Professor Dr. Tim Engartner kommt am 7. März zu einer Diskussion nach Alsfeld„Staat im Ausverkauf – Privatisierung in Deutschland“
ALSFELD (ol). „Marode Schulen und Krankenhäuser, steigende Preise für Wasser, Strom und Gas, geschlossene Filialen der Deutschen Post, ‚Verzögerungen im Betriebsablauf‘ bei der Deutschen Bahn, immer neue Probleme bei der Müllentsorgung, das sind die Folgen jahrelanger Privatisierungspolitik in unserem Land, die wir auch hier vor Ort immer wieder zu spüren bekommen“, stellt Dietmar Schnell, einer der Sprecher des Rosa-Luxemburg-Clubs, fest.
Zu diesem Thema spricht und diskutiert am Dienstag, 7. März um 19.30 Uhr im Hotel Klingelhöffer in Alsfeld, Professor Dr. Tim Engartner. „Staat im Ausverkauf – Privatisierung in Deutschland“, lautet der Titel seines Buches, das an vielen Beispielen deutlich macht, dass Privatisierungen Dienstleistungen eben nicht besser, billiger und bürgernäher machen, kündigt der Rosa-Luxemburg-Club an.
Vielmehr würden die Gewinne privatisiert, die Kosten aber auf die Gesellschaft umgelegt. Während die Deutsche Post dem Staatshaushalt noch Ende der 1980er-Jahre einen Jahresüberschuss von mehr als fünf Milliarden D-Mark (2,6 Milliarden Euro) zufließen ließ, müsse der Bund, also der Steuerzahler, bis 2076 circa 500 Milliarden Euro Witwen-, Waisen- und sonstige Renten für die ehemaligen Beamten des ‚Gelben Riesen‘ zahlen, trotz derzeit acht Milliarden Euro Gewinn im Jahr. Zeitgleich erleben wir die Schließung von Postfilialen, die Demontage von Briefkästen, die Ausdünnung der Zustellungsintervalle bei Privathaushalten und die Prekarisierung der Beschäftigungsverhältnisse im Postsektor.
Engartner werde aber auch über die Erfolge bei der Rekommunalisierung von Leistungen berichten. So hätten auf diesem Wege in Freiburg und Dortmund die Kosten für die Gebäudereinigung massiv gesenkt werden können. Der Eintritt ist frei.
Es wird immer wieder vergessen, das wir in einem neuem Zeitalter der Digitalisierung leben. Früher wurden die Briefe und Pakete nach Postleitzahlen mühsehlig mit der Hand sortiert. In der heutigen Zeit werden sehr viel weniger Menschen gebraucht, weil alles nach Strichcode und EDV in einer riesigen Mechanisierten Halle vollautomatisch sotiert wird. Die Leute sind nur noch damit beschäftigt, das Transportgut auf das Band zu legen oder ins Auto zu laden.
Bei der DB war die Umwandlung noch gravierender. Die Eisenbahn war in der Vergangenheit mit durchnittlich 100km/h mit den alten Abteilwagen unterwegs.Dank Mehdorn ist die DB schneller und effizenter geworden.
Es gibt ICE Züge die über 300km/h fahren und IC Züge die bis zu 160km/h unterwegs sind. Das Ziel, das die Bahn schneller ist wie ein PKW wurde für viele Metropolen erreicht. Natürlich auf Kosten der Belegschaft und Umstrukturierungsmaßnahmen.Dadurch wurden Fahrkartenautomaten eingeführt, wo sehr viel Personal eingespart wurde.
Personal ist immer noch ein sehr hoher Kostenfaktor, weil es die Politik versäumt hat alles daran zu setzen, die Lohnnebenkosten zu reduzieren. Deshalb ist Deutschland als Produktionsland für viele Waren zu teuer.
Privatisierung hat noch nie etwas bezweckt,außer das sich alles verteuert und verschlechtert! Aber das interessiert unsere Sogenannte Volksvertreter ( Volksveräter) nicht.