Bauen und Wohnen10

Der Schleier fällt: hôtel villa raab feiert EröffnungswochenendeCafé bei Mathilde, Eröffnung bei Raab

ALSFELD (tsz). Vier Jahre lang sind Blut, Schweiß und Tränen in das Projekt hôtel villa raab geflossen. Am heutigen Freitag wurde die Prunkvilla mit Vertretern von Bau und Politik offiziell eröffnet. Neben kulinarischen Besonderheiten bei Tante Mathilde durfte natürlich auch eine Führung durch die Villa nicht fehlen.

Gestern fehlte noch das Pflaster im Vorgarten, heute war von der Baustelle fast nichts mehr zu sehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit im Dornröschenschlaf und weiteren fünf Jahren im Bau wurde jetzt das hôtel villa raab feierlich eröffnet. Geladen waren am ersten Tag des Eröffnungswochenende größtenteils die Vertreter von Politik und Bau, die an dem Mammut-Projekt mitgearbeitet hatten. Viele dankende Worte gab es an diesem Tag, einige Geschenke, und noch mehr stolze Gesichter.

Blut, Schweiß, Tränen und Stolz

„Heute ist ein sehr historischer Tag für die Alsfelder und für die Villa“, beginnt Bastian Heiser seine Rede im Cube, dem an die Villa angrenzenden Gebäude. Der steht übrigens heute genau auf der Fläche, auf der früher die Fabrik stand. Oben im Saal, in dem in Zukunft die Tagungen stattfinden sollen, war es nun nach vier Jahren der harten Arbeit, dem Schweiß und der Tränen Zeit, danke zu sagen.

Aber vorher nahm das Ehepaar Tanja und Ralf Bohn, die Investoren der Villa, noch einmal einen Moment, um zurück zu blicken. Im Zwiegespräch miteinander erzählten sie kurz den Werdegang von dem verfallenen Märchenschloss zur Prunkvilla nach und bedankten sich auf dem Weg sowohl bei den beteiligten Baufirmen, Architekten, der Stadt und allen, die die Villa zu dem haben werden lassen, was sie heute ist. „Wenn wir uns das Endergebnis gemeinsam anschauen, und ich hoffe es geht ihnen ähnlich, dann kann man nur sagen, dass sich jede einzelne Minute, die wir hier in dieses Projekt gesteckt haben, und jeder Tropfen Herzblut sich absolut gelohnt haben“, erzählt Tanja Bohn. Ihrer Stimme hört man den Stolz auf das Ergebnis wahrlich an.

Gemütlich, modern, mit einem Hauch von dem, was einmal war: tante mathilde. Fotos: kd

„Am Anfang eines jeden Bauprojekts steht eine Idee, ein Wille“, erzählt Karsten Schmidt, einer der beteiligten Architekten der Villa Raab. Auch er zollt seinen Respekt gegenüber Tanja und Ralf Bohn: „Den Mut und die Kraft zu haben, letztendlich dort so viel Herzblut, vor allem soviel Zeit und Energie rein zu investieren“, das bewundert er an dem Investorenehepaar und ist dankbar für die Zusammenarbeit. Das Projekt habe dabei nicht immer nur Freude mit sich gebracht, sondern auch sehr viel Belastung, und um diese zu stemmen brauche es eine Menge Leidenschaft für die Vision.

Tante Mathilde: Alsfelds neues Wohnzimmer

Dank kam natürlich nicht nur von den Vertretern der Baubranche, sondern auch von der Stadt Alsfeld und vom Vogelsbergkreis. Ein neues Aushängeschild für Alsfeld, so wurde die Villa an der Altenburger Straße genannt, das sei auch in den Augen des Stadtoberhauptes etwas wahrlich Besonderes. Paule beschäftige die Villa schon seit seinem Amtsantritt in 2013. „Irgendwas muss doch da passieren, also habe ich damals auch den Eigentümer angerufen. Nach dem Gespräch wurde mit klar: Ob das mal was wird!“, erinnert er sich zurück.

Umso überraschter war er über den Kauf der Villa ein Jahr später. In der jetzt soweit fertigen Villa mitsamt dem Café Tante Mathilde im Erdgeschoss sehe er aber auch einen ganz besonderen Wert für Alsfeld. „Wenn wir uns etwas zu Essen in dem neu eröffneten Restaurant gönnen, dann tun wir das nicht nur, weil es schmeckt und es ein schönes Gebäude ist, sondern weil das Gesamtbild passt“, beschreibt er das neue „Alsfelder Wohnzimmer“.

