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Innovative Akzente für umweltfreundliche Landwirtschaft und regionale WertschöpfungSchlitzerlandei: Philipp Hedtrichs Engagement für Nachhaltigkeit und regionale Landwirtschaft

SCHLITZ (ol). Philipp Hedtrich führt im Vogelsbergkreis das Schlitzerlandei, einen Betrieb, der nachhaltige Landwirtschaft mit Fokus auf Tierwohl und Umweltschutz betreibt. Mit mobilen Hühnerställen und einem Agroforstprojekt bietet er frische regionale Produkte und fördert die ökologische Vielfalt. Seine Vision das regionale Bewusstsein für nachhaltige Praktiken zu stärken, zeigt sich in seiner engen Zusammenarbeit mit lokalen Partnern.

Im Herzen des Vogelsbergkreises, hat Philipp Hedtrich mit Schlitzerlandei ein beeindruckendes Beispiel für moderne, nachhaltige Landwirtschaft geschaffen. Auf seiner Website schlitzerlandei.de präsentiert er nicht nur frische Freilandeier und hochwertige Geflügelprodukte, sondern auch eine Vision: Tierwohl, Umweltschutz und regionale Verbundenheit in Einklang zu bringen, so heißt es in der Pressemitteilung des Betriebes. Doch welche Arbeit und Verpflichtungen stecken hinter diesem Familienbetrieb, und wie spiegelt sich Hedtrichs Engagement als Landwirt in seinem Alltag wider?

Ein Familienbetrieb mit Tradition und Innovation

Die Wurzeln von Schlitzerlandei reichen tief in die Geschichte der Familie Hedtrich. Seit Generationen bewirtschaftet die Familie ihren Hof in Schlitz, doch 2019 wagte Philipp Hedtrich einen entscheidenden Schritt: Er nahm die Direktvermarktung auf und knüpfte damit an eine alte Familientradition an – die Versorgung der Region mit frischen Eiern, wie es einst seine Großmutter tat. „Die Idee war, Eier von Hühnern anzubieten, die ein artgerechtes Leben führen“, erklärt Hedtrich. „Gleichzeitig wollten wir die Umwelt schonen und nachhaltig wirtschaften.“

Was damals mit einem Hühnermobil begann, hat sich zu einem florierenden Betrieb entwickelt. Heute betreibt Schlitzerlandei zwei mobile Hühnerställe, die regelmäßig versetzt werden, um den Hühnern frisches Gras und den Böden Erholung zu bieten. Diese innovative Haltung ermöglicht nicht nur ein hohes Maß an Tierwohl, sondern schützt auch die Umwelt, indem Übernutzung der Flächen vermieden wird. „Die Hühner leben ohne Antibiotika und unsere Türen stehen jederzeit offen.“ Mehrmals im Jahr kommen Schulklassen und Kindergartengruppen zu Hedtrichs auf den Hof. „Transparenz ist uns wichtig“, betont er. „Unsere Kunden sollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen.“

Die Arbeit eines modernen Landwirts

Die Arbeit bei Schlitzerlandei ist vielfältig und anspruchsvoll. Der Tag beginnt früh, oft bei Sonnenaufgang, wenn die Hühner gefüttert (die Fütterung erfolgt ja automatisch) und die Eier eingesammelt werden. „Unsere Hühner haben viel Auslauf und Freiheit, aber das bedeutet auch, dass wir täglich die Ställe kontrollieren und die Tiere beobachten“, erzählt Hedtrich. Die mobilen Ställe müssen regelmäßig versetzt werden, was viel Aufwand bedeutet.

Neben der Hühnerhaltung umfasst Hedtrichs Arbeit auch Vermarktung der Produkte. Vom frischen Ei über Geflügelfleisch bis hin zu Fertiggerichten wie der „Chinesischen Hühnersuppe“ oder „Chicken Tikka Masala“ – alles wird mit größter Sorgfalt hergestellt. „Wir legen Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit“, sagt Hedtrich. „Unsere Fertiggerichte sind das Ergebnis unserer Hingabe, regionale Zutaten zu verwenden und Zusatzstoffe zu minimieren.“ Die Produkte sind in Hofläden, Verkaufsautomaten und im Online-Shop unter shop.schlitzerlandei.de erhältlich, wobei Hedtrich auch Liefertouren organisiert, um die Region direkt zu beliefern.

