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Hessischer Musikverband entwickelt Lösungsansätze bei seiner KlausurtagungHerausforderungen für die Amateurmusik nehmen zu

SCHLITZ (jal). Vor Kurzem fand in Schlitz die traditionelle Klausurtagung des Hessischen Musikverbandes (HMV) statt. In der Landesmusikakademie im historischen Ambiente des Schlosses Hallenburg entwickelte der Vorstand des Verbandes unter Präsident Christoph Degen und Geschäftsführer Nicolas Ruegenberg zukunftsweisende Konzepte zur Unterstützung der Hessischen Amateurmusik.

In der Pressemitteilung des Hessischen Musikverbandes heißt es, der HMV ist mit 350 Orchestern und über 15.000 aktiven Musikern einer der größten Musikverbände Hessens und bietet eine stilistische Bandbreite von sinfonischer Blasmusik über Jazz bis zum Spielmannszug. „Wir sehen die Amateurmusik in Hessen vor großen Herausforderungen“, sagte Verbandsgeschäftsführer Ruegenberg.

Mitgliederrückgang in Musikvereinen

„Vielerorts findet in den Musikvereinen einen Mitgliederrückgang statt – immer mehr Vereine müssen aus diesem Grund leider den Spielbetrieb einstellen. Vor dem Hintergrund der rechtlichen Anforderungen an die Verbandsämter sinkt zusätzlich die Bereitschaft, ein solches Ehrenamt zu übernehmen. Als Verband sehen wir unsere Aufgabe darin, unseren Orchestern und Ensembles hier unter die Arme zu greifen“, ergänzte der Verbandsgeschäftsführer.

Daher standen aktuelle und künftige Herausforderungen für die hessische Musikwelt ganz oben auf der Tagesordnung des Verbandes. Der Verband plane nun unter anderem einen handlichen „Leitfaden Vorstandsarbeit“ für seine Mitglieder, der praktische Tipps und Hilfestellungen für die Vorstandsmitglieder der Vereine liefern soll. Außerdem habe sich der HMV auch die Verbesserung der Fördersituation seiner Mitglieder auf die Agenda gesetzt.

Fortführen möchte man auch die Arbeit am Image der Amateurmusik. So gehe die öffentliche Wahrnehmung von Blasmusik beispielsweise noch an der Realität vorbei, die nicht nur aus Festzeltauftritten besteht, sondern auch insbesondere aus teils sehr innovativen Konzerten mit Originalkompositionen, Filmmusik oder Bigband-Stücken. Der Verband sieht sich dennoch auch verpflichtet, für den Erhalt und die Förderung der traditionellen einzutreten, die einen essenzieller Bestandteil der Kultur und der Identität des HMV darstellt.

„Der Öffentlichkeit möchten wir zeigen“, sagte Ruegenberg, „dass viele Blasmusik- und Spielmannszugkonzerte moderne Events mit hohem Unterhaltungswert sind – ein Besuch des örtlichen Vereins lohnt sich bestimmt.“ Die Vorstandsmitglieder zeigten sich zuversichtlich, mit der angepassten strategischen Ausrichtung einen noch besseren Beitrag zum Erhalt der hessischen Musiklandschaft und des immateriellen Kulturerbes Laienmusizieren leisten zu können.

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