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Ziel: mehr Barrierefreiheit – Vorstellung: Planung ab 2016, Umsetzung ab 2017 – Kosten: über 1,5 Millionen Euro – Abstimmung: Ihre Meinung ist jetzt gefragt!Gesucht: ein Konzept für den besseren Marktplatz

ALSFELD (aep). Sieht der Alsfelder Marktplatz in wenigen Jahren völlig anders aus? Sind dabei die in jedem Winter neu entflammenden Diskussionen über die Begehbarkeit vielleicht beendet? In die Richtung zielen jedenfalls die Anstöße und Planungen des Arbeitskreises Barrierefreies Alsfeld, der dafür Lösungen erarbeiten soll. Mit im Boot ist das Bauamt, dessen Leiter Tobias Diehl am Donnerstagabend in Aussicht stellte: Ab kommenden Jahres wird geplant, 2018 könnte das Alsfelder Zentrum ganz neu aussehen – für einen siebenstelligen Betrag.

 Vor dem Alsfelder Planungs- und Bauausschuss stellten der Bauamtsleiter und der -mitarbeiter Martin Schultheiß vor, was aktueller Stand der Beratung ist, die schon vor zwei Jahren ihren Anfang genommen hat – und ihren Ursprung auch in einer Umfrage der Alsfelder UWA hat, die einfach mal wissen wollte, was die Leute sich denn beim Marktplatz vorstellen. Mit der Aktion will die Stadt zusammen mit Vertretern von verschiedenen Organisationen eine senioren- und behindertengerechte „Aufwertung des Alsfelder Marktplatzes“ erreichen – insbesondere eine Lösung für die „glatten Oberflächen in den Wintermonaten“. Zudem ging es bei dieser Ausschusssitzung auch um die Barrierfreiheit anderer Straßen in Alsfeld.

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Stimmen Sie mit ab: Wie viel Veränderung braucht der Alsfelder Marktplatz?

Oberhessen-live bietet Ihnen bei der wichtigen und vieldiskutierten Frage, ob und wieviel Veränderung es auf dem Alsfelder Marktplatz geben soll, erstmals die Möglichkeit der direkten Abstimmung: Was soll auf dem Marktplatz geschehen? Das Abstimmungtool ist bis Samstagmittag um 12 Uhr aktiv. Das Ergebnis werden wir später vorstellen.

Bitte beachten Sie: Jeder Nutzer kann nur ein mal abstimmen. 

Sollen die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen jetzt wieder gelockert werden?
1368 Stimmen · 1368 Antworten

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Für den Marktplatz stellte Schultheiß schon in der Einleitung auf das Thema klar: Für den „unglaublich vielseitig nutzbaren Marktplatz“ könne es keine Einzellösung geben und auch keine, die völlig von bisherigen Gegebenheiten abweicht. Man könne „kein Disney-World in der Altstadt schaffen“.

Zentrale Empfehlungen, die der Arbeitskreis dabei herausarbeitete, sind: Zur Begehbarkeit des Platzes, sollte es eigens eingerichtete Gehwege entlang der Häuserfassaden geben und sollten Wegeachsen über den Marktplatz herausgearbeitet werden – in welchem Material? Sind die Stellplätze so sinnvoll abgeordnet? Die Tendenz im Arbeitskreis gehe in Richtung, weniger Stellplätze anders anzuordnen. Dazu empfiehlt der Arbeitskreis auch mehr Sauberkeit, mehr Verweilmöglichkeiten und Wege zu finden, dass die Nachtruhe der Anwohner besser eingehalten wird – wobei man aber ausdrücklich den Festivitäten nicht im Weg sein möchte. Martin Schultheiß stellte dazu gleich eine Frage, die bislang nicht im Fokus stand: „Wie sieht es mit der Finanzierbarkeit aus?“

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Die Problemzonen: Bauamtsleiter Tobias Diehl an einer Karte der Alsfelder Altstadt.

