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SONDERTHEMA über Ausbildung: 600 Besucher bei der AusbildungsmesseEvent mit Zukunft: Die Nacht der Bewerber zog

ALSFELD (aep). Da hatten die Veranstalter von der VR Bank Hessenland nicht zuviel versprochen: Die dritte Nacht der Bewerber – die zweite in Alsfeld – am Freitagabend war nicht nur ein Treffpunkt zwischen Wirtschaft und Jugend, sondern zugleich ein Event, das junge Menschen aus auch weiter entfernten Orten anzog. Es dürften über 600 Besucher gewesen sein, die die Hauptstelle der Bank vom Keller bis ins Obergesschoss bevölkerten. Ihnen gegenüber: Berater von 36 Betrieben und ausbildenden Institutionen.

Mit der Nacht der Bewerber beweise die VR Bank Hessenland einmal mehr, dass sie „an der Speerspitze der Innovationen im Kreis“ stehe, lobte Landrat Manfred Görig bei der kurzen Eröffnungszeremonie in der Aula die Veranstaltung, die in heutiger Zeit immer wichtiger werde. Denn im Vogelsbergkreis gelte: „Das wichtigste, was wir brauchen, sind die Fachkräfte.“ Dabei sei es ganz wichtig, „die ganze Bandbreite der Betriebe dazustellen“. Auch Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule hob den Wert dieser Ausbildungsmesse hervor: „Wir haben sehr viele Unternehmen, die gute Mitarbeiter suchen.“ Wie stark die VR Bank für die Nacht der Bewerber engagiert ist, zeigte der Vorstand Helmut Euler mit einer Zahl auf: Nicht weniger als 80 Mitarbeiter betreuten die Veranstaltung unter der Leitung von Gerhard Ursprung und Angela Menz.

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Eventcharakter: Die alkoholfreien Cocktails im Keller waren gefragt.

Discomusik, Pizza und Cocktails im Keller

Discomusik, Pizza und Cocktails im Keller, Hairstyling und Fotograf fürs gute Bewerbungsfoto im Obergeschoss, eine partytaugliche Tageszeit: Mit einem solchem Rahmen bekommt die Nacht der Bewerber über die reine Ausbildungsvermittlung hinaus Eventcharakter. Im Mittelpunkt aber steht die Begegnung zwischen Betrieb und Bewerber – ein für viele Unternehmen wertvolles Treffen in einer ländlichen Region, die mit Metropolen konkurrieren muss. Da zeigt man Präsenz bei jungen Leuten. „Wir bieten gute Arbeit vor der Tür“, erklärt zum Beispiel Daniela Sefrin am Stand des Unternehmens Horn & Bauer aus Treysa. Im kaufmännischen, im technischen Bereich: Da bietet der Betrieb viele Möglichkeiten, erzählen dessen Vertreter am Stand – und zwar in der Nähe. „Das ist etwas, das zieht.“ Und noch eines: das Duale Studium, das die Firma ebenfalls anbietet.

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Auf allen Etagen der VR Bank herrschte reger Betrieb.

Die Möglichkeit, eine betriebliche Ausbildung mit einem Studium zu kombinieren, wird immer gefragter, erzählt zum Beispiel auch Bernd Stankus, der die R+V-Versicherung an einem Stand vertritt – und diese Botschaft ist an vielen Ständen zu hören. Die heimatnahe Alternative zum herkömlichen Studium mit allen Begleiterscheinungen wird inzwischen von vielen Unternehmen angeboten.

Stark vertreten unter den Anbietern in der Nacht der Bewerber: handwerkliche Betriebe aus der Region, die in Zeiten stetig wachsender Studentenzahlen manchmal fast händeringend nach Auszubildenden suchen. Deshalb ist auch zum Beispiel die Alsfelder Firma Hartmann Karrosseriebau bei der Ausbildungsmesse dabei. „Die Jugendlichen zieht es nicht mehr so zum Handwerk“, erklärt Steffen Pfalzgraf. Lackierer, Karrosserie- und Fahrzeugbauer: Das sind die Ausbildungsberufe, für die die Firma Hartmann bei der Nacht der Bewerber dabei war.

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„Immer eine große Zahl, die wir erwarten“, erklärte der Bank-Vorstand Helmut Euler zur Eröffnung, flankiert von Landrat Manfred Görig und Bürgermeister Stephan Paule.

Eine Handwerksmeisterin, die dringend Auszubildende sucht, ist auch die Alsfelder Konditorin Birgit Günther. 35 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat sie in ihrem Betrieb – unter ihnen vier Azubis. „Ich suche noch einen Auszubildenden“, erklärt sie. „Es ist schwierig.“ Ihr Stand sah buchstäblich zum Anbeißen aus: Torten und Gebäck an allen Ecken. Das Problem: „Es sind nicht alle Bewerber ausbildungsfähig, die zu mir kommen.“ Wenn sie denn kommen, denn im Bäckerhandwerk muss man auch heute noch mitten in der Nacht das Tagwerk beginnen. „Bei den Bäckern war das schon immer schwierig.“ Birgit Günther lockt: „Aber dafür ist man mittags fertig und kann seinen Hobbys nachgehen“.

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Ausbildungsstelle frei: Birgit Günther am Stand ihrer Konditorei mit Interessentinnen.

Möglicherweise war auch sie am Freitag erfolgreich, denn schon bald nach der Eröffnung entwickelte sich reger Austausch an allen Ständen – einige, besonders mit Berufen in technischen Bereich, waren regelrecht umlagert. Wie groß das Interesse über Alsfeld hinaus war, verdeutlicht eine Tatsache: Die Shuttlebusse mussten wegen Überfüllung Zusatzfahrten einlegen.

Bilder-Eindrücke von der Nacht der Bewerber:

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