Die Anhebung der Wasser- und Abwassergebühren möchte die SPD und die Gründchen Liste nicht mittragenGrebenauer Opposition gegen Gebührenerhöhungen
GREBENAU (ol). Am kommenden Mittwoch werden die Grebenauer Stadtverordneten auf Vorschlag von Bürgermeister Lars Wicke erneut über die Erhöhung der Wasser- und Abwassergebühren entscheiden. Wie nun SPD und Gründchen Liste (GL) gemeinsam erklärten, werden beide Fraktionen gegen die Vorschläge des Bürgermeisters und damit gegen eine Gebührenerhöhung in Grebenau stimmen.
„Bereits im Dezember 2014 haben wir im Stadtparlament immer weiter steigenden Gebühren einen Riegel vorgeschoben. Wir haben vom Bürgermeister und der Verwaltung gefordert, dass zunächst alle möglichen Einsparungen geprüft werden müssen, bevor für die Bürgerinnen und Bürger das Leben im Gründchen schon wieder teurer wird. Aus unserer Sicht hat sich hier in den letzten eineinhalb Jahren zu wenig getan“, kritisierte der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Patrick Krug. Das geht aus der gemeinsamen Pressemeldung von SPD und GL hervor.
So habe man sich erhofft, dass Seitens des Bürgermeisters beispielsweise im Abwasserbereich Vorschläge zur Senkung des hohen Energieverbrauchs gemacht werden oder geprüft werde, ob durch eine Neubewertung notwendige Abschreibungen reduziert und damit die Kosten insgesamt gesenkt werden können. Leider sei hier nichts dergleichen passiert.
„Uns ist natürlich bewusst, dass sowohl Wasser- wie auch Abwassergebühren kostendeckend erhoben werden müssen. Aber wir sind nicht bereit nur den einfachsten Weg zu gehen und die Gebühren immer weiter zu erhöhen, während bei den Kosten nichts passiert. Man kann die Bürgerinnen und Bürger nicht immer weiter belasten und selbst kaum einen Beitrag zu Einsparungen bringen“, ergänzte der stellvertretende Fraktionschef der GL, Klaus Krug.
Zwar würden die einzelnen Gebühren nach dem neuen Vorschlag des Bürgermeisters ab Januar 2017 nunmehr sogar um wenige Cent sinken. Dem stehe aber die Einführung einer Grundgebühr pro angeschlossenem Grundstück, welche sich an der jeweiligen Grundstücksgröße orientiere, sowie die deutliche Erhöhung der jährlichen Zählergebühren für den Frischwasserverbauch gegenüber. „Was auf den ersten Blick günstiger scheint führt so im Ergebnis dazu, dass nach den Berechnungsmodellen der Verwaltung ein Zwei-Personen-Haushalt zukünftig bis zu 150 Euro mehr pro Jahr an die Stadtkasse zahlen muss. Bei einem Vier-Personen-Haushalt sind es noch gut 120 Euro mehr an Jahresgebühren ab 2017“, verdeutlichen die beiden Fraktionen die konkreten Auswirkungen der geplanten Erhöhungen.
„Wenn man gut klingende Forderungen wie Familienförderung und die Gestaltung des demografischen Wandels tatsächlich ernst meint, muss dafür Sorge getragen werden, dass das Leben im Gründchen bezahlbar bleibt. Auch wenn wir um die Verpflichtung wissen, Gebühren kostendeckend zu erheben, sind wir nicht bereit nur einseitig immer weiter die Menschen im Gründchen zu belasten, ohne das sich auf der anderen Seite ernsthaft um Einsparungen bemüht wird. Deshalb werden wir die Vorschläge von Bürgermeister Lars Wicke sowie Freien Wählern und CDU ablehnen“, machten Patrick Krug und Klaus Krug die Position der Grebenauer Opposition abschließend deutlich.
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