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Fraktionen wollen Jubiläum der Gemeindegebietsreform gebührend begehenSeit 1972 heißt es Gemeinde Mücke

MÜCKE (ol). Zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Mücke möchten die Fraktionen der Gemeinde an „dieses Ereignis in angemessener und würdiger Form“ erinnern, geht aus einer Pressemitteilung der CDU hervor. Man möchte eine Bestandsaufnahme anregen.

Am 1. Januar 1972 sei die Gemeinde Mücke als eigenständige kommunale Gebietskörperschaft in ihrer heutigen Zusammensetzung gestartet, heißt es in der Mitteilung. Ursache für die sogenannte „kommunale Gebietsreform“ war die in den 1960-er Jahren gewonnene Erkenntnis, dass gerade in Ober-und Nordhessen die vielen kleinen Dörfer mit weniger als 500 Einwohnern finanziell und personell nicht mehr in der Lage waren, alle Aufgaben der örtlichen Gemeinschaft selbst wahrzunehmen und auszuführen.

Die in den Ortschaften amtierenden Bürgermeister und Kassenverwalter waren alle ehrenamtlich tätig, hatten noch einen anderen Hauptberuf und mussten sich um die nicht wenigen Dinge der Gemeinde in ihrer Freizeit kümmern. Um die gesamte Situation der verfassungsrechtlich garantierten kommunalen Selbstverwaltung zu verbessern, hatte der Hessische Landtag Ende der 60-er Jahre mit der Gebietsreform begonnen, die nicht überall auf Zustimmung, sondern vereinzelt auf heftige Ablehnung stieß.

Zusammenschluss der eigenständigen Dörfer

Im Bereich der heutigen Gemeinde Mücke hatte es im Jahr 1970 schon einen ersten freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Dörfer Merlau und Flensungen gegeben. Die neue Kommune nannte sich Gemeinde Mücke; hauptamtlicher Bürgermeister war Ludwig Sartorius. Am 1.Oktober 1971 sind dann mehrere umliegende bis dahin selbständige Gemeinden beigetreten und die „Großgemeinde Mücke“ war geboren.

Am Längsten geziert hat sich neben Ober-Ohmen vor allem Nieder-Ohmen als mit Abstand größte Ortschaft. Aus Nieder-Ohmener Sicht war vor allem der Namen „Mücke“ nur sehr schwer zu akzeptieren und man wollte die Gemeindeverwaltung der Großgemeinde im größten Ortsteil haben. Nicht zuletzt angelockt von den erhöhten Schlüsselzuweisungen der damaligen Hessischen Landesregierung wurde am 1. Januar 1972 der Beitritt vollzogen, und seit diesem Tag gibt es die Gemeinde Mücke mit ihren 12 Ortsteilen und damals etwas rund 8.500 Einwohnern.

Anregung von Dr. Hans Heuser

Weil die Gemeinde Mücke mit Ablauf des Kalenderjahres 2021 genau 50 Jahre besteht, habe der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung, Dr. Hans Heuser, mit den Vorsitzenden der SPD, Hannelore Rühl, der Freien Wähler, Günter Zeuner und von der Grünen, Dr. Udo Ornik im Januar dieses Jahre Kontakt aufgenommen und das Thema ins Gespräch gebracht.

Als Ergebnis dieser Beratungen ist ein gemeinsamer Antrag aller vier Fraktionen zustande gekommen, der folgenden Beschlussvorschlag enthält: „Aus Anlass der 50. Wiederkehr der Gründung der Gemeinde Mücke in ihrer heutigen Gestalt am 01. Januar 2022 soll an dieses Ereignis in angemessener und würdiger Form erinnert und über die Zukunft der Gemeinde und ihrer Bürgerinnen und Bürger reflektiert werden.“ Der Antrag ist von allen Fraktionsvorsitzenden unterschrieben und steht auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung.

Geplant: ein Antrag

In der Antragsbegründung wird ausgeführt, dass 50 Jahre im öffentlichen wie im privaten Bereich ein klassisches Jubiläum sind und zum Anlass genommen werden sollten, auf diesen beachtlichen Zeitraum zu blicken. Das Feiern/Begehen eines solchen Jubiläums sollte aber nicht nur aus „verklärter Rückschau“ bestehen, vielmehr sollte eine Bestandaufnahme der jetzigen Situation vorgenommen und ein Blick auf mögliche zukünftige Entwicklungen/Ziele geworfen werden.

Welche Veranstaltungen in welcher Form dazu stattfinden, sollte eine einzuberufende Arbeitsgruppe im Einzelnen festlegen. Z.B. könnte in einer feierlichen Veranstaltung über die abgelaufenen 50 Jahre berichtet werde, auch von Zeitzeugen (soweit noch möglich). Eine Fotoausstellung und vieles mehr sei denkbar.

Nach den Worten von Dr. Heuser wurde der Antrag bereits jetzt gestellt, damit genügend Zeit bleibt, um sich darüber im Klaren zu werden, was in welcher Form stattfinden solle. Hätte man dieses Thema vertagt bis nach der Neuwahl der Gemeindevertretung am 14. März 2021, so wäre viel Zeit vergangen, denn die neuen Gemeindevertreter müssten sich im April neu konstituieren und organisieren, sodass eine Beschäftigung mit „50 Jahre Gemeinde Mücke“ frühestens im Mai oder Juni 2021 möglich wäre. „Wenn hier alle Fraktionen an einem Strang ziehen, dürfte durchaus etwas Sinnvolles zustande kommen.“

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