Die heutige Lage in der Welt gibt wieder Anlass zur Sorge.Senioren-Union Vogelsberg gedenkt Kriegsende vor 80 Jahren
ALSFELD/VOGELSBERG (ol). Bei der monatlichen Versammlung der Senioren-Union Vogelsberg am 8. Mai sprach der Historiker Dr. Hans Heuser über die vielfältigen Facetten des Kriegsendes vor 80 Jahren. In der anschließenden Diskussion wurden Sorgen über die globale politische Lage und die Bedrohung der Demokratie angesprochen.
Die Mitglieder der Senioren-Union Vogelsberg (CDU-Mitglieder über 60 Jahre) treffen sich jeden Monat einmal zur Pflege der Gemeinschaft und Austausch über aktuelle oder interessante politische Angelegenheiten. Die letzte Versammlung fand am 8. Mai in der Geschäftsstelle der CDU statt. Passend zu diesem Datum hatte man schon bei der Jahresterminplanung festgelegt, an diesem Tag an das Ende des 2. Weltkriegs genau vor 80 Jahren zu erinnern, so heißt es in der Pressemitteilung der Senioren-Union.
Nach der Begrüßung der Versammlungsteilnehmer durch den SU-Kreisvorsitzenden Hans-Jürgen Schäfer ging der studierte Historiker Dr. Hans Heuser in seinem Vortrag auf die vielfältigen Aspekte und Gedanken dieses denkwürdigen Ereignisses ein. Zu Beginn erwähnte er, dass es in zahlreichen Ländern Gedenkveranstaltungen zum Kriegsende gegeben habe, unter anderem bei den damaligen Alliierten in Ost und West, wobei die Betonung der Bedeutung unterschiedlich sei.
Der Referent erinnerte daran, dass mit der Unterschrift auf den Kapitulationsurkunden der schlimmste Krieg aller Zeiten mit Millionen toten Soldaten und Zivilisten (die genaue Anzahl konnte bis heute nicht festgestellt werden), noch mehr Verwundeten, über 12 Millionen Heimatvertriebenen zu Ende gegangen war. Viele Städte waren zerstört, die Menschen hatten keine Unterkunft und ganze Landschaften verwüstet. Vor allem für alle nach 1945 geborenen Deutschen war und ist nur schwer zu verstehen, warum die Mehrheit der Bevölkerung ab Kriegsbeginn am 1. September 1939 dem Größenwahn der Nationalsozialisten gefolgt ist, bis in den Untergang. Dabei hätte doch ein Blick auf die Landkarte oder den Globus jedem vernünftigen Menschen klar machen müssen, dass das damalige Deutsche Reich einen Krieg gegen den Rest der Welt nicht gewinnen konnte.
In den ersten Jahren wurde das Kriegsende von vielen Deutschen als Niederlage erlebt, vor allem die Soldaten, die überlebt hatten, die Hinterbliebenen der Gefallenen und die Millionen Menschen, die ihre Existenz verloren hatten kamen zu dieser Bewertung. Der erste Bundespräsident Theodor Heuss hatte 1950 gesagt: „Wir sind am 8. Mai 1945 erlöst und vernichtet in einem geworden.“
Der Blick auf die Erlösung/Befreiung vom Nationalsozialismus durch auswärtige Truppen ist erst Jahre später in das Bewusstsein einer größeren Öffentlichkeit gelangt. Am 8. Mai 1985 (40 Jahre nach Kriegsende) hat Bundespräsident Richard von Weiszäcker ganz klar den Aspekt der „Befreiung“ als wichtigstes Ergebnis des Kriegsendes bezeichnet. Mit dem großen Abstand von 80 Jahren sehe die Mehrheit der Menschen in der Bundesrepublik Deutschland das Ende des 2. Weltkrieges tatsächlich als Befreiung an. Aber auch hierzu gebe es unter- schiedliche Auffassungen.
Im Verlauf der anschließenden Diskussion wurden nicht nur die Ereignisse von vor 80 Jahren angesprochen, sondern auch die Befürchtung geäußert, ob man angesichts der politischen Lage in der Welt befürchten müsse, es könne wieder zu einem Krieg unter Beteiligung vieler Staaten kommen. Denn es sei unübersehbar, dass die Staatsform der Demokratie in den letzten Jahren offenbar in mehreren Staaten zurückgedrängt oder gar abgeschafft werde. Während die Anzahl der autokratisch regierten Länder zunehme. Deshalb sei das Kriegsende vor 80 Jahren Anlass zur Mahnung vor allem an die heute jüngeren Generationen.
es sollte auch anlass, für die christlichen allen alters sein, die lieferung weitreichender waffen abzulehnen. zwei weltkriege ausgelöst zu haben, reicht doch beileibe, oder gilt das c im namen gar nichtr mehr?