der Meldung nach wird die letzte Ausgabe der Zeitung am 18. Dezember erscheinen.

Anzeigenblätter galten stets als relativ stabil. Doch die anhaltend schlechten Zeiten machen auch vor den einstigen Geldmaschinen der Verlage nicht Halt. „Die Lage im Markt der Anzeigenblätter bleibt angespannt. 2018 hat die Gattung einen deutlichen Rückgang der Nettowerbeumsätze verbucht, und für das laufende Jahr befürchtet der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter BVDA, Berlin, ein weiteres Minus“, war kürzlich im Hamburger Fachmagazin New Business zu lesen.

Die am Mittwoch erscheinende OZ Extra hatte zuletzt nach eigenen Angaben eine Auflage von 28.616 Exemplaren. Der am Wochenende ausgetragene Oberhessen Kurier kommt eigenen Angaben nach auf 52.236. Die Tageszeitung OZ zählte zuletzt ungefähr eine Auflage von 5500.

4 Gedanken zu “Oberhessische Zeitung stellt ihr Anzeigenblatt „OZ Extra“ ein

  1. Kein Wunder wenn die Austräger die Zeitungen eigentlich austragen sollen und dafür auch noch bezahlt werden diese dann aber auf „Vertrauensbasis“ bestenfalls in die Mülltonnen, schlimmstenfalls in der Pampa entsorgen.

  2. Ich find es schade, denn mit der oz extra haben wir ehemalige Alsfelder auch im südlichen Knüll lesen können, was in der alten Heimat los ist. Ich habe sie gerne durch geblättert.

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