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Sechs Aufführungen für "Hallo, ich bin's" - Premiere am 15. März um 19.30 Uhr im Güterbahnhof in AlsfeldEinfach mal wieder Theater in Alsfeld

ALSFELD (ls). Wenn diese drei aufeinandertreffen, dann wird es ganz sicher unterhaltsam: Johanna Mildner, Vicky Gabriel und Jenny Wagner. Aber nein, dieses Mal hat es so rein gar nichts mit Märchen zu tun. Ganz anders als sonst. Es ist ein Stück über das alltägliche Leben, ein Stück über drei normale Frauen und drei Telefone, das die Drei auf der Bühne im Güterbahnhof ab dem 15. März präsentieren.

Ein großes Bett steht in der Mitte des Raums. Davor, kuschelige Katzenhausschuhe. Unter der Decke im Bett liegt Jenny Wagner und telefoniert mit einem alten Mickey-Maus Telefon. Nicht real natürlich, sondern im Stück. Sie spielt Nina, eine mädchenhafte jüngere Frau, die vor kurzem ein One-Night-Stand hatte, bei dem das Kondome platzte. Und jetzt geht ihr Christian nicht mehr aus dem Kopf. Kein Wunder also, dass sie viel mit ihren zwei Freundinnen Caro und Miriam zu besprechen hat – und zwar am Telefon.

„Es geht um Liebe, um Leidenschaft und um Sex. Es hat also dieses Mal definitiv nichts mit Märchen zu tun und ist überhaupt nicht unbedingt ein Stück für die ganze Familie. Es ist ein klassisches Boulevard-Stück“, erklärt Johanna Mildner schmunzelnd, als sie es sich nach rund drei Stunden Proben gemeinsam mit Jenny Wagner und Vicky Gabriel auf dem Bett in der Mitte des Probenraumes gemütlich macht.

In der Alsfelder Theaterszene sind die drei Frauen bekannt wie ein bunter Hund – jedenfalls wenn es um die Marktspielgruppe und Märchen geht. Um so spannender das neue Projekt der Drei: nach dem Ende der Reihe „Theater Regional“ vor mittlerweile 15 Jahren, bringen sie unter dem Titel „Einfach mal Theater“ die Theaterkultur zurück in die Stadt. Auf dem Programm steht „Hallo ich bin’s“, eine Boulevardkomödie von Katrin Wiegand – und die zu finden, war gar nicht mal so einfach. Viele Verlage wurden angeschrieben und alle Stücke, die drei Frauen beinhalten, angefordert. Während bei manchen der Humor fehlte, sei bei „Hallo ich bin’s“ schon bei der ersten Sichtung gelacht worden.

Ganz viel Unterhaltung für die Zuschauer

„Wir haben gleich am Anfang viel lachen müssen und das hat uns gezeigt, dass es das richtige Stück ist“, sagt Mildner und erntet zustimmendes Nicken. „Beim Theater soll das Publikum unterhalten werden, es soll für die Menschen keine Arbeit sein“, ergänzt Vicky Gabriel. Anders als es der erste Blick erahnen lässt, steckt für die Alsfelderinnen tatsächlich einiges an Arbeit hinter dem Stück. Seit August sind die Drei mit dem Stück beschäftigt. Es wurde gesichtet, Probe gelesen, interpretiert, wieder gelesen, eine Textanalyse erstellt, nochmal interpretiert, ein Bühnenbild konzipiert, dann letztendlich in den Probenraum im Freiwilligenzentrum gebracht und dort geprobt.

Vicky Gabriel, Jenny Wagner und Johanna Mildner zusammen auf einer Couch wird man im Stück nicht zu sehen bekommen. Foto: ls

„Es ist schon nicht ganz einfach gewesen, weil es ein Dialogstück ist. Wir stehen zwar zu dritt auf der Bühne, allerdings jeder in einer Szene. Die Herausforderung ist, dass wir aber nie wirklich Blickkontakt haben, und im Stück über Telefone miteinander kommunizieren“, sagt Mildner. Die Telefone, ein wesentliches Requisit in dem Theaterstück, denn auf ihnen baut die Handlung und auch die Charaktere auf. „Beim Lesen des Stückes stand für uns gleich fest, wer wen spielt. Es sind drei außergewöhnliche Figuren, die man im wahren Leben nicht verkörpert, sich aber vielleicht sogar ein Stück weit reinversetzen kann“, erklärt Jenny Wagner. „Um jede Figur haben wir uns eine eigene Biografie ausgedacht“, ergänz Gabriel.

Während Gabriel selbst eine selbstbewusste Frau mit viel Erfahrung in Sachen Männer und Sex spielt, die allerdings selbst nicht fähig zu einer Beziehung ist und gerne reist, spielt Mildner eine Architektin, in deren Leben Männer keinen Platz haben. Wagner verkörpert unterdessen eine jüngere, verspielte Frau, mit wenig Erfahrung.

Sechs Aufführungstermine im Alten Güterbahnhof

Seit der vergangenen Woche mittlerweile proben die Drei im Alsfelder Güterbahnhof, bevor es am Freitag mit der Premiere, zu der im Übrigen auch die Autorin des Stück selbst kommen wird, los geht. Ausgestattet werden sie dabei, wie bereits vor zehn Jahren als ihre Freundschaft mit den Vorbereitungen zum Musical „Hair“ bei den Alsfelder Kulturtagen begann, von Frank Galfe. Aber auch Nähmeisterin Ruth Henkel ist wieder mit dabei und unterstützt hinter den Kulissen.

Ab diesem Freitag, den 15. März erwartet die Zuschauer in sechs Aufführungen ein pikantes, niveauvolles und humorvolles Stück, bei dem es um Liebe, Leidenschaft und Sex geht, ganz ähnlich wie die beliebte amerikanische Serie „Sex and the City“ mit Sarah Jessica Parker. Wer immer einen unterhaltsamen Abend erwartet, der wird mit den Dreien ganz sicher nicht enttäuscht werden.

Premiere ist am 15. März um 19.30 Uhr und direkt am Samstag, den 16. März geht es um 19.30 Uhr mit einer zweiten Aufführung weiter. Am 23. März, den 28. März jeweils um 19.30 Uhr und den 31. März und den 7. April jeweils um 18 Uhr finden die letzten beiden Aufführungen statt. Karten gibt es im Vorverkauf bei Buch 2000, im Modehaus Campus….bei Galfes oder im Tanzstudio SoulDance.

Die Handlung in aller Kürze

Nina hatte einen One-Night-Stand und das Kondom ist geplatzt. Christian geht ihr nicht aus dem Kopf und das, obwohl sie weder seinen Nachnamen kennt, noch eine Telefonnummer von ihm hat. Was sie allerdings hat, sind sein Pullover und zwei Freundinnen: Caro und Miriam. Und wenn Nina Rat und Beistand braucht, glüht die Telefonleitung und Nachrichten fliegen zwischen den dreien hin und her. Klar, dass Nina mit Caro und Miriam über ihr Problem spricht.

Schließlich haben die beiden zu ihr gesagt, dass sie Männern gegenüber offener sein muss, wenn sie ihren Single-Status jemals loswerden will. Gute Ratschläge, eigentlich unaussprechliche Wahrheiten und Neckereien sind keine Mangelware, wenn „Hallo, ich bin’s“ aus dem Telefonhörer schallt.

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