Nach einer Vielzahl an Dankesreden und zahlreichen Geschenken wie einem Mosaik aus Baubildern oder einem Baum für die Außenanlage, wurde offiziell das Band auf der Treppe zur Villa durchschnitten, ein besonderer Moment, auf den man lange wartete. Noch kurz der Eintrag in das goldene Buch der Stadt und dann konnte die Besichtigung der Villa auch starten. Während im Erdgeschoss das Café Tante Mathilde zuhause ist, befinden sich im ersten Stock großflächige Tagungsräume. Richtig romantisch wird es dann im Obergeschoss. Dort befinden sich nämlich die beiden Hochzeitssuiten „Suite Ludwig“ und „Suite Marie“

Als kulinarisches Highlight und in Anlehnung an die Heimatküche bei Tante Mathilde gab es anschließend Bierfleisch und Beutelches. Bei verschiedenen Bieren der Braukunstwerke konnten die geladenen Gäste den Eröffnungstag ausklingen lassen.

Das Eröffnungswochenende im Überblick

Samstag, 7. September 2019, ab 18 Uhr: Eröffnungsfestival

18 Uhr Beginn Festival der Heimatküche und Braukunstwerke mit der KingKamehameha Club Band

18 bis 22 Uhr Food&Craftbier-Stationen mit regionalen Kochkunstwerken der Heimatküche, sowie 14 Bierspezialitäten aus dem Atelier der Braukünste und ausgewählten Braukünstlern der Republik

Um 2 Uhr schließen die Tore vom hôtel Villa raab

Sonntag, 8. September 2019, ab 10 Uhr: Tag der offenen Tür

Braukunstwerke zum Probieren

10 Uhr bis 18 Uhr: Infopoint hôtel villa raab

11.30 Uhr bis 18 Uhr: Heimatküche bei „Tante Mathilde“

13 Uhr bis 18 Uhr: Eisstation

15 Uhr bis 18 Uhr: Heimatkuchen

11 Uhr bis 14 Uhr: Frühshoppen mit dem Musikverein Leusel

11 Uhr bis 16 Uhr: stündliche Führungen durch das hôtel villa raab

Kinderprogramm am Tag der offenen Tür

12 Uhr bis 16 Uhr: Erlebnis in den Erlen mit Märchensinnpfad, Märchen-Glücksrad und Rotkäppchen Meet&Greet

13 Uhr bis 16 Uhr: Kinderschminken

14 Uhr bis 16 Uhr: Zauberhafte Unterhaltung mit Closeup-Magier Carsten Skill

15 Uhr: Entenrennen auf dem Mühlgraben

15.30 Uhr: Gewinnübergabe des Entenrennens (5x Übernachtunf zu Zweit inklusive Frühstück in den Suiten Ludwig und Marie)

10 Uhr bis 18 Uhr: Hüpfburg und Spielstation

10 Gedanken zu “Café bei Mathilde, Eröffnung bei Raab

  1. An WIE SCHIE:
    Also jetzt merk‘ ich’s auch, wo Sie’s sagen: Konsumpädagogisch drängt sich mir jetzt auch die Pfeifenstopfersau als Illuminationsgebilde mit Flammentöter und Löschnapf förmlich auf.
    Das ich da net gleich drauf gekommen bin.
    Aber am Schluss bleibt der Eindruck von etwas viel Kupferrohr und zu klein geratenen Melonen. Da nutzt die ganze Konsumpädagogik der Internationale der Innenarchitekten gar nix.

    Gottseidank liest das hier ja fast keiner ………..

    1. Schlusskommentar:
      Ich möchte meinem leichten Spott über Melonen und Kupferrohr doch etwas entgegensetzen:
      Wenn Ihnen fremde Menschen mehr als zwei Mal im Leben viel Spaß und Freude bereitet haben, dann ist das eine Seltenheit. In der Nachbarschaft ist das vielleicht einer (hallo Roland) in der Verwandtschaft auch nicht mehr. Der Oberhesse ist halt nicht so.
      Für das Ehepaar Bohn trifft das nicht zu. Vor langer Zeit haben Sie mich auf der Bühne in Fremdensitzungen erfreut, bei ihrer Trauung konnte ich zusehen und mich für sie freuen – und nun – sie haben in unserer Stadt etwas Totgeglaubtes zum Leben erweckt und etwas Wundervolles geschaffen und erleichtern einem den Weg nach Altenburg, weil man diesen wunderschönen Eindruck mitnimmt.
      Und übrigens: Ich habe bisher nur in Italien so einen guten Cappuccino bekommen, zu Normalpreis. Nach dem ersten Schluck, der ein mmmmhhhhh nach sich zog, gefielen mir sogar die kleinen Melonen.
      Vielen Dank liebe Bohns.

