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Alsfelder Pfingstmarkt lockt mit fünf Tagen Fahrspaß, großen Neuerungen und eine Social-Media-Aktion„Das Festzelt wird anders, als es vorher war“

ALSFELD (akr/ls). Dass der Alsfelder Pfingstmarkt einen neuen Festwirt hat, ist schon länger bekannt. Doch wer genau der neue ist und was er mit Alsfelds großem Volksfest so vor hat, darüber wussten die Alsfelder nicht viel. Bis jetzt. Am Dienstag präsentierte sich Adi Ahlendorf der Öffentlichkeit – und kündigte einige Neuerungen für das Festzelt an, das er mit seinem Sohn Toni betreiben will. So viel vorweg: Das Bier soll billiger werden.

Was war das für eine Aufregung im vergangenen Jahr, als herauskam, dass der alte Festwirt Thomas Bronswyk schon früh nach dem letzten Pfingstmarkt signalisiert hatte, dass er das Festzelt nicht noch einmal machen wolle. Die Stadt, die mit seiner Arbeit sehr zufrieden war, ließ allerdings nicht locker und versuchte ihn doch noch zu überzeugen, bei der Stange zu bleiben  – ohne parallel nach Alternativen für ihn zu suchen. Als im Dezember publik wurde, dass Bronswyk endgültig raus war, drohte die Zeit knapp zu werden.

Generalpächter Heiner Distel zwischen den beiden Festwirten auf der Pressekonferenz im Alsfelder Rathaus. Fotos: ls

Doch Bürgermeister Stephan Paule blieb stets dabei, dass seine Verhandlungstaktik, nicht früher nach einem Ersatz für den alten Wirt zu suchen, die richtige war. Am Dienstag bei der offiziellen Vorstellung des Neuen sollte von den Ärgernissen der letzten Monate freilich nichts mehr zu spüren sein. Man gab sich betont locker, einig und fröhlich beim Pressetermin im Alsfelder Rathaus. Frei nach dem Motto: Schauen wir gemeinsam nach vorn. Adi Ahlendorf und sein Sohn Toni sind die also die Neuen im Orga-Team des Pfingstmarkts. Und die Schausteller aus dem Marburger Raum kündigen gleich ein paar Veränderungen an.

Bons, die im Zelt und der Stadthalle gelten

„Das Festzelt wird völlig anders, als es vorher war“, sagt Adi Ahlendorf. Ein rustikaler Stil soll es werden, von innen, wie auch von außen – so wie es sich für Hessen gehöre. Ähnlich einer Almhütte und angelehnt an das Münchener Oktoberfest. Vom Vorgänger-Zelt solle es sich deutlich entscheiden, denn „die Leute sollen ja Party machen und nicht nobel im Anzug rumsitzen“, erklärt er. Festzeltwirte würden sich eben unterscheiden.

Die neuen Wirte des Festzelts auf dem Pfingstmarkt: Adi und Toni Ahlendorf.

Ein Unterschied soll es so auch bei den Getränkepreisen geben. Anders als Bronswyk wolle man die Preise denen der Stadthalle angleichen, sodass die Besucher auch Getränkebons der Halle im Zelt einlösen können und umgekehrt. „Das Bier wird also wieder günstiger“, scherzt Alsfelds Wirtschaftsförder Uwe Eifert.

Um Partystimmung aufkommen zu lassen, bringen die Ahlendorfs gleich sieben unterschiedliche Bands – wenn auch weniger bekannte – und zusätzlich noch ein Puppentheater für Kinder mit, das besonders den Rathauschef freut. „Die Nachmittage auf dem Pfingstmarkt sind aktiv von den Kindern geprägt, da ist es wichtig, dass auch das Programm auf sie abgestimmt ist“, sagt Paule.

Vater Ahlendorf räumt ein, dass die Zeit, die er und seine Familie für die Planung des Ganzen gehabt hätten, schon ziemlich kurz gewesen sei. Dennoch, so sagt er, habe alles geklappt – obwohl man gleichzeitig noch einen anderen Pfingstmarkt in Hessen organisiere. „Wir bewirten im Jahr rund 30 verschiedene Veranstaltungen und die Bands, die wir für Alsfeld organisiert haben, sind da schon öfter aufgetreten und haben einen guten Job gemacht. Wir denken, dass sie gut nach Alsfeld passen“, sagt er. Mit der großen Auswahl an unterschiedlichen Musikangeboten wolle man nicht nur ein breite Publikum anziehen, sondern zugleich „eine Schippe oben drauf setzen“. So viel sei bereits verraten: Von Rock über Pop bis Schlager und Stimmungsmusik sei hier für alle etwas dabei.

Während im Festzelt irgendwie alles neu wird, setzt die Stadthalle im Kern auf das bewährte Programm – nicht aber ohne selbst ein paar Veränderungen mitzubringen. „Die Stadthalle bietet traditionell das Kontrastprogramm zum Festzelt“, erklärt der Stadthallenwirt Torsten Schneider, dem auch Oberhessen-live gehört. Statt der Kiss-Doppeldecker Party wird es in diesem Jahr eine 90er-Doppeldeckerparty geben. „Die alte Kiss-Deko ist über die Jahre abhanden gekommen“, sagt Schneider. Auch zur üblichen Abi-Party stockt die Stadthalle auf: Eine „Neon-Abi-Party“ soll es geben.

Stadthallenfestwirt Torsten Schneider.

Bürgermeister Paule ist mit dem Programm zufrieden. Aus seiner Sicht gibt es keine Verschlechterung zu den vorherigen Jahren. „Das was gleich bleibt, bleibt einem nicht so oft im Gedächtnis“, sagt er. Lange muss man nicht mehr auf Zuckerwatte, Höhenfeuerwerk und lange Partynächte mitten in der Stadt warten: Die fünf Tage Volksfest in Alsfeld starten vom 18. Mai bis zum 21. Mai.