„Deutlich über 1,5 Millionen Euro“

Dazu stellte der Bauamtsleiter Tobias Diehl eine Sume in den Raum: „deutlich über 1,5 Millionen Euro“. Soviel würde das Gesamtkonzept kosten, das für die Umsetzung notwendig sei. Es gehe nicht nach seiner Ansicht, „schnell mal Wege rund um dem Marktplatz zu legen“. Sondern die Gestaltung des Marktplatzes müsse in ein Konzept mit der Neugestaltung für den vorderen und hinteren Kirchplatz gepackt werden. „Wir wissen, wie es auf dem Kirchplatz aussieht.“

Dabei könnte 2016 die Planung für die Kirchplätze geschehen und 2017 umgesetzt werden, während die Planung für den Marktplatz 2017 beginnt und 2018 umgesetzt wird. Unwägbarkeiten bei diesem Ablauf wären Förderzusagen von verschiedenen Quellen, die abgewartet werden müssten – und die Mitarbeit der Alsfelder selbst. Denn vorher müsse es verschiedenen Bürgerbeteiligungen geben: für die Anwohner sowieso, da die das Ganze über ihre Beiträge mitfinanzieren müssen, aber auch für alle Alsfelder, die den Marktplatz schließlich ebenfalls nutzen. Diehl regte die Bildung von Workshops an, in denen Bürger sich einbringen können.

Eine grundsätzliche Frage wäre auch mit den Denkmalbehörden zu klären: Was für ein Pflaster soll und darf es sein? Das bisherige, das für seine Rutschigkeit berüchtigt ist, sei deshalb so glatt, weil es seit Jahrhunderten dort liegt – also auch Bestandteil des Denkmalensembles ist. Es gebe aber Mittel, den Basaltstein wieder griffiger zu machen – und 35 bis 40 Prozent seien auch inzwischen zerbrochen. Neue Steine, so stellte Diehl klar, müssten sicherlich ebenfalls in einem angepasst dunklen Ton gehalten sein. Doch den gebe es auch bei Granit. Ausgeschlossen werden könne wohl die Idee, Teile des Marktplatzes zu asphaltieren.

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Anregungen von außerhalb der Politik und Verwaltung: (v.l.) Klaus-Dieter Böcking, Hermann Eckert, Gerlinde Grebe und Gottfried Rühl vom Arbeitskreis Barrierefreiheit bei der Ausschussitzung.

Anregung: Das Niveau der Wege an die Geschäftseingänge anpassen

Aber auch die ehrenamtlichen Mitglieder des Arbeitskreises äußerten Anregungen und Wünsche für einen trittsichereren und barrierefreien Marktplatz. So stellte Gerlinde Grebe, die Vorsitzende des Arbeitskreises, die These in den Raum, dass auch in Alsfeld die Zugänge zu den Geschäften barrierefrei sein könnten – wenn man sich denn an verschiedenen Vorbildern orientiert. In Heidelberg, Bremen, abe aich in Bad Hersfeld habe man es geschafft, bei Neugestaltungen der historischen Stadtkerne die Gehwege höhenmäßig so anzupassen, dass auch Rollstuhlfahrer selbstständig in die Geschäfte fahren können.

Der Ausschuss nahm die Anregungen zur Kenntnis – zu beschließen gab es vorerst dazu noch nichts.

12 Gedanken zu “Gesucht: ein Konzept für den besseren Marktplatz

  1. Ich würde einfach mal ein paar Töpfe oder ewas anderes mit Buxbäume hinstellen , mit ein paar Bänken und kleine Tische dabei , damit wenn man sich bei den Metzgern oder Bäckern etwas geholt hat, es auch in ruhe essen und geniessen kann . Einfach zum Relaxen um die Sonne zu genießen , Gespräche zu führen , Mittagspause zu machen. Und die Parkplätze weg , mehr nicht. Und das kostet nicht viel , macht einfach mal eure Strassen das ist wohl das allerletzte . Oder oben wo das Kerber stand da solltet ihr euch was einfallen lassen , evtl mal wo man Schach ( in groß ) hinbaut und und und

