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Für hessischen Demografiepreis nominiert - Axel Wintermeyer zu Besuch im Dorfbad in LingelbachLingelbacher Dorfbad beeindruckt Staatskanzlei-Chef

LINGELBACH (lmg). Auch in diesem Jahr wird der hessische Demografie-Preis wieder an Projekte und Initiativen verliehen, die mit einfallsreichen und kreativen Ideen versuchen, dem demografischen Wandel entgegen zu wirken. Zu den sechs ausgewählten Projekten gehört unter anderem das öffentliche Dorfbad in Lingelbach – und von diesem zeigte sich Axel Wintermeyer, der Chef der Hessischen Staatskanzlei, begeistert, als er dem Bad am Montag einen Besuch abstattete.

Das Freibad in dem Alsfelder Stadtteil wird ehrenamtlich geführt und ist zusätzlich auch beheizt. Der 2009 gegründete Verein „Dorfgemeinschaft Lingelbach“ kümmert sich seither um den gesamten Betrieb des Dorfbades. Uwe Schneider ist 1. Vorsitzende des Vereins. Er erzählte ein wenig über die Entstehung des Vereins und erklärte, wie aus einem Feuerlöschteich schließlich das Dorffreibad entstand. Insgesamt 117 Mitglieder kümmern sich dabei um die Badeaufsicht, den Kassendienst, Verpflegung und natürlich auch um die Instandhaltung.

Alle Mitarbeiter arbeiten dort ehrenamtlich und sorgen dafür, dass das Freibad so lange wie möglich erhalten bleibt. Zu den ehrenamtlichen gehören auch viele Jugendliche. „Wir waren schon als Kinder hier und wollen, dass es auch für die nächsten Generationen erhalten bleibt“, sagte einer der Ehrenamtlichen vor Ort.

Das Freibad sei ein wichtiger Teil für das Dorf und für die Besucher der umliegenden Dörfer und Gemeinden. Kinder können hier Seepferdchen und Bronze machen – Erwachsene können nach der Arbeit zum sogenannten „After-Work-Schwimmen“ kommen. Bei den verschiedensten Veranstaltungen wie gemeinsamen Grillabenden oder auch am zweitägigen Dorfbad- und Lichterfest kommen Jung und Alt zusammen.

Axel Wintermeyer im Gespräch mit Uwe Schneider, 1. Vorsitzender der „Dorfgemeinschaft Lingelbach“.

Wintermeyer findet das ganze Konzept hervorragend: „Es ist wichtig junge Menschen an das Schwimmen heranzubringen“, sagte er. Schwimmern verbessere nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Gemeinschaft untereinander. Für viele diene das Freibad besonders in den Sommermonaten als perfekter Ort, um mit Familie und Freunden zusammen zu kommen.

Dem Verein ist aber nicht nur die Gemeinschaft wichtig, sondern auch die Nachhaltigkeit des Bades. So wird das Freibad nicht mit Gas aus Russland versorgt, sondern mit ökonomischen Biogas aus Lingelbach. Das Wasser wird dabei durch die überschüssige Wärme des Nahwärmenetzes der Biogasanlage erhitzt, so erklärte es Dirk Oppermann, der 2. Vorsitzende der Bürger-Energie Lingelbach. Auch um den großen Plastik verbrauch zu stoppen, hat das Schwimmbad 2021 zu nachhaltigem Geschirr und Besteck ohne Plastik gewechselt.

Staatsminister Axel Wintermeyer schaut sich an, wie das Freibad Nachhaltig geheizt wird. Foto: lmg

Welchen Platz die Lingelbacher belegen werden, das wird sich im September zeigen, wenn aus den Finalisten ein erster Preis, zwei zweite Preise und drei dritte Preise verliehen werden. Als erster Preis winken 8.000 Euro, als zweiter Preis jeweils 5.000 Euro und als dritter jeweils 2.000 Euro.

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