Das Programm im Überblick

Wie bereits in den vergangenen drei Jahren wird am Freitag um 18 Uhr der Pfingstmarkt traditionell mit dem Festzug vom Marktplatz zum Festplatz starten. Anschließend erfolgt im Festzelt der Fassbieranstich mit musikalischer Unterstützung des Musikvereins Leusel. Und gleich am Freitag erwartet die Gäste eine Neuerung: Aus der Kiss-Doppeldecker-Party wird eine 90er-Doppeldeckerparty. Das Angebot, zwei zum Preis von einem, findet an allen Tagen von 20 Uhr bis 21 Uhr statt – außer Freitag, da gibt es den Doppeldecker bis um 24 Uhr, denn die Stadthalle feiert an diesem Pfingstmarkt Jubiläum: In diesem Jahr öffnet sie zum 10. Mal auf dem Pfingstmarkt ihre Pforten.

Auch am nächsten Tag hat der Pfingstmarkt etwas Neues zu bieten, das vor allem die jüngeren Besucher interessieren dürfte – um 15.30 Uhr findet im Festzelt ein Puppentheater statt, „damit man auch aktiv mit Kindern hingehen kann“, sagt Bürgermeister Stephan Paule. Es wird aber auch wieder musikalisch. Die Besucher erwartet im Festzelt eine 50er-Jahre-Rock’n’Roll-Nacht mit der Band „The Heads“. Wer allerdings nicht auf die Musik der Fifties steht, kann in der Stadthalle zu elektronischer Musik von DJane Kim Noble abgehen.

Am Sonntag findet wie auch in den vergangenen Jahren das Abi-Treffen in der Stadthalle statt. Aber auch hier wird es anders: Dieses Mal handelt es sich um eine Neon-Edition. Mit Neon-Bändchen und Neon-Farben könnt ihr die Stadthalle zum Leuchten bringen. Im Festzelt wird die dreizehn-köpfige Band „Side of Soul“ bis zum Ende für Stimmung sorgen.

Am Montag findet wieder der Gottesdienst im Festzelt statt. Anschließend beginnt dort der Frühshoppen, der musikalisch von Winfried Stark und seinen Original Steigerwäldern begleitet wird. Später wird dann Sepp der Partyrocker, bekannt aus DSDS, das Festzelt unterhalten. Ab 19.30 Uhr gehört das Festzelt Aischzeit, die Live unter dem Motto „Happy Party Power pur“, für die Abendstimmung sorgen werden. Abends findet traditionell das musikalische Feuerwerk statt, bei dem die vorhandenen Musikanlagen an den Fahrgeschäften einheitlich mit einbezogen werden und über ein Funksignal synchron die Musik zum Feuerwerk starten.

Am Dienstag, dem Familientag, erwarten die Besucher wieder halbe Preise bei den Fahrgeschäften. „Viel Vergnügen am letzten Tag für den kleinen Geldbeutel“ sagt Paule. Natürlich findet an dem Tag auch wieder der traditionelle Krammarkt statt.

Das Organisationsteam um den Alsfelder Pfingstmarkt.

Die Fahrgeschäfte

Natürlich wird es dieses Jahr auch wieder zahlreiche Fahrgeschäfte geben. Zum zweiten Mal ist auf dem Alsfelder Pfingstmarkt das Karussell „Take Off“ dabei, eines der „schnellsten Speedkarussells auf dem Markt“, sagt Generalpächter Heiner Distel, Generalpächter des Pfingstmarkts. Zum ersten Mal sind dieses Jahr der Glasirrgarten „Atlantis“ und die „lustige Seefahrt“ vertreten.  Als Highlight wird auch dieses Jahr wieder das Riesenrad dabei sein, was zugleich mit einer Neuerung punkten kann: Zum ersten Mal hat das Riesenrad auch geschlossene Gondeln. Das wird sicherlich alle Besucher freuen, die Höhenangst haben, aber auf den Blick über Alsfeld nicht verzichten wollen.

Adrenalinjunkies dürfen sich auch freuen: Auch dieses Jahr gibt es wieder ein „Über Kopf“-Karussell. Dabei handelt es sich um das „Flip Fly“, einer Schaukel, die ihre Fahrgäste bis zum Überschlag hochschaukelt. Selbstverständlich dürfe auch der Fahrspaß für die ganze Familie nicht fehlen, sagt Heiner Distel. Damit also auch Eltern mit ihren Kindern gemeinsam fahren und Spaß haben können, wird es beispielsweise den „Jumbo Flug“, der „Scirocco“ oder auch das traditionelle Autoscooter geben.

Übrigens: Statt dem Pfingstgroschen des Verkehrsvereinshaben sich die Organisatoren in diesem Jahr eine neue Aktion einfallen lassen: Unter „#pfingstagram“ können alle Besucher des Pfingstmarktes täglich ihr Pfingstmarkt-Bild auf Instagram teilen und gleichzeitig an einer Verlosung teilnehmen. Zu gewinnen gibt es einen „Bummelpass“ mit Freikarten für jedes Fahrgeschäft.

2 Gedanken zu “„Das Festzelt wird anders, als es vorher war“

  1. Ich freu mich auch drauf. Endlich kann ich wieder meine Eastpak-Bauchtasche aus dem Schrank holen und mich am Autoscouter von 14-jährigen Mädels bestaunen lassen Vielleicht gibt es sogar noch bisschen Schlägerei zu späterer Stunde.

  2. das wird ja richtig toll, ich geh hin, freu mich auf die tollen highlights die sich die stadt hat einfallen lassen, vielen dank dafür, ihr denkt doch immer wieder an die bürger, danke dafür

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