Siena Ochs übergibt an HC Parfümerie - "Ich gebe das Geschäft in gute Hände"Parfümerie am Mainzer Tor hat einen neuen Eigentümer
ALSFELD (akr). Siena Ochs ist ab dem 1. Mai nicht mehr die Eigentümerin der Parfümerie Pur am Mainzer Tor. Sie hat ihr Geschäft nämlich an das privat geführte Unternehmen „HC Parfümerie“ verkauft. Die Läden in Buseck und Nidda bleiben hingegen in ihrer Obhut. In Alsfeld würde aber dennoch alles so bleiben, wie bisher.
Siena Ochs ist sozusagen in einer Drogerie groß geworden – im wahrsten Sinne des Wortes, denn ihre Mutter führte eine in Buseck. Für sie lag es also nahe, auch einen Weg in diese Richtung einzuschlagen. Zunächst absolvierte sie in Frankfurt eine Ausbildung zur Kosmetikerin, dann folgte eine zweite Ausbildung zur Drogistin bei Hill-Hahn in Alsfeld, wo sie im Alter von 15 schon ein Praktikum machte, ehe es sie dann nach der Ausbildung nach Nidda in die „Parfümerie Pur“ zog.
Nach einem Jahr wechselte Siena Ochs schließlich in den elterlichen Betrieb nach Buseck, wo eines Tages ihr ehemaliger Chef Hahn aus Alsfeld anrief: „So, es ist so weit, ich geh in Rente, du übernimmst jetzt mein Geschäft‘“, habe er gesagt. Sie besprach das Angebot mit ihrer Mutter, nahm es an – gemeinsam mit ihr. Sie bauten und strukturierten um, ehe die Parfümerie eröffnete.
Über 15 Jahre ist das mittlerweile her. Vor sechs Jahren ging ihre Mutter dann in den Ruhestand und Siena Ochs übernahm sowohl das Geschäft in Alsfeld, als auch in Buseck – und dann kam auch noch Nidda hinzu. Keine leichte Aufgabe, die viel Arbeit für die alleinerziehende Mutter eines mittlerweile 12-jährigen Sohnes bedeutete. Doch Siena Ochs hat die drei Läden immer mit Herzblut geführt.
Zeit für Veränderung
Jetzt sei es aber Zeit für eine Veränderung. „Handel ist Wandel“, sagt Ochs kurz und knapp. Man müsse auch mal andere Wege gehen und sie habe sich nun entschieden, sich künftig nur noch auf zwei Geschäfte zu fokussieren. Auch die Pandemie habe dazu beigetragen, dass sie diese Entscheidung getroffen hat, erklärt sie. Gerade für Alleinerziehende sei die Corona-Zeit eine doppelte Belastung gewesen – unter anderem wegen des Homeschoolings. Hinzu kamen die kontinuierlichen Veränderungen: Maskenpflicht, Lockdown, Beschränkungen, 3G, 2G – „das hat an mir und meinem Team gezerrt“. Sie müsse jetzt einfach mal einen Schritt langsamer machen.
Aktuell erlebe sie eine Achterbahn der Gefühle. Auf der einen Seite habe sie Zweifel, ob die Entscheidung wirklich richtig war, auf der anderen freue sie sich, nicht mehr sieben Tage die Woche arbeiten zu müssen und auch die Fahrstrecke nach Alsfeld falle dann weg. Ochs wohnt nämlich in Buseck. „Alsfeld ist mein Baby, das kann auch alleine laufen“, lächelt sie. Anfang des Jahres habe sie den Entschluss gefasst, einen Nachfolger für ihre Parfümerie zu suchen – mit Erfolg. „Ich gebe das Geschäft in gute Hände“, erzählt sie.
Zum 1. Mai übernimmt das privat geführte Unternehmen „HC Parfümerie“ das kleine Geschäft am Mainzer Tor. Alsfeld sei dann die 91. Filiale. Unter anderem hat die „HC Parfümerie“ Geschäfte in Kassel, Wetzlar, Gießen, Bad Hersfeld oder auch Schwalmstadt, um nur einige Beispiele zu nennen.
„Sie waren extrem begeistert von dem Geschäft“, erzählt sie stolz. Hinzu komme auch die super Lage von Alsfeld an der A5, zwischen Gießen und Kassel, wo das Unternehmen schließlich auch vertreten ist. „Ich freue mich sehr für Alsfeld, dass HC mein Geschäft übernommen hat.“ Hätte sie keinen Nachfolger gefunden, hätte sie es nämlich schweren Herzens geschlossen. „Ich hoffe, dass die Alsfelder meinem Nachfolger eine Chance geben“, sagt sie.
Ochs: „Es bleibt alles so, wie es ist“
Die Drogistin und Kosmetikerin versichert, dass sich für das Geschäft in Alsfeld aber nichts ändere. „Es bleibt alles so, wie es ist“, betont sie. Einzig und allein das Sortiment werde sich ein wenig verändern, beziehungsweise erweitern. „Die Mitarbeiter, die möchten, werden auch übernommen“, sagt sie. Gutscheine würden auch weiterhin ihre Gültigkeit behalten, auch das Kosmetikstudio bleibe.
„Ich bin extrem dankbar für die Zeit hier in Alsfeld, ich habe viele Freundschaften geschlossen“, lächelt sie, während sie ein wenig in Erinnerungen schwelgt – aber alles habe eben seine Zeit. Alsfeld verlorengehen, will sie aber nicht. Sie freue sich, dann mal als Privatperson die Feierlichkeiten in der Stadt genießen zu können und nicht arbeiten zu müssen, wenn beispielsweise verkaufsoffener Sonntag ist.
Siena Ochs möchte sich auch noch bei den Alsfeldern für alles bedanken, deshalb starten ab Dienstag, 19. April, die „Dankeschön-Tage“ mit vielen Rabatten. So gebe es 20 Prozent auf alle Kosmetikartikel und Düfte, 30 Prozent auf alle Accessoires. „Und am 24. April rocken wir nochmal den Käsemarkt“, lächelt sie, ehe sie dann zum 1. Mai ihr „Baby“ in andere Hände übergibt.
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