Online-Veranstaltung„Deutscher Kolonialismus und Holocaust“
Am Dienstag, den 7. Dezember, um 19.30 Uhr findet die nächste Online-Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Club Vogelsberg statt. Unter dem Titel „Deutscher Kolonialismus und Holocaust“ wird Prof. Micha Brumlik zu einer aktuellen Kontroverse sprechen.
Anmeldungen sind unter info@rlc-vogelsberg.de möglich.
Seit einem im Mai 2021 auf dem Blog »Geschichte der Gegenwart« veröffentlichten Artikel des australischen Historikers und Genozidforschers A. Dirk Moses streitet man hierzulande zutiefst unversöhnlich über dessen Vorwürfe: Die vorherrschende deutsche Erinnerungskultur an den Holocaust gleiche einem »Katechismus«, inklusive »Hohepriestern« und nicht hinterfragbaren Glaubenssätzen und verhindere die Erinnerung an die Opfer des Kolonialismus. Der Holocaust sei ein heiliges Trauma, das um keinen Preis durch andere Ereignisse – etwa durch nichtjüdische Opfer oder andere Völkermorde – kontaminiert werden dürfe.
Diese Auseinandersetzung schließt an frühere Kontroversen aus dem vergangenen Jahr an, so die Diskussion um die Einladung des kamerunischen Historikers Achille Mbembe als Eröffnungsredner der Ruhrtriennale und die gegen ihn erhobenen Vorwürfe des Antisemitismus und der Unterstützung der antiisraelischen Boykotinitiative (BDS) und auch an die von dem Literaturwissenschaftler Michael Rothberg geforderte Öffnung des Gedenkens an den Holocaust hin zu einer „multidirektionalen Erinnerung“, welche die Gewalt des Kolonialismus und der Sklaverei einbezieht.
Es gebe aktuell mehrere Versuche, den Holocaust hinter dem Kolonialismus zu stellen und dort verblassen zu lassen und den Antisemitismus der Nazis zu einer Unterkategorie des Rassismus zu machen, lauten die Gegenvorwürfe.
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