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„Weil wir gemeinsam mehr erreichen“DGB ruft zur Beteiligung an Mai-Kundgebung in Alsfeld auf

ALSFELD (ol). Auch in diesem Jahr wird der DGB-Kreisverband Vogelsberg wieder in Alsfeld demonstrieren und sein traditionelles Maifest veranstalten. Unter dem Motto „Ungebrochen Solidarisch“ wird eine gerechte und friedliche Zukunft gefordert, aber auch die 90. Jährung der Zerschlagung der freien Gewerkschaften, die steigenden Preise sowie die Situation in Betrieb und Tarif werden Thema sein.

Für viele Menschen ist der 1. Mai ein einfacher Feiertag. Für die Gewerkschaften jedoch ein Tag von großer kultureller Bedeutung. Am Tag der Arbeit gehen weltweit Arbeitnehmer seit über 130 Jahren auf die Straße, um sichtbar ihre Forderungen zu präsentieren, heißt es in der Pressemeldung des DGB Kreisverband Vogelsberg. Zum anderen wirke der Tag nach Innen. Auf dem Maifest können sich die Besucher über Themen austauschen und miteinander ins Gespräch kommen, und das sei sehr wichtig. DGB Gewerkschaftssekretär Robin Mastronardi sagt „Solidarität braucht Nähe.“

„Die Welt ist seit drei Jahren im Krisen-Dauermodus: Energiekrise, Klimakrise, der Krieg in der Ukraine, hohe Inflation und die Auswirkungen der Corona-Pandemie erzeugen Unsicherheiten und stürzen viele Menschen in existenzielle Nöte. Hinzukommt, dass wir als Gesellschaft, angetrieben durch den Anpassungsdruck der Digitalisierung, Dekarbonisierung und einer alternden Gesellschaft, mitten in einem umfassenden Wandel der Arbeitswelt stehen“, so Mastronardi.

Das diesjährige Mai-Motto sei mit Blick auf diese Herausforderungen Ausdruck einer selbstbewussten Haltung der Gewerkschaften. „Gerade jetzt in diesen unsicheren Zeichen braucht unsere Gesellschaft Solidarität, einen starken Sozialstaat sowie eine leistungsfähige öffentliche Daseinsvorsorge und vor allem durchsetzungsfähige Gewerkschaften. Weil wir gemeinsam mehr erreichen“

Sowohl die Digitalisierung als auch die notwendige ökologische Transformation müssten sozial gerecht gestaltet werden. „Kein Arbeitsplatz darf ohne nachhaltige Perspektive verloren gehen und die Hauptlast darf nicht den Beschäftigten aufgebürdet werden. Das ist unser Anspruch“, so der Gewerkschafter. Des Weiteren sei eine gerechte Gesellschaft nur durch eine gerechtere Einkommens- und Vermögensverteilung möglich.

„Es kann nicht sein, dass die reichsten zehn Prozent über 60 Prozent des Gesamtnettovermögens in Deutschland verfügen. Wenn wir nur das obere Prozent nehmen, sind es sogar noch 30 Prozent. Das macht eine Umverteilung unbedingt nötig. Vermögende müssen viel mehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen“, befindet Mastronardi.

Veranstaltungen

Neben der Haltung bezieht sich das diesjährige Motto direkt auf ein für die Gewerkschaften historisch bedeutsames Datum. Am 2. Mai 1933 überfielen und besetzten die Nazis die Gewerkschaftshäuser, die Vermögen wurden beschlagnahmt und Gewerkschafter verfolgt, geschlagen, gedemütigt und ermordet. Dieses Datum jährt sich in diesem Jahr zum 90. mal und nimmt eine prominente Rolle bei der Maikundgebung in Alsfeld ein.

Der DGB-Kreisverband Vogelsberg veranstaltet am 29. April 2023 ein Vormai-Konzert „Kai Degenhardt singt Arbeiterlieder und mehr“ und lädt alle Interessierten ein. Los geht es um 19 Uhr in der Adolph-Spieß-Halle in Lauterbach – der Eintritt ist frei. Kai Degenhardt spielt und singt die Lieder aus der Geschichte der Arbeiterbewegung – ergänzt durch Erzählungen zu ihrer Entstehung und den politischen Kämpfen dahinter.

Am 1. Mai beginnt die DGB-Veranstaltung dann um 10 Uhr auf dem Marktplatz in Alsfeld, bevor um 11 Uhr das Familienfest mit Kinderangebot vom Familienhaus Alsfeld und Live-Musik von Broder Braumüller beginnt. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.

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