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Fachleute aus Europa, Israel und den USA diskutieren die Geschichte der jüdischen Gemeinde in FuldaStadt Fulda würdigt jüdische Gemeinde in internationaler Tagung

FULDA (ol). Vom 4. bis 8. September findet in Fulda eine internationale Tagung über die Geschichte der jüdischen Gemeinde statt, bei der Experten aus verschiedenen Ländern zusammenkommen. Die Tagung beleuchtet die positiven Beiträge der Gemeinde zur Stadtgeschichte und thematisiert auch dunkle Kapitel wie Pogrome und den Holocaust. Zudem liegt ein Fokus auf den jüdischen Lehranstalten, die auf die Auswanderung in den Kibbuz in Palästina vorbereiteten.

Vom 4. bis 8. September veranstaltet die Stadt Fulda laut einer Pressemitteilung eine hochkarätig besetzte internationale Tagung über „Fuldas jüdische Geschichte“. Etwa 50 Fachleute aus Europa, Israel und den USA werden im Stadtschloss zusammenkommen, um sich über die Rolle der jüdischen Gemeinde in Fulda durch die Jahrhunderte auszutauschen. Dabei sollen neben den dunklen Kapiteln der Pogrome und des Holocaust vor allem auch jene Epochen berücksichtigt werden, in denen Fuldas jüdische Gemeinde ein wesentlicher Bestandteil des städtischen Lebens war und ohne den die Geschichte der Stadt nicht erzählt werden kann, so heißt es.

Ein wichtiger Aspekt liege auch auf den jüdischen Lehranstalten in Betzenrod (Eiterfeld), Rodges und dem Gehringshof (Neuhof), in denen seit den späten Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts auswanderungswillige Juden für ihr Leben in einem Kibbuz in Palästina vorbereitet wurden. Einige Orte in Israel seien von Personen begründet worden, die im Raum Fulda ihre landwirtschaftliche Ausbildung erhalten hätten.

Im Rahmen der Tagungsvorbereitung wurden zu mehreren israelischen Archiven Kontakte geknüpft, die Quellenmaterial aus Fulda und den genannten Lehranstalten verwahren, heißt es weiter. Vertreter der Central Archives for the History of the Jewish People in Jerusalem, des Archivs der Religiösen Kibbuzbewegung in Kvuzat Yavne und des Museums der orthodoxen Pionier-Bewegung in Chafetz Chaim seien deshalb bei der Tagung ebenso als Kooperationspartner anwesend wie das Österreichische Staatsarchiv Wien und das Staatsarchiv Marburg.

Mitveranstalter der Tagung sind die Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen und das Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien. Die Tagung mit ihren circa 40 Vorträgen steht allen Interessierten nach Voranmeldung unter kulturamt@fulda.de oder Telefonnummer 0661/102-1442 offen. Das Programm ist einsehbar auf der Webseite der Stadt Fulda.

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