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Gläubiger geben insolventen Firma mehr Zeit zur InvestorensucheArbeit im Alsfelder Wellewerk geht zunächst weiter

ALSFELD (jal). Die Arbeiten im Alsfelder Wellemöbel-Werk gehen auch im März zunächst weiter. Ein Mitarbeiter der Firma bestätigte entsprechende Berichte, wonach die Gläubiger des insolventen Unternehmens mit Sitz in Bad Lippspringe in NRW auch nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens weiterlaufen. Ob die Rettung letztendlich gelingt, ist jedoch weiter ungewiss. 

„Im März wird gearbeitet, was dann?“, sagte ein Mitarbeiter gegenüber OL. Damit reagierte er auf einen Bericht der Neuen Westfälischen, in dem zu lesen war, dass die Rettungsversuche des Insolvenzverwalters Frank Kebekus in eine nächste Runde gehen sollen. „Dieser zusätzliche Zeitraum soll genutzt werden, um die bereits eingeleitete Investorensuche nochmals zu intensivieren“, zitiert die Zeitung aus einer Pressemitteilung des Düsseldorfer Anwalts. Mitarbeiter in NRW hatten gefürchtet, dass zum 1. März die Firma definitiv dichtgemacht werden könnte.

Die Zeitung zitiert zudem einen Sprecher der IG Metall, wonach vonseiten der Gewerkschaft wenig Hoffnung bestehe, dass nach einer monatelangen Suche noch ein Investor aus dem Hut gezaubert werden könnte. Dies ist nach 2002 und 2014 bereits die dritte Insolvenz des Unternehmens, dass Systemmöbel wie Jugendzimmer und Büroausstattungen herstellt.

Zahlreiche Mitarbeiter haben das Unternehmen in den vergangenen Wochen bereits verlassen. Im Januar hieß es, dass noch etwa 45-50 Mitarbeiter in Alsfeld beschäftigt seien.

Ein Mitarbeiter des Werks in Alsfeld hatte zu Jahresbeginn im Interview mit OL dem Management der Firma die Schuld an der erneuten Schieflage der Firma gegeben. „Die Schuld liegt ganz klar beim Management in Bad Lippspringe bei Paderborn. Welle-Möbel hat bereits zwei Insolvenzen hinter sich. Nach jeder Insolvenz wurde die Vielfalt in der Produktpalette reduziert. Wir haben Möbel zum Beispiel in weniger Farben produziert, das hat der Firma gutgetan, die Stückzahlen stiegen. Als es dem Unternehmen besser ging, wurde die Vielfalt wieder erhöht – und das hat wieder zur Schieflage geführt. Das haben wir Mitarbeiter ganz klar so gemerkt“, hatte er gesagt.

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