
Demokratiefest mit großem Besucherandrang und vielfältigem Programm„Gemünden bleibt bunt“ zieht Bilanz
GEMÜNDEN (ol). Am 14. September fand in Gemünden das Demokratiefest unter dem Motto „Gemünden bleibt bunt“ statt. Bei der anschließenden Bilanz zogen die Initiatoren aus Vereinen und Gruppierungen ein durchweg positives Fazit: Zahlreiche Besucher, vielfältige Angebote und intensive Gespräche prägten das Fest. Neben musikalischen Beiträgen und Mitmachaktionen sorgten auch Diskussionen, Ausstellungen und Stände regionaler Initiativen für großen Zuspruch. Ziel war es, Demokratie erlebbar zu machen, ins Gespräch zu bringen und ihren Wert bewusst zu machen – ein Ziel, das nach Einschätzung der Organisatoren voll erreicht wurde.
Im Nachgang zum Demokratiefest am 14. September trafen sich kürzlich die Initiatoren aus Gemündener Gruppierungen und Vereinen, um Bilanz zu ziehen. Was war gut, was verbesserungswürdig? Unter dieser Fragestellung tauschte man in lockerer Atmosphäre bei Pizza und Salzekuchen Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse aus.
Sehr zufrieden zeigte man sich mit der Besucherzahl und der durchweg positiven Resonanz, die sich in unzähligen Gesprächen vor Ort und späteren Rückmeldungen bestätigte, so heißt es in der Pressemitteilung der Flüchtlingsinitiative Gemünden.
Das Programm wurde in der Rückschau als sehr gelungen beurteilt, beginnend mit dem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche mit Ursula Kadelka und der Predigt von Dr. Volker Jung, der nachfolgenden Eröffnung durch Karl Pitzer und den Grußworten von Bürgermeister Daniel Wittenberg und Kreisbeigeordnetem Hans-Jürgen Schäfer als Vertreter des Landrats, über Essen und Trinken mit Udo Heinl, den Landfrauen und dem TSV bis zu musikalischen Einlagen. Insbesondere der gemeinsame Auftritt der drei Chöre, dem Gesangverein Ehringshausen, Bunielot und Adonai beeindruckte mit den Liedern “Die Gedanken sind frei“, „Wir wollen aufstehen, aufeinander zugehen“ und “Freude schöner Götterfunken“. Sie betonten damit passend zum Anlass Grundvoraussetzungen demokratischen Handelns.
Von dem vielfältigen Angebot wurden offensichtlich Menschen aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen angesprochen. Viele Besucher beteiligten sich aktiv, z.B. an Diskussionen im Weltcafe, hielten ihre Meinung zur Demokratie an der Pinnwand fest oder diskutierten im Filmraum Videos von Jugendparlament und Gedenkstätte Speierhaus. Die Mitglieder des Jugendparlaments, die an ihrem Stand darüber hinaus Popcorn herstellten und verteilten, beeindruckten viele Besucherinnen und Besucher in Gesprächen durch ihren „Ernst und hohen Reflexionsstand trotz ihres jugendlichen Alters“ wie es hieß und beeindruckten mit ihrem Film „Aufmachen“, der der Frage nachging „was ist und was bedeutet Demokratie?“ Joachim Legatis konnte die Gedenkstätte Speierhaus in Angenrod erläutern und bekannter machen. „Mit Zeitzeugen im Gespräch“ lautete der Titel seiner Videos, die man auch während der Öffnungszeiten an jedem 2.Sonntag im Monat bis 31. Oktober in Angenrod ansehen kann.
Der Stand der Pestalozzi-Grundschule lud spielerisch zur Wahl des persönlich wichtigsten Merkmals der Demokratie ein.
Auf dem Parcours des VdK konnte man sich über dessen Arbeit informieren, das Rollstuhlfahren versuchen und altersbedingte Handicaps erfühlen. Eine wichtige Erfahrung, um die Probleme älterer oder behinderter Menschen zu verstehen.
