Gesellschaft0

Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" feiert Premiere in der Albert-Schweitzer-Schule in AlsfeldWo Akon und Joe Cocker auf Shakespeare treffen

ALSFELD (akr). Wenn sich elfenartige Gestalten, Handwerker in Holzfällerhemden und mit Dreck beschmierten Gesichtern und Amazonen auf der Bühne in der Aula der Alsfelder Albert-Schweitzer-Schule stehen, dann kann das nur eins bedeuten: Die Schüler des Kurses Darstellendes Spiel rund um die Lehrerin Miriam Reus, führen wieder eins ihrer Theaterstücke auf. Dieses Mal ist Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ an der Reihe – allerdings mit einigen Unterschieden zum Original.

Über ein halbes Jahr haben sich die Schüler des Kurses mit Shakespeares Komödie auseinandergesetzt, Rollen wurden verteilt, Gruppen gebildet, das Bühnenbild gestaltet und Kostüme vorbereitet. Texte wurden gelesen, verkürzt und einstudiert. Dann, am Donnerstag, war es endlich so weit: Die Premiere, die erste Aufführung vor Publikum.

In Mittelpunkt der Komödie steht das Liebeschaos zwischen Demetrius, Lysander, Hermia und Helena. Hermia ist Demetrius versprochen, liebt aber Lysander. Helena liebt Demetrius, dieser will aber Hermia für sich. Es gibt aber noch weitere Handlungsstränge: Herzog Theseus, der mitten in den Vorbereitungen für seine Hochzeit steckt, eine Gruppe Handwerker, die für eine wichtige Aufführung proben und ein Elfenkönig, der sich an seiner Frau rächen möchte und dessen Diener Puck für das Liebeschaos verantwortlich ist. Trotz des Liebeswirrwars und den Streitereien werden am Ende gleich drei Hochzeiten gefeiert.

Oberon will Rache. Alle Fotos: akr

Während der Aufführung konnten man sehen, dass sich das Stück zwar stark an das Original von Shakespeare anlehnte, die Schauspielgruppe allerdings auch einige -größtenteils moderne Unterschiede parat hatte.“Natürlich wurde es auch etwas verkürzt, sonst hätte es den Rahmen von 90 Minuten gesprengt“, lachte die Leiterin Miriam Reus am Ende der Aufführung.

Einen modernen Touch erhielt das Schauspiel beispielsweise durch die Szene der marschierenden Handwerker, die laut das Kinderlied „Wer will fleißige Handwerker sehen“ zum Besten gaben – das gab es natürlich in Shakespeares Version nicht. Der fehlgeschlagene Liebeszauber, als sich Lysander in Demetrius verliebt, weil er aus versehen über ihn stolpert, war auch eine ausgedachte Inszenierung der Schauspielgruppe sowie eine kurze Rapeinlage eines Handwerkers. Immer wieder gab es zudem musikalische Einspielungen, teils klassisch, teils modern.

Zettels Handwerkerkollegen vermissen ihn.

So ertönte Joe Cockers „You can leave your hat on“ als der Liebeszauber zu wirken begann.  Als der verzauberte Klaus Zettel kurze Zeit allein im Wald unterwegs war, brachte das Lied „Lonely“ von Akon die Zuschauer zum Lachen. Modernität erhielt die Aufführung auch durch viele kleine Akzente: Demetrius, der im Wald mit einer Landkarte umherirrt oder auch die Handwerker, die für ihr geplantes Stück in einem Kalender von 2018 nachgucken mussten, wann der nächste Vollmond ist.

Besonders in machen Szenen, als die sprachliche Umsetzung einen kurzen modernen Touch erhielt wie die Handwerker, die fragten „Sind wir alle am Start?“ oder Hermia, die mit „Hau ab du Kevin“ weggeschubst wird, brachte die Zuschauer zum Lachen. „Es war schön, ich bin zufrieden“, freute sich auch Miriam Reus. Die circa 80 minütige Vorstellung verlief genau nach ihren Wünschen.

Weitere Eindrücke der Aufführung gibt es hier:

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren