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Von 22 bis 6 Uhr heißt es ab sofort Tempo für den Schwerlastverkehr in Wartenberg - in den kommenden Wochen auch in Kirtorf, Ober-Gleen und LehrbachTempo 30 in der Nacht für Lkw zur Pegelminderung

ANGERSBACH (cdl). Zumindest nachts soll es ein bisschen ruhiger für die Anwohner an der B 254 werden, denn zwischen 22 und 6 Uhr herrscht dort jetzt Tempo 30 für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Am Mittwochnachmittag ist es richtig laut direkt vor der Eingangstür der Gemeindeverwaltung Wartenberg in Angersbach. Die vielen Lkw rauschen in kurzen Abständen an den versammelten Personen vorbei.

Bevor Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmann und Landrat Manfred Görig gemeinsam das erste Verkehrsschild enthüllten, wurde die Maßnahme in kurzen Worten den anwesenden Pressevertretern erklärt. Ebenso waren zum Startschuss der Tempo 30 Zonen für den Schwerverkehr von den Abend- bis in die Morgenstunden der Gebietsbeauftragte von Hessen Mobil Ulrich Hansel, der Leiter der Verkehrsbehörde Uwe Kraft sowie kurzfristig auch MdB Birgit Kömpel (SPD) erschienen.

„Es ist ein erfolgreicher Schritt für die Gemeinde. Dabei haben uns auch der Lärmaktionsplan und veränderte Rahmenbedingungen geholfen“, so Dr. Dahlmann. Er selbst hätte eine Lösung von Ortsschild zu Ortsschild bevorzugt, doch das sei leider nicht machbar gewesen, weil an Teilen der Ortsdurchfahrt keine Anwohner wohnen. Der Gemeinde sei es wichtig die Anwohner zu schützen. Deshalb werde man, sobald die Möglichkeit besteht, weitere Maßnahmen ergreifen.

„Der B 254 ist nun einmal eine wichtige Verkehrsader für den Vogelbergkreis. Täglich fahren hier 11.000 bis 12.000 Fahrzeuge. Davon sind zehn Prozent Schwerlastverkehr“, berichtete Görig. Damit die Maßnahme habe umgesetzt werden können, dafür seien die Geräuschmessungen von Hessen Mobil maßgeblich gewesen. Fairerweise müsse man dazu sagen, dass die jetzt durchgeführte Maßnahme mit Tempo 30 den Geräuschpegel nur geringfügig reduziere. Die Gemeinde Wartenberg mit Angersbach und Landenhausen seien der Anfang der Tempo 30 Zonen. Demnächst soll Tempo 30 nachts auch in Kirtorf, Lehrbach und Ober-Gleen an der B 62 kommen.

Tempo 30

Ab heute Nacht müssen die Lkws langsamer fahren. Das Schild ist enthüllt und hat damit ab sofort Gültigkeit.

Viel leiser wird es durch Tempo 30 nicht, aber immerhin ein bisschen

Uwe Kraft von der Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt ist für die technische und rechtliche Umsetzung der Tempo 30 Zonen verantwortlich. In den Wartenberger Ortsteilen Angersbach und Landenhausen werden laut seiner Aussage in allen Abschnitten Pegelminderungen um 2,1 bis 2,3 dB(A) erreicht. Außerdem gab Kraft bekannt, dass nach und nach alle Ortsdurchfahrten an den Bundesstraßen Tempo 30 für den Schwerverkehr von 22 bis 6 Uhr bekommen sollen. Exemplarisch nannte er Leusel, Angenrod und Eifa. „Ich halte das für sinnvoll, wo die Möglichkeit besteht, dass man das macht“, pflichtete Görig bei.

Über die dauerhaften Diskussionen um eine mögliche Umgehungsstraße für Wartenberg äußerte sich der Landrat zurückhaltend. Das sei in erster Linie die Aufgabe der Kommunen und man wolle sich daher nicht einmischen.

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Auf die Leiter wollte MdB Birgit Kömpel nicht, aber für ein Foto stand sie gerne zur Verfügung.

 

2 Gedanken zu “Tempo 30 in der Nacht für Lkw zur Pegelminderung

  1. Als ob die sich an die Begrenzung halten…
    PS: Alsfeld dürfte etwas fahrradfreundlicher gestaltet werden. Z.B. in Einbahnstraßen.

  2. Im Vogelsbergkreis gibt es offensichtlich zweierlei Gattungen Bürger: auf meine Bitte, auf der Umleitungsstrecke der B 275, der Landesstraße 3140,im Bereich der Rockelsgasse und der Dirlammer Straße in Lauterbach auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung für den Schwerlastverkehr einzuführen, antwortete die angeschriebenen Behörden (Stadtverwaltung Lauterbach, die landrätliche Verwaltung und der Verkehrsdienst der Polizei) gar nicht, Hessen Mobil erklärte sich für nicht zuständig. Komischerweise tauchen die meisten dieser Behörden jetzt in Wartenberg auf, und kündigen gar weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen im Kreis an. Es sei den Anwohnern dieser lärmgeplagten Straßen etwas mehr Ruhe gegönnt, aber auch die Anwohner der L 3140 im Bereich Lauterbach wollen in den drei Jahren während der jeweils über Monate gehenden Umleitung weniger Belästigungen rundum die Uhr. Lohnt sich für die ein solcher Aufwand wie anderswo etwa nicht oder wird da mit zweierlei Maß gemessen? Das hessische Verkehrsministerium hat zwar vor längerem eine Prüfung angekündigt, aber sichtbar getan hat sich bisher nichts. Schade.

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