Unmittelbar neben dem VdK-Stand wurde mit der Wanderausstellung „Frauen im Fokus“ eine öffentliche Diskussion über soziale Gerechtigkeit angestoßen und Frauen ermutigt, für ihre Interessen aktiv einzutreten und gemeinsam mit Männern Einfluss zu nehmen auf die politische Gestaltung in ihrer Kommune und im Landkreis. Die VHS, „Demokratie Leben“ und die Buchhandlung Homberg waren ebenfalls mit eigenen Ständen vertreten.
Beim Geschicklichkeitsspiel des Vogelsbergkreises galt es, nur durch Seile verbunden einen Turm, den Fröbelturm, aufzubauen. Koordiniertes Miteinander war dabei gefragt – in unserer Demokratie keine Selbstverständlichkeit. Eine Dokumentation über die Gefährdungen, denen die Demokratie auch in Gemünden ausgesetzt ist, stieß auf großes Interesse und sorgte für intensiven, auch kontroversen Meinungsaustausch. Gute Resonanz fanden auch die Angebote für Kinder, wie Maltische, Hennamalerei, Kinderschminken, Tattoos und eine Clownin, genug um den wetterbedingten Verzicht auf die angekündigte Hüpfburg vergessen zu machen.
Positiv hervorgehoben wurde auch das Engagement weiterer Initiativen aus Lauterbach, Ulrichstein und Schotten, die mit einem eigenen Stand über ihr Engagement informierten.
Die Flüchtlingsinitiative Gemünden zeigte einen Überblick auf ihr 10-jähriges Engagement in Gemünden. Erfreut zeigte man sich, dass mit Felix Döring sogar ein Bundestagsabgeordneter zu den Besuchern zählte!
Nicht zuletzt wurde in der Rückschau betont, wie reibungslos Auf- und Abbau von Tischen, Stühlen, Stellwänden und der Bühne unter der Leitung von Burkhard Reitz erledigt worden waren. Besonderer Dank galt auch der Gemeinde und dem Bauhof für die tatkräftige Unterstützung.
Angemerkt wurde, dass der Besucherandrang so groß war, dass der Würstchenstand leider frühzeitig ausverkauft war. So mussten nicht wenige Gäste vorzeitig auf Kaffee und Kuchen zurückgreifen. Beides wurde von den Landfrauen allerdings reichlich und in gewohnt hervorragender Qualität bereitgehalten. Leider erwies sich auch die Akustik in der Mehrzweckhalle einmal mehr als schwierig. Katrin Pitzer und Anja Wagner, die gekonnt durch das Programm führten, waren gegen das unvermeidliche Stimmengewirr nicht immer zu verstehen.
Den Ausklang des Festes gestaltete das Mücker Gesangsduo Martina und Martin Philippi. Sie spielte ihre wunderbare Musik, die auch so manches Oldie-Herz höher schlagen ließ. Der hochklassigen Darbietung hätte man gerne noch länger gelauscht. Als Abschluss spielten sie das Lied „Freiheit“ von Westernhagen, bei dem das Publikum kräftig mitsingen konnte.
Das Ziel der Veranstaltung wurde aus Sicht der Initiatoren voll und ganz erreicht. Es war gelungen, viele Menschen ins Gespräch über Demokratie zu bringen und zum Nachdenken anzuregen. In vielen interessanten und intensiven Gesprächsrunden wurde deutlich, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist, sondern gepflegt und wo nötig verteidigt werden muss. Mit Teilhabe, Respekt, Toleranz, Diskussion und Gemeinschaft – das sind die immer wiederkehrenden Begriffe, die Besucherinnen und Besucher an der Pinnwand festhielten. Die Initiatoren des Demokratiefestes danken allen Mitwirkenden und Helferinnen und Helfern. Sie hoffen, dass dieses Fest über den Tag hinaus vor allem Wählerinnen und Wählern den Wert unserer Demokratie bewusstgemacht hat. Weitere Veranstaltungen zur Stärkung der Demokratie sind im Gespräch.
Fotos: FI Gemünden
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