Facetten von Trauern, Leben und Freundschaft„Marianengraben“ im Lauterbacher Lichtspielhaus sorgte für Impulse zu einem wichtigen Thema
ALSFELD/LAUTERBACH (ol). In Kooperation mit regionalen Hospizvereinen präsentierte die Lichtermeerstiftung im Lauterbacher Lichtspielhaus den Film „Marianengraben“, um das öffentliche Bewusstsein für die Themen Tod und Trauer zu schärfen. Der Film, basierend auf dem Roman von Jasmin Schreiber, bietet eine bewegende und zugleich hoffnungsvolle Betrachtung von Verlust und Freundschaft. Die Vorführung fand großen Anklang und unterstrich die Bedeutung ehrenamtlicher Unterstützung in der Trauerarbeit.
Das Thema Tod und Sterben mit all seinen Facetten in die Öffentlichkeit tragen – dies ist das erklärte Anliegen der Lichtermeerstiftung. Gründerin und Stiftungsratsvorsitzende Tanja Bohn arbeitet dazu gemeinsam mit ihrem Team mit allen Akteuren in der Region zusammen, unter anderem mit den Hospizvereinen in Alsfeld und Lauterbach.
Foto: Traudi Schlitt
Gemeinsam präsentierten sie nun vor wenigen Tagen den Film „Marianengraben“ im Lauterbacher Lichtspielhaus – ein Angebot, das zahlreiche Menschen gerne annahmen, wie es in der Pressemitteilung der Stiftung heißt.
„Tod und Sterben werfen viele Fragen auf“, so Bohn zur Begrüßung. Ihr sei es ein Anliegen, diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken und zu zeigen, wie man diesen Situationen im Leben begegnen und wo man sich für die verschiedensten Fragen Hilfe holen könne. Mit Veranstaltungen unterschiedlichster Art sorgt die Stiftung seit nunmehr vier Jahren für öffentliches Interesse – die Filmvorführung war nun ein weiteres Mosaikstück im vielfältigen Betätigungsfeld. „Marianengraben“, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Jasmin Schreiber, nehme das Thema Trauer, Tod und auch Schuld sehr ernst, begegne diesem aber auch mit einer gewissen Leichtigkeit und viel Hoffnung, so Bohn.
Sie begrüßte insbesondere die Mitglieder der regionalen Hospizvereine im Publikum: „Sie machen die Arbeit, Sie sind aktiv, ohne Sie würden viele Hilfsangebote nicht stattfinden“, dankte sie den Ehrenamtlichen. Auch für die wiederholte Kooperation mit Stefani Dörr vom Lichtspielhaus zeigte sie sich dankbar.
Im Film selbst spielen Luna Wedler und Edgar Selge ein ungleiches Paar, das sich im alten Wohnmobil des todkranken Helmut (Edgar Selge) auf eine unfreiwillig gemeinsame Fahrt nach Italien macht. Paula (Luna Wedler) trauert um ihren kleinen Bruder Tim, der in Italien im Meer ertrunken ist und dem sie im Film immer wieder liebevoll begegnet. In langen intensiven Einstellungen werden die Trauer und die Verzweiflung der beiden Protagonisten deutlich, denn auch Helmut ist in Sachen Tod unterwegs: Er will die vom Friedhof gestohlene Asche seiner Ex-Frau in Südtirol beisetzen.
Mehr und mehr finden die beiden unterschiedlichen Reisegefährten zusammen und mehr und mehr gelingt es Paula, aus den Tiefen ihrer Trauer ans Licht zu kommen. Bis dahin ist es ein weiter Weg, der über schwieriges und schönes Terrain führt, auf dem sich die beiden verletzten Seelen öffnen und an dessen Ende Paula Helmut noch im Tod beisteht. Trotz des ernsten Themas gibt es viel helle, auch witzige Momente auf dieser Reise, die Regisseurin und Drehbuchautorin Eileen Byrne dicht an der Romanvorlage entlang erzählt. Kluge Gedanken zum Leben und zum Sterben werden unaufdringlich gesagt, Alltagsfloskeln zur Trauerbewältigung seziert, lebenslange, tiefe Freundschaft wie nebenbei gezeigt.
Mit der Auswahl dieses Films haben Tanja Bohn und ihre Mitstreiterinnen viele Menschen angesprochen, die sich gerne davon berühren ließen. Einmal mehr konnte die Lichtermeerstiftung ihr Herzensthema gut und nachhaltig nach außen tragen.
Mehr zur Lichtermeerstiftung findet man unter https://lichtermeer-stiftung.de/. Die Hospizvereine in Alsfeld und Lauterbach findet man unter https://www.hospiz-alsfeld.de/ bzw. https://www.hospizdienst-im-vogelsberg.de/.
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