Ein besonderes Herzensprojekt ist das Agroforstsystem, das Schlitzerlandei unter anderem auch in Kooperation mit der Schlitzer Destillerie vorantreibt. Durch das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern auf landwirtschaftlichen Flächen schafft Hedtrich Lebensräume für Bienen, Insekten und die Hühner selbst, die von Schatten und Schutz profitieren. „Die Bäume binden CO₂, fördern die Biodiversität und verbessern die Bodenqualität“, erklärt er. Interessierte können Baumpatenschaften übernehmen, um das Projekt zu unterstützen und über 15 Jahre hinweg die Früchte der gepflanzten Bäume zu ernten. Dieses Engagement zeigt, wie Hedtrich traditionelle Landwirtschaft mit modernen ökologischen Ansätzen verbindet.

Verpflichtung gegenüber Tierwohl und Umwelt

Die Verpflichtungen eines Landwirts wie Philipp Hedtrich gehen weit über die tägliche Arbeit hinaus. Tierwohl steht bei Schlitzerlandei an erster Stelle. Die Hühner leben in mobilen Ställen mit großzügigem Auslauf, was nicht nur ihre Gesundheit fördert, sondern auch die Qualität der Eier verbessert. „Glückliche Hühner legen die besten Eier“, sagt Hedtrich mit einem Lächeln. Um das Töten männlicher Küken zu vermeiden, setzt er auf die Früherkennung im Ei. Dies kann durch Zertifikate auch genau belegt werden, das ist uns wichtig, da unsere Kunden darauf vertrauen, dass wir auf das Kükentöten verzichten.

Auch der Umweltschutz ist ein zentraler Bestandteil seiner Philosophie. Durch den Verzicht auf Antibiotika, die Nutzung mobiler Ställe und das Agroforstprojekt minimiert Schlitzerlandei seinen ökologischen Fußabdruck. „Wir wollen den Boden für kommende Generationen erhalten“, sagt Hedtrich. Die Zusammenarbeit mit der Schlitzer Destillerie, bei der Obstbäume wie Zwetschgen und Pflaumen gepflanzt werden, deren Früchte zu hochwertigen Edelbränden verarbeitet werden, ist ein weiteres Beispiel für nachhaltige regionale Wertschöpfung.

Regionale Verbundenheit und Gemeinschaft

Philipp Hedtrichs Arbeit ist tief mit der Region Schlitz verwurzelt. „Hier sind wir zu Hause, hier kennen wir die Menschen und die Landschaft“, sagt er. Sein Betrieb beliefert zahlreiche lokale Verkaufsstellen, darunter die Landesmusikakademie, Hotel Vorderburg, den REWE-Markt in Schlitz und zahlreiche weitere EDEKA, Nahkauf und REWE Märkte in der Gegend. Durch die Direktvermarktung pflegt er einen engen Kontakt zu seinen Kunden, die die Transparenz und Qualität seiner Produkte schätzen. „Es macht mich stolz, wenn die Leute unsere Eier oder Fertiggerichte genießen und wissen, dass sie aus der Region kommen“, erzählt Hedtrich.

Die Zusammenarbeit mit anderen regionalen Akteuren, wie der Schlitzer Destillerie oder dem Green Food Cluster, unterstreicht seine Verbundenheit mit der Region. „Gemeinsam können wir mehr erreichen“, sagt er. „Ob es um den Verkauf unserer Produkte oder um Projekte wie den Agroforst geht – die Region profitiert, wenn wir zusammenarbeiten.“ Diese Kooperationen stärken nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch das Bewusstsein für nachhaltige Lebensmittelproduktion.

Ein Vorbild für die Zukunft

Philipp Hedtrich und Schlitzerlandei stehen für eine Landwirtschaft, die Tradition und Moderne vereint. Sein Engagement für Tierwohl, Umweltschutz und regionale Wertschöpfung macht ihn zu einem Vorbild für andere Landwirte. „Die Arbeit ist anstrengend, aber sie erfüllt mich“, sagt er. „Zu wissen, dass wir etwas Gutes für die Tiere, die Umwelt und die Menschen in Schlitz tun, gibt mir die Motivation, jeden Tag weiterzumachen.“

Ein Besuch bei Schlitzerlandei lohnt sich – sei es, um die Hühner in ihren mobilen Ställen zu sehen, frische Eier zu kaufen oder eine Baumpatenschaft zu übernehmen. Philipp Hedtrich lädt alle ein, Teil seiner Vision zu werden: „Kommen Sie vorbei, probieren Sie unsere Produkte und unterstützen Sie eine Landwirtschaft, die mit Herz und Verstand arbeitet.“ Mit Schlitzerlandei zeigt er, wie nachhaltige Landwirtschaft in der Region aussehen kann – und wie wichtig es ist, die Verbindung zur Natur und zur Gemeinschaft zu pflegen.

Fotos: Philipp Stock

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