Antrag an den KreistagFreie Wähler Vogelsberg fordern „Masterplan“ fürs Wasser
VOGELSBERG (ol). Wie begegnet der Vogelsberg einer möglichen oder sogar bereits vorhandenen Trink- und Grundwasserproblematik? Diese Frage haben sich die Freien Wähler Vogelsberg gestellt und fordern in einem Antrag an den Kreistag einen „Masterplan“ fürs Wasser.
„Es wird Zeit. Wir brauchen einen ‚Masterplan‘, um unsere Grundwasserspiegel zu stabilisieren“, erklärt Dieter Welker in der jüngsten Fraktionssitzung der Freien Wähler im Kreistag des Vogelsberg.
Erster Antrag bereit im Juni 2021
Bereits im Juni 2021 verabschiedete der Kreistag einstimmig einen gemeinsamen Antrag von Grünen und der Großer Koalition, wonach der Kreisausschuss beauftragt werden sollte, die Erstellung einer Studie zu den Ursachen und Folgen der Wasserknappheit bei Grund- und Oberflächenwasser im Hohen Vogelsberg durch eine geeignete, unabhängige wissenschaftliche Stelle in Auftrag zu geben. Gegenstand der Studie sollte dabei auch sein, welche konkreten Auswirkungen die seit vielen Jahren im Vogelsberg zurückgehende Grundwasserneubildung auf den Grundwasserspeicher hat, aus dem die Fernwasserentnahme stattfindet.
Ferner soll untersucht werden, ob sich die Fernwasserförderung nachteilig auf höher gelegene Naturräume und Grundwasserkörper sowie Brunnen auswirkt und der dortige Naturraum ohne die Fernwasserentnahme unter weniger Trockenheit leiden würde. Weiterhin soll die Studie aufzeigen, welche Maßnahmen für den Grundwasserschutz auch durch die Städte und Gemeinden, den Landkreis sowie die Ovag ergriffen werden können.
Zudem sollte der Kreisausschuss vor Beauftragung der Studie in einer Sitzung des Ausschusses für Bauen, Klima, Umwelt und Ländlicher Raum über die konkrete Ausgestaltung selbiger, die wissenschaftlichen Anforderungen an diese, deren voraussichtliche Dauer und Kosten sowie mögliche Fördermöglichkeiten – beispielsweise durch das Land Hessen – berichten und die Finanzierung darzustellen.
Die für die Durchführung der Studie erforderlichen Mittel seien durch den Kreisausschuss in den Entwurf des Haushaltsplans für das Jahr 2022 einzustellen.
Nach mehreren Bauausschusssitzungen und detaillierten Vorträgen von Referenten aus dem Hessischen Umweltministerium, der Ovag, von Hessen Forst und der Schutzgemeinschaft Vogelsberg wurde klarer, wo der Schuh drückt und wo aus Sicht der Freien Wähler zuerst angesetzt werden muss.
Geringere Grundwasserneubildung über 400 Meter
Weitestgehend eindeutig sei der geologische Befund zum strukturellen Aufbau des Vogelsberges. Bis in eine Höhe von 300 bis 400 Meter über NN finde man einen stabilen weitestgehend durchgängigen Grundwasserkörper, der es der Ovag ermögliche, unter Beachtung eines Wasserampelsystems, Grundwasser zu entnehmen und dazu beizutragen, dass der Wasserbedarf in Wetterau und Rhein-Main anteilig gedeckt werden kann.
Hierbei bleibe, wie die aktuelle Diskussion aufzeigt, die Notwendigkeit in diesen Regionen den Wasserbedarf verstärkt aus örtlich vorhandenem Roh- und Brauchwasser abzudecken. Deutlich schwieriger werde es für die Vogelsberger Kommunen oberhalb der 400 Meter-Marke. Ihre Grundwasserversorgung speise sich mehrheitlich aus sogenannten „Schwebenden Grundwassern/Schweben Quellen“. Diese sitzen wie Wasserblasen innerhalb der geologischen Formation und seien ohne eine ausreichende Grundwasserneubildung endlich.
Die jüngere Vergangenheit habe gezeigt, dass weniger grundwasserbildender Niederschlag bzw. schnell abfließender Starkregen im Winterhalbjahr, verknüpft mit höheren Jahresdurchschnittstemperaturen und einer damit einhergehenden höheren Verdunstung eine deutlich geringere Grundwasserneubildung ausbildet.
„Und hier kommen wir zur Kernaussage und zugleich der Kernforderung der Freien Wähler“, sagt Fraktionsmitglied Christel Hensel. Angelehnt an die Vorschläge der Schutzgemeinschaft Vogelsberg würde die Fraktion zur nächsten Beratung im Bau- und Umweltausschuss einen Antrag zur Schaffung eines Masterplanes mit folgenden Schwerpunkten vorlegen:
- Erstellen eines kreisweiten Flächenkatasters zwecks Rückhalten von Niederschlägen am Berg.
- Vergabe der Erstellung des Masterplans an ein hochqualifiziertes, in den Bereichen kommunale und gewässerbezogene Wasserbewirtschaftung sowie Klimaanpassung langjährig erfahrenes Fachbüro.
- Finanzierung der Erstellung des Masterplans mit finanzieller Unterstützung des Landes aus dem Klimaanpassungsprogramm sowie, soweit möglich mit Unterstützung der Ovag.
- Als verantwortlicher Ansprechpartner des Vogelsbergkreises sollte der jüngst avisierte Klimaschutzmanager, ggfls. die in der Vogelsberger Kreisverwaltung angesiedelte „Untere Naturschutzbehörde bzw. Untere Wasserbehörde“ fungieren, um Doppelstrukturen zu vermeiden.
Guten Morgen !
Einen Masterplan alles nur geschwafel.
„Ferner soll untersucht werden, ob sich die Fernwasserförderung nachteilig auf höher gelegene Naturräume und Grundwasserkörper sowie Brunnen auswirkt und der dortige Naturraum ohne die Fernwasserentnahme unter weniger Trockenheit leiden würde“
Dafür braucht man eine Studie???? Das ist doch offensichtlich!!!