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Anfang April starten die 18. Vogelsberger LammwochenDie große Vielfalt rund um das heimische Fleisch

ALSFELD-EUDORF (aep). Spätestens dann weiß man, dass der Frühling da ist: Wenn Vogelsberger Gastronomen zu den Lammwochen einladen. Das tun sie in diesem Jahr vom 3. April bis zum 4. Mai – und bereits zum 18. Mal. Am Donnerstag stellten beteiligte Gastronomen und Wolfgang Pschierer, Vorsitzender des Vogelsberger Schafhaltervereins, die Tradition vor. Start ist am Donnerstag, 3. April, ab 19 Uhr im „Schäferhof“ in Eudorf.

„Mit Genuss die Umwelt pflegen“, lautet das Motto der 18. Vogelsberger Lammwochen, und darin enthalten ist auch der Anspruch der Lammwochen, an der sich in diesem Jahr 15 Gasthäuser quer über den Vogelsbergkreis verteilt beteiligen. Denn, so erläutert Wolfgang Pschierer bei dem Pressegespräch, das Fleisch, das in dieser kulinarischen Mottowoche vielfältig verarbeitet und verzehrt wird, stamm nicht nur ausnahmslos aus der Vogelsberger Region, sondern auch von Tieren, die artgerecht gehalten werden. Nur vier Monate stand stehen die Schafe den Winter über im Stall, das weitere Jahr verbringen sie auf Wiesen und Weiden des Vogelsbergs. „Die bekommen kein Kraftfutter und keine Medikamente. Das Fleisch können sie mit gutem Gewissen essen.“

500 Vogelsberger Schaf- und Ziegenhalter

Davon gibt es jetzt reichlich in den Frühlingswochen. 500 Vogelsberger Schaf- und Ziegenhalter – 150 sind im Verein organisiert – haben rund 10.000 Mutterschafe mit 12.000 bis 13.000 Lämmern.  Was die Gastronomen in den Lammwochen anbieten, stammt von diesen Tieren: „Das ist kein Fleisch aus Neuseeland“, betont der aus Hochwaldhausen kommende Wolfgang Pschierer. Und es ist richtig hochwertiges Fleisch. Denn Schafe würden heute gar nicht mehr wegen der Wolle gehalten – deren Bedeutung ist stark gesunken – sondern wegen des Fleisches. „Und da kommt kein altes Mutterschaf mehr in die Restaurantküche.“

Das sieht exemplarisch für seine Kollegen auch Bernd Gärtner so, Betreiber des „Landhotels Gärtner“ in Mücke-Flensungen. „Unsere Gäste sind großenteils Feinschmecker, da ist Qualität gefragt.“ Und Fantasie. Denn in den Lammwochen soll es rund um das Standardmenüe – „Vogelsberger Lammbraten mit Rosmarin“ – Lamm in vielen Varianten geben: von der Lasagne bis zum Gulasch – auch ein asiatisches Rezept ist darunter. Das heißt: Die Gastronomen hängen in den Lammwochen nicht nur eine weitere Seite in die Speisekarte, sondern stellen ihre Küche darauf ein: „Das ist aufwendig. Man muss sich darauf einstellen.“

OL-LammwochenPfschier-2003

Der Mann mit den vielen Knöpfen: Wolfgang Pschierer, Vorsitzender des Vogelsberger Schafhaltervereins.

Am Auftaktabend dreht sich im „Schäferhof“ natürlich auch alles um Schäfer, Schafe und Lämmer: Drei waschechte Schäfer mit Schäferstab empfangen die Besucher. Schafvereinsvorsitzender Wolfgang Pschierer wird etwas über Schafhaltung erzählen, ein Metzger etwas über Schaffleisch und seine Zubereitung  Schäfer sitzen an den Tischen und plaudern über das Leben auf dem Lande. Und wer Wolfgang Pschierer ganz genau zuhört, der erfährt, was es denn mit den 52 Knöpfen auf seiner Weste und den zwölf Knöpfen am Kragen auf sich hat.

Die teilnehmenden Gasthäuser in diesem Jahr:

Gaststätte Mainzer Tor, Alsfeld / Gasthof Roth Zur Linde, Liederbach / Landgasthaus Jägerhof, Maar / Hotel Restaurant Jöckel, Nieder-Moos / Taufsteinhütte, Breungeshain, Hotel Zur Schmiede, Eudorf / Gashaus Graulich, Rainrod / Posthotel Johannesberg, Lauterbach / Landhotel Gärtner, Flensungen / Landgasthaus Zur Birke, Burkhards / Landgasthaus Schäferhof, Eudorf / Café Burg-Post, Schloss Eisenbach / Tor Zum Vogelsberg, Hartmannshain / Laubacher Wald, Laubach / Hotel Restaurant Sonnenberg, Büdingen.

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