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Gewinner des Lions-Ideenwettbewerbs bekannt gegeben5000 Euro für vier Integrationsprojekte

SCHWALMSTADT (ol). „Immer mehr Menschen aus anderen Kulturen leben in unserer Gesellschaft und müssen integriert werden.“ Mit diesen Worten eröffnete Lions-Präsident Bernd Gliemann die Prämierung der Gewinner des Lions-Ideenwettbewerbs zum Thema Migration und Integration.

Integration sei im Kern eine Bildungsfrage, so Gliemann. Migrantenkinder schnitten in Bildungseinrichtungen häufig schlechter ab als Kinder aus Familien, die seit vielen Generationen hier lebten, und verließen die Schule häufiger ohne Abschluss. Fehlende Integration verschaffe ihnen schlechtere Startchancen.

Der Lions-Club Schwalmstadt möchte bei der Bewältigung dieser Herausforderung helfen und hat einen Wettbewerb initiiert, der Schulen, Kindergärten und Vereine bei ihren Integrationsbemühungen unterstützen soll. Von den Bewerbern hat eine Jury vier Projekte ausgewählt, die sich an Kinder und Jugendliche verschiedenen Alters richten. Am vergangenen Dienstag stellten die Verantwortlichen ihre Projekte im Hotel Rosengarten vor.
„Durch Bilder sprechen“ lautet die Überschrift des Projekts der Kita Steinweg. Da Kommunikation auch durch Bilder erfolge, sei das Malen eine gute Möglichkeit, sich anderen schon vor dem Erlernen der deutschen Sprache mitzuteilen, so die Vertreterinnen der Kita, Dagmar Müller, Anke George und Sabine Strobach. Um sich einander behutsam anzunähern und erste Hemmschwellen zu überwinden, sollen die Kinder im Garten der Kita Bilder malen, die von ihnen erzählen. Der Lions-Club unterstützt das Projekt durch den Kauf von Staffeleien und sonstigem Material.
Die beruflichen Schulen Schwalmstadt nennen ihr Integrationsprojekt „Bei mir kochen“. Die Schule habe bereits positive Erfahrungen mit diesem Projekt gesammelt, berichteten die Verantwortlichen, Barbara Grings und Gerda Altrichter.

Die Teilnahme am Cateringprojekt der Schule ermögliche den Migrantenkindern der Berufsvorbereitungsklassen, sich durch die Herstellung von Speisen aus ihren Heimatländern zu integrieren. Hieraus erwachse eine verstärkte Akzeptanz und Toleranz unter den Schülern. Die finanzielle Unterstützung durch den Lions-Club wird für Zutaten verwendet. Am Ende des Projekts soll die Erstellung eines Rezeptbuchs stehen.
Das Projekt der Hochlandschule Gilserberg stellte die Leiterin der Schule, Barbara Kaufmann-Wechsel, vor. Sie berichtete, dass in der Gemeinde Gilserberg seit dem Frühjahr 2015 80 Asylbewerber leben. Um die Integration der Kinder an der Hochlandschule zu unterstützen, plant die Schule in Kooperation mit der Gemeinde, eine Stelle für ein freiwilliges sozialen Jahr (FSJ) zu schaffen. Die FSJ-Kraft soll in der Schule z.B. bei der Sprachförderung, im Sportunterricht und bei der Hausaufgabenbetreuung eingesetzt werden, wird aber auch in der Kindertagesstätte Hochlandstrolche und in der Gemeindearbeit tätig sein. Der Finanzierungsanteil der Hochlandschule wird vom Lions-Club unterstützt.
Die Carl-Bantzer-Schule in Ziegenhain, vertreten durch Torsten Howorka und Johannes Rink, plant die Aufstellung einer „Willkommenswand“. Auf dieser Wand werden Hände mit den Worten „Herzlich Willkommen“ in vielen verschiedenen Sprachen zu sehen sein. Neuankömmlinge sollen dort von einem Schülerpaten empfangen und mit Informationen und Schulmaterial versorgt werden. Das Baumaterial für die Willkommenswand wird vom Lions-Club finanziert.

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