Gesellschaft0

Analysen und Untersuchungen stehen noch ausMutmaßlicher Wolfsangriff: Mehrere tote und verletzte Schafe in Ehringshausen

EHRINGSHAUSEN (akr). Wieder gibt es einen Wolfsverdacht im Vogelsberg – dieses Mal in Gemünden, genauer gesagt in Ehringshausen. Dort wurden am Montag sechs tote und drei verletzte Schafe gefunden. Das Hessische Wolfszentrum hat die Untersuchungen aufgenommen. Ein Ergebnis wird in rund zwei Wochen erwartet.

Sechs tote, drei verletzte und drei vermisste Schafe – diese Entdeckung musste der Hobby-Halter Robert Schmidt am Montag auf seiner Weide in Ehringshausen machen, nachdem er den Hinweis bekam, dass die Schafe nicht mehr in der Umzäunung seien, wie der Gemündener gegenüber OL erzählt. „Ich nehme meist meine Jungs mit zu den Schafen, da ich diese gerade wegen den Kindern vor zweieinhalb Jahren gekauft hatte. Zum Glück hatte ich sie am Montag nicht dabei“, berichtet der Familienvater.

Die hätten nämlich sonst vermutlich die toten Lämmer gesehen, wovon eines fast komplett „aufgefressen“ wurde, wie der Halter erzählt. Schmidt musste jedoch feststellen, dass noch weitere Lämmer getötet wurden – insgesamt sechs. Ein Lamm sowie zwei Mutterschafe seien zudem verletzt worden, drei weitere Lämmer werden vermisst. „Wir überlegen sehr stark, ob wir aufhören. Die Perspektive fehlt und es gibt auch keine wirklich guten Möglichkeiten, sich vor dem Wolf zu schützen“, erzählt Schmidt.

Zwei Wolfsberater des Landes Hessen haben am Montag den Fall aufgenommen, wie Susanne Jokisch vom Wolfzentrum Hessen auf Nachfrage von Oberhessen-Live mitteilt. „Der Fall wurde mittels Fotos und Dokumentationsbögen dokumentiert, ebenfalls wurden DNA-Proben genommen, um den potentiellen Rissverursacher durch genetische Analysen zu identifizieren. Weiterhin werden drei der toten Schafe zusätzlich einer pathologischen Untersuchung durch den Landesbetrieb Hessischer Landeslabore (LHL) in Gießen zugeführt“, erklärt Jokisch. Das Ergebnis der Artbestimmung der genetischen Analyse werde in rund zwei Wochen erwartet.

Wolf tötete Schafe bei Berfa

Schmidt berichtet, dass es am Montagmorgen gegen 8 Uhr etwa 2,4 Kilometer von der Weide entfernt eine bestätigte Wolfsmeldung gegeben habe. „Sichtungen von Wölfen erreichen uns täglich von überall in Hessen. Aus der Gemeinde Feldatal/Vogelsberg gibt es eine Videosequenz von Montag, den 17.04.2023, die ein Jäger aufgenommen hat“, erzählt Jokisch.

Doch dabei handele es sich nicht um einen Wolfsnachweis. „Auf dem Film ist in weiter Entfernung ein größerer Canide zu sehen, der eine Lichtung überquert. Wir werten dieses Video als Hinweis aber nicht als Nachweis auf einen Wolf, weil die Aufnahmen nicht den bundesweit geltenden Monitoringstandards für einen zweifelsfreien Wolfsnachweis entsprechen“, so Jokisch weiter.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren