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Bessere Bedingungen für den VereinssportKreiseigene Sporthallen auch in den Ferien offen

VOGELSBERGKREIS (ol). Im Vogelsbergkreis haben sich die CDU- und SPD-Kreistagsfraktionen für eine Reform der Nutzung von kreiseigenen Sporthallen eingesetzt. Ab 2026 sollen die Hallen in den Ferien kostenfrei für Vereine zugänglich sein, ohne dass die Vereine für die Reinigung verantwortlich sind. Diese Initiative soll den Vereinssport stärken und besondere Angebote in den Ferien unterstützen.

In einem gemeinsamen Antrag setzen sich die CDU- und SPD-Kreistagsfraktionen im Vogelsberg für eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen des Vereinssports ein. Ab 2026 sollen kreiseigene Sporthallen grundsätzlich auch in den Schulferien kostenfrei für die Vereine geöffnet bleiben – und das ohne die bislang verpflichtende Eigenreinigung durch die Nutzer, das berichten die beiden Kreistagsfraktionen in einer Pressemitteilung.

„Wir wollen den Vereinssport im Vogelsbergkreis nachhaltig stärken. Die bisherige Regelung, wonach Vereine in den Ferien selbst für die Reinigung der Hallen sorgen müssen, hat in der Praxis zu erheblichen Nutzungshürden geführt – gerade für kleinere Vereine. Das ändern wir jetzt“, so Stephan Paule, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag. „Unsere Sportvereine leisten eine unverzichtbare Arbeit für den sozialen Zusammenhalt, für Integration, für Bewegung und Gesundheit – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Sie verdienen unsere volle Unterstützung.“

Auch die SPD-Fraktion begrüßt die Initiative als wichtigen Schritt zur Stärkung des Ehrenamts. Matthias Weitzel, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Vogelsberger Kreistag, betont: „Viele Vereine bieten gerade in den Ferien tolle Programme für Kinder und Jugendliche an – von Sportcamps über Turniere bis hin zu Freizeitangeboten. Wenn sie dabei auf Hallen verzichten müssen, weil sie keine Reinigungskräfte finden oder bezahlen können, schränkt das ihre Arbeit massiv ein. Deshalb ist dieser Antrag ein starkes Signal: Wir stehen hinter unseren Vereinen.“

Der Antrag sieht vor, dass der Kreistag beschließt, die Sporthallen künftig auch während der Ferien uneingeschränkt den heimischen Sportvereinen zur Verfügung zu stellen – mit Ausnahme von Zeiträumen, die für Grundreinigung oder notwendige Wartungs- und Bauarbeiten reserviert sind. Die Reinigung soll künftig – wie auch im Regelbetrieb außerhalb der Ferien – vom Kreis übernommen werden. Um die Kosten planbar zu halten, müssen die Vereine ihren Nutzungsbedarf bis zu einem bestimmten Stichtag anmelden.

„Niemand verlangt, dass Hallen ohne Rücksicht auf Reinigungspläne dauerhaft offen bleiben. Aber es ist völlig unverständlich, warum die Reinigungsverantwortung plötzlich bei den Ehrenamtlichen liegt, sobald Schulferien sind“, erklärt Stephan Paule weiter. „Diese Hürde hat in der Vergangenheit viele Aktivitäten verhindert. Wir möchten, dass kein Trainingslager, keine Vorbereitungseinheit und kein Ferienangebot mehr an der Sauberkeit einer Sporthalle scheitert.“

Auch aus sportlicher Sicht sei die Maßnahme ein Gewinn, ergänzt Matthias Weitzel: „Gerade Hallensportarten wie Handball oder Tischtennis haben keine echte Alternative, wenn es um die Vorbereitung auf die neue Saison geht. Nicht jede Sportart kann einfach nach draußen ausweichen. Eine durchgängige Hallennutzung schafft hier Chancengleichheit – auch im Vergleich zu anderen Landkreisen, in denen diese Regelung längst Praxis ist.“

Der Antrag wird in der kommenden Kreistagssitzung am 4. Juni 2025 beraten. Der Kreisausschuss soll beauftragt werden, die bestehende Richtlinie zur außerschulischen Nutzung von Schulräumen und Sportanlagen entsprechend anzupassen.

„Diese Regelung ist pragmatisch, fair und notwendig. Sie kommt direkt bei den Menschen an – bei Ehrenamtlichen, bei Kindern und Jugendlichen, bei engagierten Vereinsmitgliedern im ganzen Vogelsbergkreis“, so Stephan Paule abschließend. „Wir hoffen auf eine zügige Umsetzung.“

Matthias Weitzel unterstreicht: „In Zeiten, in denen das Ehrenamt unter wachsendem Druck steht, ist es unsere Pflicht, Hürden abzubauen und gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Mit diesem Beschluss machen wir einen wichtigen Schritt in diese Richtung.“

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