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Evangelische Kirche legt Flüchtlingshilfe-Fonds neu aufEine Million für Menschen auf der Flucht

REGION (ol). Die Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) will Flüchtlinge unterstützen. Eine Million Euro stehen dafür jetzt in einem Hilfsfonds bereit. Dekanate, Kirchengemeinden und Kircheninitiativen können die Hilfen beantragen. 

Neben der bereits laufenden Flüchtlingsberatung sollen vor allem Projekte Unterstützung bekommen, die sich für eine Verbesserung der „Willkommens- und Aufnahmekultur für Flüchtlinge vor Ort einsetzen“. Nach der Idee der Kirche könnten das zum Beispiel Projekte zum ehrenamtlichen Engagement bei der Flüchtlingsarbeit sein, aber auch Angebote wie Sprachkurse für Asylsuchende sollen unterstützt werden.

Im vergangenen Jahr hatten aus dem bereits damals eine Million Euro umfassenden Fonds insgesamt 45 Projekte aus Gemeinden Unterstützung angefordert. Darunter waren Lesekurse aber auch Hilfen für die Ausbildung von ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleitern. Gefördert wurde auch die professionelle Beratung von Hilfesuchenden in den zentralen Flüchtlings-Aufnahmestellen der beiden Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz in Gießen und Ingelheim. Daneben bekamen ein Traumazentrum im irakischen Kirkuk sowie Flüchtlingsprojekte an zwei Schulen im Libanon sowie einer Vorschule in Norden Syriens Hilfe.

Über 50 Millionen Menschen auf der Flucht

Weltweit schreibt die Kirche seien über 51 Millionen Menschen auf der Flucht. So viele Vertriebene habe es seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gegeben. Bei dieser Zählung aus dem Jahr 2013 seien die dramatischen Entwicklungen in Syrien und im Irak noch gar nicht berücksichtigt. Dies mache ein gemeinsames Handeln für die in Europa Hilfe suchenden nötig.

Es sei wichtig, Unterstützung, Begleitung und Qualifizierung. Angesichts stark gestiegener Flüchtlingszahlen anzubieten. Zudem seien die professionellen Beratungsstrukturen für Flüchtlinge derzeit größtenteils überfordert. Immer öfter begegneten sie Opfern von Folter und Gewalt, die dringend psychosozial beraten und begleitet werden müssten. Wegen der „immensen psychischen Belastung“ von Beraterinnen und Beratern sollte allen Helfenden selbst der Zugang zur Hilfe ermöglicht werden.

Weitere Informationen zu den Hilfen sowie Antragsformulare für die Unterstützung finden Sie hier.

 

2 Gedanken zu “Eine Million für Menschen auf der Flucht

  1. Auch der Vogelsberg profitiert vom EKHN-Programm: sowohl das Selbstlernzentrum Deutsch im Alsfelder Haus der Kirche als auch die „Grundqualifizierung Flüchtlingsbegleiter im Ehrenamt“ wird aus dem Programm gefördert. Der Löwenanteil der Finanzierung aber kommt aus Dekanatsmitteln.

  2. Das ist ein prima Projekt, was unterstützt werden sollte!
    Wie hätten sich denn die Deutschen / Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg völlig ohne entsprechende Hilfe von außen wieder so „aufrappeln“ können?
    Und daß auch die Berater/innen selbst Hilfe benötigen, sollte Jedem/r zwztl klar sein, denn ohne Grund gäbe es auch keine Notfall-Seelsorger, die speziell auch für die Helfer bei Verkehrsunfällen und Katastrophen ansprechbar sind.

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