„Botschafter der lebendigen Hoffnung“Pröpstin Dr. Anke Spory führt acht Lektorinnen und Lektoren im Evangelischen Dekanat Vogelsberg ins Amt ein
SCHLITZ/VOGELSBERG (ol). Acht frischgebackene Lektorinnen und Lektoren wurden von Pröpstin Dr. Anke Spory in der Schlitzer Stadtkirche in ihr Amt eingeführt, nachdem sie ein Jahr lang unter der Anleitung von Pfarrer Jürgen Seng und Pfarrer Rolf Ehlert ausgebildet wurden. Die Einführung wurde in einem festlichen Gottesdienst gefeiert, begleitet von musikalischer Gestaltung und einer starken Unterstützung der Gemeinde.
Ein Jahr lang haben sie sich vorbereitet und gemeinsam mit ihren Ausbildern Pfarrer Jürgen Seng und Pfarrer Rolf Ehlert die verschiedensten Themen vom Kirchenjahr über ihr Rollenverständnis bis hin zur Liturgie studiert und diskutiert. Nun war es geschafft und acht frischgebackene Lektorinnen und Lektoren konnten von Pröpstin Dr. Anke Spory in der Schlitzer Stadtkirche in ihr Amt eingeführt werden, das berichtet das Dekanat Vogelsberg in einer Pressemitteilung.
Feierlich eröffnet wurde der Gottesdienst am letzten Aprilsonntag vom evangelischen Posaunenchor unter der Leitung von Karl-Heinz Falk, dem gemeinsam mit Organistin Britta Seng und den „6/4-Sängern“ unter der Leitung von Mario Stucki die musikalische Gestaltung oblag.
Sichtlich erfreut begrüßten die beiden Schlitzer Pfarrer Gerrit Boomgaarden und Melanie Pflanz die Gäste. „Hoffnungsträger sind das, was wir brauchen“, rief Boomgaarden mit Blick auf den aktuellen Wochenspruch („Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten“), der noch vielfach in dieser Feierstunde zitiert wurde. Neben den neuen Lektorinnen und Lektoren – Yvonne Wahl, Udo Wabel, Stephan Möller, Ute Spöhrer-Möller, Gerhard Richter, Katja Hofmann, Ute Gutermuth-Jörns und Johanna Franke – und den Ausbildern konnte Boomgaarden auch einen Teil der Mentorinnen und Mentoren begrüßen: Pfarrerin Kerstin Gütgemann, Pfarrer Toralf Kretschmer, Pfarrer Frank Hammel und Pfarrerin Dorothée Tullius-Tomašek (es fehlten Pfarrerin Luise Berroth und Pfarrerin Ursula Kadelka). Auch Dekanin Dr. Dorette Seibert und die Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstandes Sylvia Bräuning wohnten der Einführung bei.
Anke Spory würdigte in ihrer Ansprache die Leistung und das Engagement der neuen Lektorinnen und Lektoren: „Sie haben die Ausbildung absolviert und können nun selbstständig Gottesdienste auf der Basis von Lesepredigten gestalten“. Die acht neuen ehrenamtlich in der Verkündigung Tätigen hätten sich mit vielen Fragen beschäftigt, um theologische Gedanken zu verstehen und zu vermitteln. Auch bei Lesepredigten stelle sich die Frage, welches Wort, welcher Gedanke hängen bleibe, welche Aussage der Anhaltspunkt sein könne. Die acht Lektorinnen und Lektoren seien jetzt „lebendige Hoffnung“ geworden. Die Hoffnung sei auch für sie selbst eine Kernbotschaft des Glaubens, so die Pröpstin, Einspruch gegen Resignation, Rückkehr zum Leben und die Wiederentdeckung des Lebens hinter den Enttäuschungen. Glaube bedeute nicht, immer die perfekte Antwort auf das Leben zu haben, sondern echt zu sein und in der Hoffnung zu stehen. „Sie sind Botschafter der lebendigen Hoffnung, die Petrus beschreibt“, wandte sie sich an die Lektorinnen und Lektoren, „Gottes Wort wird durch sie wirken.“
Anschließend beauftragte sie die frisch Ausgebildeten zu ihrem Dienst, segnete sie und ließ auch die Ausbilder einen Segen sprechen. Ganz offiziell wurde die Ernennung mit der Verleihung der Urkunde.
Dekanin Dr. Dorette Seibert zeigte sich erfreut, nun auf acht weitere Menschen in der Verkündigung im Dekanat zählen zu können. Sie verwies auf die Anfänge gerade dieser Gruppe, in der sechs Mitglieder aus Schlitz waren. Diese hatten sich bereits vor Jahren gemeinsam mit Pfarrer Siegfried Schmidt auf den Weg zur ehrenamtlichen Verkündigung gemacht. Nun war es auch seine Initiative gewesen, den Lektorenkurs gemeinsam mit Pfarrer Jürgen Seng zu starten. Krankheitsbedingt musste Schmidt wieder aussteigen und Pfarrer Rolf Ehlert sprang ein. Mit einem Grußwort bedachte Siegfried Schmidt jedoch seine alte Gruppe und die neu hinzugekommen. Dorette Seibert hatte es mitgebracht und las es vor. Mit einem Geschenk und einem großen Dankeschön für das Engagement würdigte Seibert die Bereitschaft der neuen Lektorinnen und Lektoren, ab jetzt Gottesdienste im Dekanat zu halten. „Sie haben die Tür zur Zukunft weit aufgestoßen“, sagte sie.
Der Festgottesdienst war sehr gut besucht und geprägt von einer großen Wertschätzung. Diese wurde auch mit dem gemeinsamen Kaffeetrinken bei schönstem Frühlingswetter in und um das Gemeindehaus gefeiert.
Fotos: Traudi Schlitt
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