  2. Was da geplant ist, ist reine Steuergeldverschwendung! Es gibt in Alsfeld einige Geschäfte, die nicht Behindertengerecht sind. Es ist besser Fördermittel für Geschäftleute zur Verfügung zu stellen, um ein Anreiz für einen Behinderten gerechten Umbau zu geben. Dies ist besser wie eine Umgestaltung des Marktplatzes.
    Die Pflastersteine gegen neue oder andere Steine auszutauschen wäre genauso, als wenn jemand sagen würde:
    „Das Rathaus wäre nicht mehr Zeitgemäß und müsse umgebaut werden!“
    Basalt ist das härteste Gestein was es gibt. Wenn der eine oder andere Stein ausgetauscht wird, dann ist wieder für die nächsten 500!!! Jahre alles wieder gut. So alt ist das Plaster in Alsfeld und sucht seines Gleichen in Deutschland.
    Deshalb lasst euch nichts erzählen von Leuten, die von Städteplanung keine Ahnung haben. Das im Mittelalter schon eine bessere Städteplanung gemacht wurde, ist in Alsfeld sehr gut zu sehen. Nur eine Sache ist noch verbesserungswürdig. Mehr Parkplätze zu schaffen.
    Aber dies ist ein Reizthema, wovon die Städteplaner abstand halten.

  3. Nehmt die Gelder für wichtige Dinge ! Wenn das Kopfsteinpflaster Weg kommt , nehmt ihr den Marktplatz das Flair !! Es gehört einfach da zu ! Schafft die Parkplätze ab ! Kauft das Grundstück gegenüber der Sparkasse ! Macht kostenlose Parkplätze hin ! Ind lasst die Stadt wie sie ist !!

  4. …mir gefällt der Marktplatz so wie er ist! Wenn ich in anderen Städten unterwegs bin, fehlt mir immer solch ein geschlossener Platz als „Stadtmitte“. Das Kopfsteinpflaster gehört zu dem besonderen Flair, bloß nicht was verändern. Man kann nämlich auch „verschlimmbessern“ – und das hört sich gerade sehr danach an.

    Was mich in der Vergangenheit gestört hat, war dass Heilig Abend beim Christkindelwiegen Autos auf dem Marktplatz standen und während des Gesangs auch darüber gefahren sind. Ich würde den Marktplatz nicht ganz autofrei machen – das können sich nur die Menschen vorstellen, die gesund und fit sind und ohne Probleme alles zu Fuß oder per Rad erreichen können. Aber zu bestimmten Anlässen gehört der Platz nach meinem Empfinden nach gesperrt.

    Was mir gefallen würde – das kann man aber nicht erzwingen – wären noch mehrere Cafés & Lokale bzw. Bestuhlungen auf dem Platz, so dass man dort ein wenig mehr Treiben und Leben hat. Aber das hängt wohl von den Möglichkeiten der Lokalität und dem Nutzen der Alsfelder ab…

  5. Also, ich wohne zwar nicht in Alsfeld, sehe es aber genauso wie Kaline!!!!
    In Alsfeld gibt es sehr viele Ecken, die dringend eine Erneuerung benötigen.
    Und da Herr Paule eine herunter gewirtschaftete Stadt erhalten hat, sollte er sich erst mal um die Einwohner kümmern, die ihm durch die Steuergelder dann eine Sanierung ermöglichen.
    So fände ich es persönlich suuuuper, wenn wenigstens die Autos vom Marktplatz verschwinden. Und Alsfeld hat halt nun mal den Flair durch dieses Kopfsteinplaster.
    Eine offene Bürgerversammlung wäre hier angebracht, um von allen mal eine Idee zu erhalten. Manchmal wissen es die besser, die am wenigsten bekannt sind…. (Kleine Anregung)

  6. Hallo Alyeska.
    Wir sind nicht in Berlin und benötigen deshalb auch keine dreigeteilten oder was weiß ich für komfortable Gehwege am Marktplatz.
    Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, wo der Marktplatz mit Gehwegen, d. h. Trottoirs versehen war. Dann kam den Herren Stadtvätern die glorreiche Idee, diese Gehwege abzuschaffen, weil sie Stolperfallen sind. Gerade die älteren Bürger unserer Stadt sollten darüber froh sein, dass der Marktplatz nach meiner Beurteilung größtenteils Barrierefrei ist.
    Wenn ich höre griffiges Pflaster, dann frage ich mich gibt es so etwas überhaupt?
    Nimmt man die Obergasse und die Mainzer Gasse bei Regenwetter oder jetzt im Winter mit Schnee, so stellt man fest, dass dieses Pflaster ebenso rutschig ist wie der Marktplatz selbst.
    Das einzige, was ich begrüßen würde, wenn man die Autos insgesamt vom Marktplatz verbannt und nur Taxi, Rettungsdienst und Feuerwehr den Platz befahren dürfen.
    Im Übrigen vertrete ich den Standpunkt, dass man mit den angestoßenen Projekten, die ich ja schon erwähnt habe, so verfahren soll, wie man die Klöße ißt. Nämlich eines nach dem anderen. Die Menschen sind in der Stadt alleine durch die Erhöhung der Grundsteuer, den enorm gestiegenen Gebühren für städtische Dienstleistungen aller Art, genug gebeutelt worden. Was hier wieder fabriziert wird geht schon über die Schmerzgrenze hinaus. Das einfach des Guten zu viel.

