CDU-Bürgergespräch in Liederbach – Keine Leerstände aber Nachfrage – Bürgermeister meint:„Nicht immer alles schlecht schwätzen!“
LIEDERBACH (ol). Erneut ging es bei einem Bürgergespräch der Alsfelder CDU vor allem um Breitbandausbau, Hochwasserschutz sowie den Straßenerhalt – diesmal in Liederbach, heißt es in einer Pressemitteilung. Zuvor berichtete Bürgermeister Stephan Paule aus den Gremien der Stadt und richtete einen Appell an die Bürger Alsfelds „nicht immer alles schlecht zu schwätzen“ denn so Paule, „darunter leide vor allem das Image der Stadt in der Außendarstellung.“
Etwas 30 Einwohner Liederbachs folgten am Montag der Einladung der Alsfelder CDU zum Meinungsaustausch ins Dorfgemeinschaftshaus, wo der Vorsitzende Alexander Heinz auch Ortsvorsteher Ernst Peter Walter und Bürgermeister Stephan Paule begrüßen konnte. So konnten sich Vorstands- und Fraktionsangehörige über die Situation in Liederbach informieren. Liederbach als ältester Stadtteil Alsfelds hat derzeit 492 Einwohner.
Bis auf ein Gebäude gebe es keine Leerstände und Nachfrage nach Häusern im Ort ist durchaus da, so der Ortsvorsteher. Drei sehr aktive Vereine prägen das Leben im Dorf. Alleine der Dorfgemeinschaftsverein hat in den letzten Jahren über 1000 ehrenamtliche Stunden Arbeit in das von der Stadt übernommene DGH investiert. Umso mehr ärgere es den Ortsbeirat, dass die für die energetische Ertüchtigung beantragten Mittel durch den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wohl erst später fliesen werden, weil die Stadtverordneten eine weitere Beratungsrunde benötigten.
Bachlauf der Liederbach im Ort müsste ausgebaggert werden
Dringend müsste der Bachlauf der Liederbach im Ort mit zwei Brücken und einigen Durchlässen überprüft und ausgebaggert werden. Bei Starkregen fließt das Wasser nicht ab und überschwemmt zahlreiche Keller und Grundstücke. Eindrucksvoll belegte eine Besucherin dies mit Fotos des letzten Hochwassers.
Auch der Zustand einiger Straßen im Ort beschäftigt immer wieder den Ortsbeirat. Die Merschröder und die Oberröder Straße sind in keinem guten Zustand. Seit Jahren ist zudem ein Bürgersteig im Zuge der Romröder und der Oberröder Straße im Gespräch.
Bevor Bürgermeister Paule auf die Liederbacher Punkte einging, berichtete er von aktuellen Themen aus der Stadt, der Verwaltung und den politischen Gremien.
Der Familientag zum Beispiel habe guten Zuspruch gefunden und „hat Alsfeld wieder ein Stück bekannter gemacht“. Zahlreiche Überstunden wurden vom Bauhof geleistet, um Alsfeld für diesen Tag herauszuputzen. Seitens der Verwaltung werden in der nächsten Zeit gerade im Kernstadtbereich Gespräche mit Anwohnern und Geschäftsinhabern geführt, um die Stadt so sauber zu halten, wie sie aktuell ist. In diesem Zusammenhang appellierte Stephan Paule daran, nicht immer nur die negativen Dinge in Alsfeld zu betonen und schlecht zu reden. „Es gibt viel zu tun und zu verbessern, aber auch viel Positives mit dem wir für uns werben können. Durchs Schlechtschwätzen machen wir uns viel Sympathie kaputt“, so Paule. „Berechtigte und konstruktive Kritik ja, aber nicht immer nur Nörgeln“, so die Bitte des Bürgermeisters.
Ein größeres und noch nicht konkretes Projekt der nächsten Zeit ist der Situation um die Pfefferhöhe und in den Industriegebieten geschuldet. Alsfeld bräuchte, so Paule, einen kombinierten Pendlerparkplatz, Fernbusbahnhof, Lkw-Parkplatz und Umbrückplatz. Ohne einen Investor aus der Privatwirtschaft sei dies aber durch die Stadt alleine nicht zu stemmen.
Neben den bereits vom Ortsvorsteher vorgetragen Punkten Straßenerhalt und Hochwasser der Liederbach drehte sich die anschließende Diskussion vorrangig um den Breitbandausbau. Dies müßte im Sinne der Wirtschaftsförderung die erste Priorität sein, so ein Bürger. Auf seine Frage, was die Stadt den tue, erläuterte Paule ausführlich die städtische Beteiligung an der BIGO (Breitbandinfrastrukturgesellschaft Oberhessen) und den Fahrplan mit Spatenstich 2016 für den Ausbau eines Glasfasernetzes in die Ortskerne im Vogelsberg und der Wetterau mit dem Ziel, eine Verbindung mit mindestens 30 MBit Geschwindigkeit anzubieten.
Straßen sind „sehr problematisch“
Als sehr problematisch erachtet auch Paule den Zustand vieler Straßen im Stadtgebiet. Möglichst viele Straßen sollen, z. B. durch das Dünnschicht-im-Kalteinbau (DSK)-Verfahren für Anwohner nochmals für 10-20 Jahre ertüchtigt werden. Dies zähle noch als Unterhaltungsmaßnahme. Eine grundhafte Sanierung mit den dann unerlässlichen Anliegerbeiträgen seien oftmals den Anwohnern nicht zuzumuten. Hier räche es sich eben, dass seit den 90iger Jahren keine erhaltenden Investitionen in die Infrastruktur getätigt wurden. Mit diesen Investitionskrediten wären die Haushalte der Stadt genehmigungspflichtig gewesen was man in jener Zeit scheinbar habe vermeiden wollen.
Am Ende des Abends dankte Alexander Heinz abschließen allen Anwesenden, allen voran dem Ortsvorsteher und Bürgermeister Stephan Paule, der sich trotz vollen Terminkalenders stets die Zeit zur Teilnahme an den Bürgergesprächen nehme.
Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren