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Stadtverordnetenversammlung in RomrodÜber Notstromaggregate, Weihnachtsmarkt und Glasfaser-Ausbau

ROMROD (akr). Bürgermeister Hauke Schmehl hatte auch in der 19. Sitzung der Romröder Stadtverordnetenversammlung wieder einiges zu berichten – unter anderem ging es um die Anschaffung von Notstromaggregaten für den Fall der Fälle, den Romröder Weihnachtsmarkt sowie um die Fortschritte in Sachen Glasfaserausbau. Aber auch weitere Themen standen auf der Agenda.

In seinem Bericht aus der Arbeit des Magistrats ging Bürgermeister Hauke Schmehl darauf ein, dass die Stadt im Falle eines Blackouts Vorkehrungen getroffen habe. So soll nicht nur das Bürgerhaus im Gas-Notfall als Wärmeraum dienen, sondern seit der vergangenen Woche verfügt die Stadtverwaltung, als Anlaufstelle für die Bürger der Schlossstadt, auch über ein Notstromaggregat, um bei einem Stromausfall schnell reagieren zu können.

Ebenso hat der Magistrat beschlossen ein weiteres Stromaggregat für den Tiefbrunnen in Strebendorf anzuschaffen, um die Wasserversorgung sicherstellen zu können. Das wurde nun auch bereits bestellt. Die beiden Notstromaggregate seien aber variabel und könnten auch an anderen Stellen eingesetzt werden.

Gefördert wird das Notstromaggregat für den Tiefbrunnen übrigens vom Regierungspräsidium Gießen über das Programm „Maßnahmen zur Stärkung der öffentlichen Notwasserversorgung“. Doch aktuell käme es zu vielen Antragsstellungen, weshalb die Bearbeitung noch nicht erfolgt sei. „Der Magistrat hat aber beschlossen, nicht auf die Förderbescheide zu warten. Es ist existenzwichtig und man muss handeln“, betonte Schmehl.

Darüber hinaus berichtete Schmehl, dass die Stadt das Maklerbüro „msi – Mike Schneider Immobilien“ beauftragt hat, die vorhandenen Bauplätze in den Ortsteilen aktiv zu vermarkten und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ebenso teilte Schmehl mit, dass die goetel, die auf dem Dorfgemeinschaftshaus in Nieder-Breidenbach einen Antennen-Platz für Richtfunk gemietet hatte, diesen zum 31. Dezember gekündigt hat. Gründe hätte das Unternehmen keine genannt. Die Auswirkungen für Romrod seien aber auch eher „marginal“, so der Bürgermeister.

Weihnachtsmarkt-Zwangspause ist vorbei

Einige Infos zum Weihnachtsmarkt hatte der Rathauschef ebenfalls im Gepäck. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause findet dieser nämlich am 3. und 4. Dezember endlich wieder rund um das Schloss statt. Der Fokus soll dabei auf diejenigen gelegt werden, die mit am meisten unter der Pandemie gelitten haben, wie Schmehl sagte – und zwar die Kinder, die in der vergangenen Zeit mit vielen Einschnitten leben mussten. „Wir wollen ihnen ein schönes Fest bereiten“, betonte er.

Deshalb hat der Magistrat beschlossen, dass es auf dem Weihnachtsmarkt ein „nostalgisches“ Kinderkarussell geben wird, mit dem die kleinen Besucher kostenlos fahren können. Unter anderen soll es auch noch eine Märchenstunde geben, eine Aufführung mit einem Alleinunterhalter und auch der Nikolas wird dem Weihnachtsmarkt einen Besuch abstatten, während die Tombola wieder mit tollen Preisen winke, wie Schmehl verriet.

In der anschließenden Fragerunde wollte Marius Gemmer von der CDU/FGW-Fraktion wissen, wie denn der aktuelle Stand in Sachen TNG-Glasfaserausbau ist. Schmehl erklärte, dass die Baumaßnahme seit dem Spatenstich im Sommer weit vorangeschritten sei, auch wenn man noch nicht in allen Ortschaften gewesen sei. „Uns war es wichtig, dass in den unterversorgten Bereichen angefangen wird“, erklärte der Rathauschef.

Ende August fand der Spatenstich in Romrod statt.

Strebendorf sei fast abgeschlossen und „große Teile“ von Ober-Breidenbach seien mit Glasfaser im Gehwegbereich versehen, so Schmehl. Nächste Woche soll zudem noch ein weitere Bautrupp eingesetzt werden. „Es geht massiv voran“, betonte Schmehl. Er ist zuversichtlich, dass Romrod Ende nächsten Jahres eine „Glasfaserstadt“ sei.

„Mit scharfem Auge und viel Verstand arbeiten“

Aktuell sei die Stadt gerade damit beschäftigt, den Haushaltsplan 2023 zu erstellen, der die Stadt vor „große Herausforderungen“ stellen werde. Man werde vor einem „Jahrzehnt der Erneuerung“ stehen, erklärte Schmehl. Gerade um das Thema „Wasser“ müsste man sich ernsthafte Gedanken machen, denn nicht nur die Wasserleitungen seien in die Jahre gekommen, aktuell gebe es auch nur einen Brunnen, der alle Ortsteile mit Wasser versorgt. Es gebe aber noch viele weitere Aufgaben, die es zu bewältigen gilt.

„Wir müssen mit scharfem Auge und viel Verstand arbeiten und unsere bescheidenen Mittel zielgerecht einsetzen – und zwar zum Wohle der Bürger von Romrod“, betonte der Rathauschef, der später dann auch noch kurz auf die unterjährige Berichterstattung zu sprechen kam. Der Drucksache konnte man unter anderem entnehmen, dass der Kassenbestand zum 30. September 2022 2.375.196,24 Euro betrug, im Vorjahr seien es 1.839.406,70 Euro gewesen. „Wir liegen aktuell im guten Fahrwasser. Wir haben bislang gut kalkuliert, aber das Jahr ist noch nicht zu Ende“, sagte Schmehl.

Erarbeitung einer Blühpflanzinitiative

Der SPD-Antrag zur Erarbeitung einer Blühpflanzinitiative der Stadt Romrod, um den Insektenschwund entgegenzuwirken, wurde zur Beratung einstimmig in den Bau- und Umweltausschuss überwiesen. „Wildbienen, Schmetterlinge oder Marienkäfer und viele weniger bekannte, bedrohte Insektenarten, sowie deren Gegenspieler (Singvögel, Steinkauz und viele mehr) im Ökosystem sind vom deutschlandweiten Insektensterben auch in unserer Gemarkung stark betroffen“, hieß es unter anderem in dem Antrag.

Darüber hinaus erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Christof Croonenbrock, dass es auch immer weniger Obstbäume gebe. In Ober-Breidenbach seien von den 1934 ermittelten Obstbäumen (664 Apfelbäume, 229 Birnbäume, 58 Kirschen, 748 Zwetschgen und 20 Walnussbäume) heute nur noch rund 20 Prozent vorhanden.

„Eine Blühpflanzeninitiative auf Privatgrundstücken mit Förderung durch die Stadt Romrod hat das Ziel, die Bürger auf die Möglichkeit einer Biotopverbesserung für ‚Schmetterling und Co.‘ aufmerksam zu machen. Denkbar wäre das durch kostenlose Abgabe von Blühsaatguttütchen und 20 bis 30 Hochstämmen alter Obstsorten an antragstellende Haushalte im April 2023“, heißt es in dem Antrag weiter. Diese Initiative könnte im Haushalt mit rund 3.000 bis 5.000 Euro berücksichtig werden, so der Fraktionsvorsitzende.

Änderung der Satzung, um finanzielle Mittel einzusparen

Mit neun Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen wurde hingegen der CDU/FGW-Antrag zur Änderung der Hauptsatzung der Stadt Romrod beschlossen. Hierbei ging es genauer gesagt um den § 7 Öffentliche Bekanntmachung. Satzungen, Verordnungen sowie andere Gegenstände deren öffentliche Bekanntmachung erforderlich ist, werden gemäß § 7, Abs. (1) der Hauptsatzung der Stadt Romrod in der Oberhessischen Zeitung öffentlich bekannt gemacht. Diese amtlichen Bekanntmachungen müssen in der Zeitung in ihrem vollen Wortlaut erfolgen.

Wenn es nun nach der CDU/FWG-Fraktion geht, sollen in der OZ nur noch auf amtliche Bekanntmachungen hingewiesen werden und dann auf der neuen Homepage der Stadt in vollem Umfang veröffentlicht werden. Sprich: „nicht mehr jegliche öffentliche Bekanntmachung eins zu eins im Print veröffentlichen“, erklärte Habermann. Dadurch könne ein Großteil der Veröffentlichungskosten eingespart werden. Eine entsprechende Änderung soll von der Verwaltung erarbeitet werden und dann in der nächsten Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden.

Horst Blaschko von der SPD erklärte, dass er die Argumentation der CDU/FWG-Fraktion auf der einen Seite nachvollziehen könne. Auf der anderen Seite fehle ihm aber der Hinweis, wie der Teil der Bevölkerung, der keinen Zugriff auf digitale Medien habe oder mit diesen nicht vertraut sei, an der kommunalen Öffentlichkeit beteiligt werden könne. „Ich würde mir wünschen, wenn wir das im HFA nochmal diskutieren“, erklärte er.

Habermann wies ihn darauf hin, dass sich der Teil der Bevölkerung natürlich weiterhin telefonisch bei der Stadtverwaltung informieren kann und die Verwaltung auch erstmal nur eine entsprechende Änderung und Druckvorlage für die nächste Stadtverordnetenversammlung erarbeiten soll.

Ein Gedanke zu “Über Notstromaggregate, Weihnachtsmarkt und Glasfaser-Ausbau

  1. Die Idee das jede Stadt einige Notstromaggregate haben soll finde ich gut, wenn dann noch alle genug Diesel haben wäre alles ok.Jedes Haus muss natürlich eine einspeise Anschluss haben.

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