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Kinder der Ev. Kindertagesstätte Altenburg versteigern ihre Kirchenbilder für den guten ZweckAuftakt zum „Spendenmarathon“ in Altenburg

ALSFELD (ol). Mehr als fünfzig Kunstwerke von Künstlern im Alter von zwei bis sechs Jahren konnte man am vergangenen Sonntag im Kleinen Saal des Altenburger Dorfgemeinschaftshauses bestaunen. Und nicht nur das: Man konnte sie auch käuflich erwerben – im Rahmen einer ganz spannenden Angelegenheit, einer „Stillen Versteigerung“ nämlich.

Den Rahmen für die Vernissage der Bilder, die allesamt – mehr oder weniger abstrakt – die Altenburger Kirche zeigten, bildete der Familientag des Chores Voice Factory – Erheiterung, der am vergangenen Wochenende mit verschiedenen Veranstaltungen sein 150-jähriges Jubiläum feierte. Das Ziel der Versteigerung: Geld für die Sanierung des Kirchturms einnehmen, denn das ist, laut Pressemeldung, dringend nötig.

Unverkennbar: Einer der vielen Kinderblicke auf die Altenburger Schlosskirche. Foto: Traudi Schlitt

Dringend renovierungsbedürftig: Spenden wichtiges Hilfsmittel

„Das Dach ist undicht, die Balken morsch, der Putz bröckelt ab“ – die Beschreibung von Silke Bücking-Blankenburg vom Kirchenvorstand hatte keine Zweifel offen gelassen: Es gebe Handlungsbedarf am Altenburger Kirchturm, einem Wahrzeichen des Dorfes, wie ihr Kollege Ulrich Grosse das Bauwerk nannte, das im Ensemble mit Kirche und Schloss auf dem Schlossberg durchaus identitätsstiftend für die Altenburger sei. Obwohl die Landeskirche den Löwenanteil an der Sanierung trage, müsse auch die Kirchengemeinde selbst für einen kleineren Anteil aufkommen. Bücking-Blankenburg hatte darauf hingewiesen, dass die aktuelle Maßnahme schon der zweite Bauabschnitt sei, den ersten – die Sanierung des Kirchendaches – habe man ohne Beteiligung der Gemeindemitglieder gestemmt, nun aber sei das nicht mehr möglich. Ein dritter Bauabschnitt, nämlich die Außenfassade des Kirchenschiffs, sei darüber hinaus schon in Planung. Der Kirchenvorstand werde in den nächsten Wochen daher noch gezielt mit der Bitte um Spenden an die Altenburger herantreten, geplant seien außerdem noch einige schöne Aktionen.

Pfarrerin Sarah Kiefer (links) sowie Silke Bücking-Blankenburg und Ulrich Grosse vom Kirchenvorstand der Altenburger Kirchengemeinde erläuterten Grund und Procedere der Ausstellung und Versteigerung Foto: Traudi Schlitt

Den Auftakt dafür machten nun die jüngsten Altenburger Bürger, diejenigen, sie später vielleicht einmal in ihrer Kirche konfirmiert werden wollen, dort heiraten und vielleicht sogar ihre Kinder taufen lassen wollen. Und wie sehen sie ihre Kirche? „Es ist ganz erstaunlich, wie viele verschiedenen Anschauungsweisen schon allein in diesen Bildern liegen“, freute sich Ulrich Grosse anlässlich der Vernissage: „Wahre Kunstwerke sind hier entstanden, die von großer Fertigkeit und viel Fantasie zeugen“. Die Sichtweisen auf die Kirche und die auf feinstes, geprägtes Papier gebrachten Kunstwerke seien so unterschiedlich wie die Kinder selbst, und „das ist auch gut so.“

Die Besucher der Ausstellung hatten offenbar viel Freude an den schönen Bildern der Altenburger Kita-Kinder. Foto: Traudi Schlitt

Und weil das so gewesen sei, sei sicher auch für jeden Besucher der Ausstellung ein Bild dabei. Bei einer Stillen Versteigerung werden die Gebote schriftlich und mit Angabe des möglichen Käufernamens abgegeben und erst nach Abschluss der Versteigerung ausgewertet. Ein Mindestgebot hatte fünf Euro sein sollen, wer ein Bild aber sicher haben wollte, dem war geraten, ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen. Gut die Hälfte der ausgestellten Bilder seien verkauft worden. Sie zeigten sehr gegenständliche Abbildungen bis hin zu sehr abstrakten Variationen, die viel Interpretationsspielraum ließen. Mit dem Erlös hatte ein erster Grundstein gelegt werden können, der schon beim Kindergartenfest am 17. Juni noch einmal gesteigert werden könne. Denn dann werden die verbliebenen Bilder noch einmal gezeigt und könnten dann immer noch erworben werden.

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