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Geschwindigkeitsanzeige nach dem "Lob- und Tadel-Prinzip" in SchwalmtalEin Smiley für die Verkehrssicherheit

SCHWALMTAL (ol). Fast 70 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Verletzten passieren in Deutschland innerhalb geschlossener Ortschaften. Oft handelt es sich bei den Unfallopfern um Kinder und Senioren. Daher sollte in sensiblen Verkehrsbereichen, also bei Kindertagesstätten, Schulen oder Seniorenheimen, besonders auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer geachtet werden – und Dialog Displays sollen dabei helfen. Ein solches Display soll künftig auch die Gemeinde Schwalmtal sicherer machen.

Im Rahmen der Aktion „Ein Smiley für die Sicherheit“ haben das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, der ADAC Hessen-Thüringen, sowie die Landesverkehrswacht Hessen wieder rund 50 Geschwindigkeitsanzeigen für den Einsatz in sensiblen Verkehrsbereichen den hessischen Kommunen zur Verfügung gestellt.

Das Prinzip der Geschwindigkeitsanzeigen sollte den meisten Verkehrsteilnehmern bekannt sein: Hält die Fahrerin oder der Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit ein, leuchtet ein freundlicher Smiley auf. Wird sie hingegen überschritten, taucht auf dem Display als Ermahnung ein trauriger Smiley auf. Die Anlage bedient sich dabei des „Lob und Tadel“-Prinzips.

Maßnahme zum Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer

„Fast 70 Prozent aller Verkehrsunfälle mit verletzten Personen passieren in Deutschland innerhalb geschlossener Ortschaften. Oft handelt es sich bei den Unfallopfern um schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer, ältere Menschen und Kinder“, erklärte Gerhard Brink von der Landesverkehrswacht Hessen. Daher sollte in sensiblen Verkehrsbereichen, sprich bei Kindertagesstätten, Schulen oder Seniorenheimen, besonders auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer geachtet werden.

Eine einfache wie effektive Möglichkeit, diese Unfälle verhindern zu können und das Fahrverhalten sowie das Geschwindigkeitsniveau zu beeinflussen, sind die so genannten Geschwindigkeitsanzeigen. Das Überschreiten der zulässigen Geschwindigkeit kann mittels der Geschwindigkeitstafeln zwar nicht bestraft werden, ein fröhlichen oder trauriger Smiley mache aber direkt auf das Fahrverhalten aufmerksam.

„In einer Studie der Unfallforscher der Versicherer wurde belegt, dass solche Anzeigen definitiv wirksam sind: Wo Geschwindigkeitsanzeigen eingesetzt werden, wird nur halb so oft die Höchstgeschwindigkeit überschritten“, erklärt Brink. Man gehe davon aus, dass zwei Drittel der Verkehrsteilnehmer belehrbar sind und die Überschreitungen nicht absichtlich begehen, sondern eher aus Unachtsamkeit.

Durch Glück beim Losen zur kostenlosen Anzeige

287 Städte und Gemeinden haben sich um eine Geschwindigkeitsanzeige beworben. Wegen des großen Interesses der hessischen Kommunen wurden die Geräte per Losverfahren zugeteilt. In diesem Jahr war die „Glücksfee“ auf der Seite von Schwalmtal: die Gemeinde erhielt das Display im Wert von rund 2.800 Euro kostenfrei. Übergeben wurde die Anzeige von Gerhard Brink, Vorstandsmitglied der Landesverkehrswacht Hessen, Wolfgang Herda, Fachbereich Verkehr und Technik des ADAC, und von Martin Fischer, Verkehrswacht Vogelsbergkreis.

Mit der Übergabe geht die Verantwortung und somit auch die Pflege an die Gemeinde über. Das gilt auch für die Wahl des Standortes. Die Geschwindigkeitsanzeigen sollen schließlich in besonders sensiblen und schutzbedürftigen Bereichen, beispielsweise in der Nähe von Kindergärten, Grundschulen oder Seniorenunterkünften, ihren Platz finden.

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