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Gerd Ludwig erhält den Dr. Erich-Salomon-Preis 2014 – Am Montag im "Spiegel"Auszeichnungen für engagierten Fotojournalismus

ALSFELD/LOS ANGELES (aep). Der aus Alsfeld stemmende und in den USA lebende Fotograf Gerd Lud wig wird mit dem Dr.-Erich- Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet, berichtete die Gesellschaft unlängst. Das ist auch für das Magazin „Der Spiegel“ offenbar Anlass, dem 66-jährigen in der am Montag erscheinenden Ausgabe einen eigenen Beitrag zu widmen: „Zone des Schweigens“. Im Mittelpunkt steht Ludwigs Engagement zur Tschernobyl-Katastrophe.

Die Verleihung Dr.-Erich- Salomon-Preis an Gerd Ludwig findet am 20. September im Rahmen der photokina statt, teilt die Gesellschaft mit. Dort werden in der Halle 1 der Leica Camera AG im R ahmen des Leica Ausstellungsgramms auch Arbeiten aus Ludwigs umfang reichem Werk präsentiert. Die Laudatio wird Peter-Matthias Gaede, Chefredakteur von GEO, halten.

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Im Katastrophenreaktor: Kein westlicher Fotograf war tiefer in der Ruine von Tschernobyl. Foto: Gerd Ludwig

Der seit 1971 alljährlich für „vorbildliche Anwendung der Photographie in der Publizistik“ vergebene Preis erinnert an Dr. Erich Salomon, den großen Photographen der Weimarer Republik, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt.

Mit Gerd Ludwig ehrt die DGPh einen der weltweit anerkanntesten Photojournalisten, der in diesem Metier zu den wenigen Deutschen mit Weltgeltung zählt. Im Mittelpunkt seiner Photographie stehen Umweltthemen und die Veränderungen in den Republiken der ehemaligen Sowjetunion. Als Retrospektive der sozialen, ökonomischen und politischen Umwälzungen in der ehemaligen UdSSR erschien 2001 sein Buch „Broken Empire – After the Fall of the USSR“ (Deutscher Titel: Russland – Eine Weltmacht im Wandel), parallel wurden die Photos des Buches weltweit in zahlreichen Ausstellungen gezeigt.

Besonders seine engagierte Berichterstattung über die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gilt als Meilenstein in der Geschichte des modernen Photojournalismus. In der klassischen Tradition welterzählender Photographie steht bei seinen Arbeiten immer das Schicksal des Menschen im Vordergrund. Er will mit seinen Photos gleichermaßen die Seele berühren und den Horizont erweitern. Reuel Golden, Autor und ehemaliger Chefredakteur des British Journal of Photography, schrieb in seinem Buch WITNESS – The World’s Greatest News Photographers über Gerd Ludwigs Werk: „Trotz der bitteren Realität sind Ludwigs Fotografien voll von ansteckendem Optimismus. Viele Fotojournalisten erliegen der Versuchung einer klischeebehafteten Darstellung und fotografieren das Land in kühler Farblosigkeit. Ludwigs Zugang ist mutiger und farbiger. Er lässt seine Sujets mit einem sicheren Blick für surreale Gegensätze, Kompositionen und Bildausschnitte menschlicher und vielschichtiger erscheinen.“ (Die vollständige Laudatio der Gesellschaft für Photographie: http://www.gerdludwig.com/goodies/Salomon_Award-Press_Release-German.pdf)

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Gerd Ludwig widmete viel Zeit, die Folgen von Umweltzerstörung in der ehemaligen Sowjetunion aufzuzeigen. Foto: Gerd Ludwig

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