    Es grüßt die
    Kaline mit der Laterne

  7. Bezüglich eines anders gestalteten Gehweges entlang der Häuser gefallen mir (bezüglich des Aussehens) zB die typischen „dreigeteilten“ Bürgersteige in Berlin.

  8. Was eine Verschwendung es gibt genug baustellen in alsfeld die wichtiger sind wie der marktplatz .auserdem gehört das naturstein zur ketnstadt dazu .

  9. Grundsätzlich frage ich mich>; Was denken sich die Verantwortlichen im Rathaus und in den zuständigen Verwaltungsabteilungen, wie Bauamt zum Beispiel?
    Da soll für 10 Millionen Euro ein neuer Feuerwehrstützpunkt gebaut werden und im gleichen Atemzug soll nun auch der Marktplatz und der gesamte Kirchplatz erneuert werden. Da ist doch was Faul im Staate Dänemark, würde Hamlet sagen. Aber da dieser nicht vorhanden ist, stelle ich diese Frage.
    Woher nimmt man eigentlich diese Unverfrorenheit und bürdet den bürgere immer mehr Finanzielle Lasten auf, so dass diese bald kein stück Brot mehr zu beißen haben.
    Nichts dagegen einzuwenden, dass der Marktplatz und auch der Kirchplatz einer dringenden Sanierung bedarf. Aber Feuerwehrstützpunkt und diese Aufgabe, die auch wieder 1,5 Millionen Euro verschlingt, das geht doch für manchen Alsfelder zu weit.
    Übrigens ich trabe nun fast 70 Jahre durch die Gassen dieser Stadt und viele tausend Mal bin ich über den Marktplatz gegangen, aber ich noch nicht auf die Schnauze gefallen. Man muss eben das richtige Schuhwerk tragen, und mit den Tücken des Alsfelder Pflasters vertraut sein.
    Im Übrigen darf ich an dieser Stelle bemerken, dass das Pflaster des Marktplatzes noch nicht Jahrhunderte lang dort existiert. Der Marktplatz wurde 1922 zur 700 Jahrfeier der Stadt Alsfeld neu gepflastert.
    Grundsätzlich halte ich fest, dass Bürgermeister Paule einmal gesagt hat, dass er bis 2022 Alsfeld in eine Perle verwandeln will. Alles gut und schön, aber wo soll das nötige Kleingeld herkommen?
    Es sind nicht nur der Marktplatz und die anschließenden Plätze die Saniert werden sollen, nein es ja auch noch so manche Häuser in der Altstadt, die dringend einer Sanierung bedürfen.
    Wenn ich die Touristen durch die Straßen Wandel sehe und sie bleiben vor der Bruchbude am Roßmarkt stehen und schütteln verwundert den Kopf oder am Kirchplatz, Untere Fuldergasse, dann ist es eine Frage der Zeit, wenn der Touristen Strom, den Alsfeld so dringend braucht wie das tägliche Brot, ausbleibt und die Menschen hier schauen in die Röhre.
    Weil es Beamte in der Stadt gibt, die nicht rechnen können. Solche Beamte sollte man schnellstmöglich mit Aufgaben betrauen, wo sie keinen Schaden anrichten können.
    Noch ein Wort zu dem Marktplatz und seiner Neugestaltung.
    ein Pflaster was für die Fußgänger sicherer ist, ist nicht von der Hand zu weisen, aber man sollte bei allen Planungen und Diskussionen daran denken, wird der Marktplatz zu modern gestaltet, verliert das gesamte Marktplatzensemble an Wert.
    Aber macht was ihr Wollt ihr Klugen und mit aller Weisheit ausgestatteten Leute in der Verwaltung dieser Stadt. Ich hoffe nur Ihr tut das Richtige.

    Es grüßt wie immer
    Eure Kaline mit der Laterne

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