      1. Ja, wie schön, wenn aus einem Saulus ein Paulus bzw. aus einer Sundula eine Pundula wird. Sollte man sich vielleicht mal merken, bevor man beim nächsten mal die Sau/Sundula raus lässt.

  2. Nach Olaf Schubert: „Wer sich seinen 8-Zylinder-SUV über Wochen vom Munde abgespart hat“, der sollte sich dort ein paar ruhige Tage gönnen………Nein, ein wundervolles Ensemble ist dort „mit schwer verdientem Geld“ ganz leicht umgesetzt worden. Eine tolle Sache für den Alsfelder Normalpassanten, er hat was Schönes zum Anschauen. Luxus muss sein, sonst verlöre er seine Träume.
    Und sparsam war man auch noch: Alte Hüte (von Rockel?) als Lampenschirme und übriges Wasserleitungsrohr einfach an die Wand geschraubt und Lampen drangehängt.
    Und das alles ist wunderschön geworden ………………. sagen ganz viele Oberhessen: „GUCKEMOL wie SCHIE“

    1. „Alte Hüte (von Rockel?) als Lampenschirme und übriges Wasserleitungsrohr einfach an die Wand geschraubt und Lampen drangehängt.“
      Also wirklich! Sollten die internationalen Innenarchitekten am Ende die Perlen vor die Säue geworfen haben? Da ist wohl noch konsumpädagogische Aufklärungsarbeit zu leisten. Siehe Loriots Weinvertreter Blümel (https://youtu.be/KAYfBvCKyig?t=74).
      Selbstverständlich sind die geschmähten Illuminations-Gebilde eine Reminiszenz an die einstige Pfeifenfabrik und das Jahrhundert der Kerzenleuchter, künstlerisch transformiert zur Kerzenlicht löschenden Pfeifenstopfersau. Laut Wikipedia nennt man Kerzenlöscher auch Löschhütchen, Lichthut, Löschnapf, Flammentöter, Eteignoir, Dampfhorn, Dämpfer usw. Da drängt sich die Verbindung zu alten Hüten im neuen Gewand doch förmlich auf. Also demnächst mal genauer hinsehen und nicht gleich so vorlaut urteilen, liebe Gundula!

  3. renoviert mit kopf und herz, liebe zum detail und mit blick in zukunft und vergangenheit!
    ganz großes lob an alle beteiligten, vielen dank für diesen gelungenen start, der allen alsfeldern im pass und von herzen diesen einblick gewährte! wertigkeit und regionalität im blick…

  4. Die alte Villa fand ich schon immer wunderschön. Quaderbauten und Beton allerdings gefallen mir persönlich gar nicht.

    1. Bin da ganz anderer Meinung. Bei Restaurierung und Erweiterung (Nutzung!!!) von historischen Bauten sind Architekten oft ähnliche Wege gegangen. Die „Perle“ (historisches Bauwerk) wird stilgerecht herausgeputzt, die An- und Zubauten dagegen halten sich mit schlichtester Formensprache vornehm zurück und bringen das historische Juwel gerade hierdurch erst zum Strahlen. Ist im Fall der Villa Raab hervorragend gelungen! Toller Eindruck außerdem: Hypermodernes Interieur, das aber trotzdem (siehe Zimmereinrichtungen) sehr viel Wärme ausstrahlt. Und man sieht, dass bei dem ganzen Projekt aus dem Vollen geschöpft und nicht „gespart“ wurde.
      Wenn schon Vier Sterne Plus, dann so!

    1. Stimmt zwar und manchmal wird wohl wirklich ein wenig übertrieben. Das steht aber nicht im Missverhältnis zu dem damit neu geschaffenen Kult-Ort und dem gigantischen Aufwand. Ich möchte solche außergewöhnlichen Orte haben in unserer Region, so lange man da auch zum normalen Preis ein normales Pils bekommt.

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