Landrat und Erster Kreisbeigeordneter informierten über die Arbeit aus dem KreisausschussEntwicklungen im Sportkreis und bei „medzin+“
LAUTERBACH (ol). Zu Beginn der Kreistagssitzung am vergangenen Donnerstag berichteten Landrat Manfred Görig und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak über die Arbeit aus dem Kreisausschuss. Dort wurden die aktuellen Entwicklungen beim Sportkreis, der Sportentwicklungsplanung, Gewinnung neuer Landärzte und über das Interesse an der Broschüre Direktvermarktung berichtet.
Landrat Manfred Görig berichtete zunächst noch einmal ausführlich über die den geplanten Breitbandausbau im Vogelsbergkreis durch die Deutsche Telekom. Im Anschluss ging er auf den unterzeichneten Vertrag zwischen Landkreis und Sportkreis ein. Künftig stellt der Kreis das „Haus des Sports“ zur Verfügung. Die Förderung des Sports habe im Vogelsbergkreis einen hohen Stellenwert.
In nahezu jedem der 185 Ortsteile hätten sich Menschen zur gemeinsamen Ausübung unterschiedlichster Sportarten in Sportvereinen zusammengeschlossen. Mit seiner Sportförderung unterstütze der Landkreis sowohl die Sportausübung selbst als auch das für den gesellschaftlichen Zusammenhalt so wichtige ehrenamtliche Engagement in den Vereinen. Er tue dies vor allem durch die für Sportvereine kostenlose Bereitstellung der schulischen Sportanlagen außerhalb der Schulzeiten, allein der Gegenwert dieser Leistung werde vom Hessischen Rechnungshof mit mehr als einer Millionen Euro jährlich beziffert.
Daneben fördere der Landkreis die Jugendarbeit der Sportvereine pauschal mit einem Betrag von sechs Euro je jugendliches Vereinsmitglied. Bei der Beschaffung von Sportgeräten oder bei Baumaßnahmen an Sportanlagen beteilige sich der Kreis mit jeweils zehn Prozent.
Der Landkreis arbeite eng mit dem Sportkreis Vogelsberg, der Interessenvertretung aller Sportvereine im Kreisgebiet zusammen. Eine kreisweite Vernetzung aller Akteure, die über die Rahmenbedingungen von Sportausübung entscheiden, stehe auf der Tagesordnung. Der Kreis habe den Vorschlag des Sportkreises hierzu aufgenommen. Der etwas sperrige Begriff für diesen Prozess laute Sportentwicklungsplanung. Dabei kooperieren zukünftig Vereine, Kreis und nahezu alle Städte und Gemeinden des Kreises in einer kommunalen Arbeitsgemeinschaft mit dem Ziel, bedarfsgerechte Sportangebote zu gewährleisten, die vorhandenen Sportstätten optimal zu nutzen und die begrenzten finanziellen und organisatorischen Mittel bestmöglich einzusetzen.
Als erstes, nach außen hin sichtbares Zeichen dieser Kooperation werden die Sportförderung des Kreisausschusses und die Geschäftsstelle des Sportkreises Vogelsberg demnächst unter einem Dach agieren. Das kreiseigene Gebäude in der Färbergasse 2 in Alsfeld wird ab Januar 2017 die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen und Anliegen zum Thema Sport im Vogelsbergkreis sein, erklärte der Landrat
Land hilft bei Sportentwicklungsplanung
Damit die beschriebene Kooperation von Kreis und Sportkreis gleich einen Schub entfalten könne, stehen demnächst 100.000 Euro vom Land zur Verfügung, die für die Sportentwicklungsplanung verwendet werden soll. Görig habe sich sehr über die diesbezügliche Ankündigung durch das Land Hessen gefreut. Wie sollen sich die Sportstätten in den kommenden Jahren entwickeln, wie verändert sich möglicherweise der Bedarf, was wünschen sich die Nutzer, was ist wie am besten finanzierbar? Das seien Fragen die innerhalb des anstehenden Konzepts beantwortet werden sollen. Investitionsentscheidungen könnten dann auf einer soliden Grundlage getroffen werden. Um zu besseren Synergie-Effekten zu kommen, sei zum Beispiel auch an gemeindeübergreifende Zusammenarbeitsformen gedacht.
Medizinstipendium: Die ersten beiden Stipendiaten sind auf dem Weg
Mit einem Stipendienprogramm für angehende Mediziner ist das Aus- und Weiterbildungspaket „medizin+“ des Vogelsbergkreises einen weiteren Punkt ergänzt worden. Jährlich lobt der Kreis vier Stipendien für Studierende der Humanmedizin aus, berichtete Dr. Mischak. Voraussetzung für die Vergabe eines Stipendiums sei der erfolgreiche Abschluss des ersten Abschnittes der ärztlichen Prüfung, die Verpflichtung, die Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin im Vogelsberg durchzuführen und sich im Anschluss drei Jahre als Hausarzt niederzulassen. Alternativ könne auch eine Facharztweiterbildung „Öffentliches Gesundheitswesen“ absolviert werden und eine dreijährige Tätigkeit im Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises erfolgen. Unter den genannten Voraussetzungen erhalten die Studierenden ab dem 5. Semester monatlich 400 Euro, so Dr. Mischak.
Obwohl das Stipendienprogramm erst im Spätsommer dieses Jahres ins Leben gerufen worden sei, können bereits ab Oktober zwei Medizinstudierende bis zum Ende ihrer Regelstudienzeit monatlich unterstützt werden, erklärte der Erste Kreisbeigeordnete. Beide Studierende seien im Vogelsbergkreis aufgewachsen und streben nach Abschluss ihrer Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin einen Niederlassung als Hausarzt im Vogelsbergkreis an.
Über 50 Interessenten in neuer Kreis-Broschüre
56 Vogelsberger Direktvermarkter wollen in der Broschüre „Vogelsberger Entdeckungen“ auf ihre Angebote aufmerksam machen. Auf den Aufruf hätten sich in den vergangenen Wochen die unterschiedlichsten Anbieter gemeldet. „Fleisch, Wurst, Fisch, Gemüse, Obst, Honig, Milch, Eier, Käse, Seife, Öle, Brot, Backwaren und Getränke – die Liste ist lang“, umschrieb Dr. Mischak. Direktvermarktung stärke unsere Wirtschaft – es mache aber auch Spaß, immer neue Möglichkeiten zu entdecken. „Vogelsberger Entdeckungen“ – das soll eine Einladung werden für die Bevölkerung und für alle, die gerne in den Vogelsbergkreis kommen. Die Broschüre soll im Frühjahr 2017 veröffentlicht werden.
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