Bürgermeisterin weist auf Katzenschutzverordnung hinVier Katzenbabys an Homberger Markt ausgesetzt
Homberg Ohm (ol). In Homberg wurden am vergangenen Dienstag vier Kätzchen in einer Papiereinkaufstüte gefunden und ins Tierheim gebracht. Bürgermeisterin Simke Ried betont die Bedeutung der Katzenschutzverordnung und ruft Tierhalter dazu auf, im Sinne des Tierschutzes verantwortungsvoll zu handeln.
Eine Mitarbeiterin bemerkte zu Arbeitsbeginn eines der Kätzchen, dass sich bereits aus der Tüte befreit hatte und über den Parkplatz lief. Sie war das große Glück für alle vier. Sie meldete sich beim Ordnungsamt und die Kleinen haben noch am gleichen Tag den Weg ins Tierheim gefunden, heißt es. Es handele sich hier nicht um wilde oder kranke Tiere, die kleinen seien putzmunter und wohlgenährt und wurden offensichtlich der Mutter weggenommen und am Markt platziert.
Seit 2019 gibt es in Homberg die Katzenschutzverordnung, die eine Kastration von Freigängerkatzen vorschreibt: aus gutem Grund, wie dieser Fall wieder zeige. Die Kastration der Mutterkatze hätte das Aussetzen verhindert. In den letzten Wochen wurden aus den südlichen Homberger Stadtteilen mehr als ein Dutzend Katzen dem Tierheim überbracht. Der blauäugige Umgang mit dem Freigang von unkastrierten Katzen führe zu enormen Populationen, die die Tierheime aus allen Nähten platzen ließen, wenn es die oft kranken Katzen überhaupt bis dahin schafften.
Eine eigentlich in einem Homberger Stadtteil angedachte Einfang- und Kastrationsaktion werde mangels Platzkapazitäten derzeit zeitlich geschoben. Die Katzenschutzverordnung sei kein Instrument der Gängelung der Tierhalter sondern aktiver Tierschutz. Alle Katzenhalter und -fütterer sind aufgerufen, sich dieser Verantwortung zu stellen, heißt es. Bürgermeisterin Simke Ried stellt hierzu klar: „Es ist entscheidend, einmal Folgendes zu verstehen: Haustiere gibt es nur, weil der Mensch sich entschieden hat, die Treue, Zuneigung und die Begleitung durch Tiere genießen zu wollen. Der Mensch entscheidet alles – vor allem wann und mit wem er Kontakt pflegt. Das Haustier hat diese Option nicht. Es ist vollständig abhängig von unserer Fürsorge. Es hat nur uns.“ Katzenleid ende demnach nicht durch Wegsehen und schon gar nicht durch das Aussetzen. Sie ermutige alle in eine Problemlage geratene Tierhalter, im Zweifel mit der Stadt Kontakt aufzunehmen, „sodass stets eine Lösung im Sinne der Tiere gefunden werden kann“, so Ried abschließend.
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