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Gute Lage der Bank trotz schwierigem MarktumfeldVR Bank HessenLand wählt neue Vertreter

ALSFELD (ol). Am vergangenen Mittwoch hat die VR Bank HessenLand in der regionalen Bezirksversammlung ihre Vertreter für die jährlich stattfindende Vertreterversammlung gewählt und die Unternehmensbilanz vorgestellt, berichtete die Bank. Das geschieht in einem Turnus von fünf Jahren. Ausgehend von den rund 41.000 Mitgliedern, die die Eigentümer der Bank darstellen, wurden 819 Vertreter vom Wahlausschuss vorgeschlagen. Auf den Bezirk Alsfeld entfallen 194 Vertreter, die am 24. Februar in der Stadthalle Alsfeld gewählt wurden.

Der Vorstand blickt auf eine zufriedenstellende Geschäftsentwicklung im Jahr 2015. Das Kundenvolumen sei entsprechend der Geschäftsplanung um 2 Prozent oder 44 Millionen Euro auf 2,44 Milliarden Euro gestiegen. Trotz hoher Darlehenstilgungen von 70 Millionen Euro sei der Kreditbestand um 13 Million Euro oder 1,4 Prozent gestiegen. Das Kreditportfolio zeichne sich durch eine überdurchschnittliche Qualität aus, was eine Reduzierung der Risikovorsorge ermöglichte.

Vorstandsvorsitzender Helmut Euler informierte die Mitglieder über die Entwicklung der Bank und ging zunächst auf die „Großwetterlage“ ein. Der sehr robuste Arbeitsmarkt führe aktuell zu Haushaltsüberschüssen beim Bund und trage zu einer steigenden Konsumnachfrage bei. Dies führe auch zu einer geringeren Anzahl von Insolvenzen. Insofern seien die Ausfallrisiken im Kreditgeschäft überschaubar. Nachlassende Rohstoffpreise dämpfen die Inflationsrate. Da die von der europäischen Zentralbank definierte Zielrate von 2% deutlich unterschritten wird und auch keine Aussicht auf eine Steigerung besteht, ist eine Abkehr von der lockeren Geldpolitik nicht zu erwarten. „Wir bewegen uns in einem historischen Zinstief. Die Negativzinsen breiten sich immer stärker aus.“ Aktuell müssen Banken für überschüssige Liquidität bereits einen Strafzins von 0,30 Prozent bezahlen. „Es ist zu erwarten, dass die Europäische Zentralbank im März weitere Beschlüsse fasst, die den Trend verstärken. Diesem finanzwirtschaftlichen Rahmen können sich die regionalen Banken in Deutschland nicht entziehen. Die Zinsergebnisse der Banken werden sich deshalb Jahr für Jahr reduzieren“, so Euler.

Die Ertragslage habe sich infolge der EZB-Politik abgeschwächt, sei aber zufriedenstellend, erklärte Euler. Die Kennziffer zur Aufwands-/Ertragsrelation von 61,5 Prozent belegt eine überdurchschnittliche Wirtschaftlichkeit. Das versteuerte Eigenkapital könne um 6 Millionen Euro (+4,3 Prozent) gestärkt werden. Mit einer Kernkapitalquote von 16,9 Prozent bewege sich die Bank im vorderen Drittel der 1.600 Banken in Deutschland.
„Mit 317 Bankmitarbeitern und der Belegschaft der Warentochtergesellschaft von 154 gehören wir zu den wichtigen Arbeitgebern in der Region“, so Euler. „Die durch die EZB-Politik ausgelöste Nullzinspolitik zwingt uns die Organisationsstruktur zu straffen. Damit ist ein sinkender Personalbestand, der insbesondere durch die Möglichkeiten der Altersteilzeit und der natürlichen Fluktuation entsteht, verbunden.“

Vorbehaltlich der Beschlussfassung der Vertreterversammlung sollen die 41.000 Mitglieder von dem Geschäftserfolg durch eine Dividende von 4 Prozent profitieren.

Besonders stolz ist der Vorstand auf die im Frühjahr letzten Jahres geschaffene Crowdfunding-Plattform. Unter dem Motto „Viele schaffen mehr“ ließen sich 1.271 Fans zur Unterstützung von vielfältigen Projekten begeistern und hätten eine Summe von 47.000 Euro gependet. Eine derart hohe positive Resonanz habe man nicht erwartet.

 

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