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Sparkasse Oberhessen zieht Bilanz für das Jahr 2018In allen wichtigen Geschäftsfeldern gewachsen

OBERHESSEN (ol). Die Sparkasse Oberhessen blickt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 – trotz schwieriger Zeiten für Kreditinstitute durch die andauernde Niedrigzinsphase, digitale Herausforderungen, regulatorische Anforderungen und zunehmend auch einem Fachkräftemangel auf ein gutes Geschäftsjahr zurück.

„Besonders erfreulich ist das Wachstum in unseren wichtigen Geschäftsfeldern“, sagt Günter Sedlak, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen bei der Vorstellung der Zahlen. So konnte die Sparkasse Oberhessen laut ihrer Pressemitteilung sowohl bei Krediten, bei Einlagen, bei Girokonten als auch im Wertpapiergeschäft kräftig zulegen. „Das zeugt von Vertrauen“, sagt Sedlak. Dafür würden auch die guten Kundenbewertungen sprechen.

Rückenwind habe die positive wirtschaftliche Entwicklung gegeben. Besonders die gute Beschäftigungslage im Wetterau- und im Vogelsbergkreis, die rege Bautätigkeit in der Region und die gute Situation der heimischen Unternehmen seien die Basis für eine erfreuliche Geschäftsentwicklung gewesen.

Dauerbrenner niedrige Zinsen

„Wie der gesamte Bankensektor leiden auch wir unter der anhaltenden Niedrigzinspolitik, durch die es immer schwieriger wird, im traditionellen Bankgeschäft Geld zu verdienen“, erläutert Sedlak die Rahmenbedingungen. Rund 80 Prozent des Ertrages erwirtschaften Kreditinstitute in Deutschland mit dem Zinsüberschuss. Dieser sei damit die Haupteinnahmequelle und schmilzt seit Jahren ab.

Regulierungsvorgaben waren ein großes Thema. Ein Beispiel ist die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die seit Ende Mai in ganz Europa gilt. Durch die Bestimmung wird geregelt, wie Unternehmen mit den Daten ihrer Kunden umgehen und diese schützen. Damit man auch zukünftig die gewohnt hohe Qualität in der Kundenberatung gewährleisten könne, habe die Sparkasse daher bereits in über 90.000 persönlichen Kundengesprächen die Auswirkungen der DSGVO erläutert. Über 95 Prozent der Kunden wünschen sich demnach weiterhin eine persönliche Betreuung in Übereinstimmung mit den neuen Datenschutzregeln. „Das zeugt von hohem Vertrauen in unsere Angebote und Beratung“, sagt Sedlak.

Beratung und Filialen sind wichtige Standbeine

Die persönliche Beratung und die Präsenz in der Fläche bleiben der Kern: Mit aktuell 67 stationären Stellen und einer fahrbaren Filiale mit 42 Haltestellen ist die Sparkasse Oberhessen 109 Mal in der Wetterau und dem Vogelsbergkreis vertreten. Der Vorstandsvorsitzende sagt dazu: „Wir sind und bleiben ein regionales Unternehmen, welches sich der Verantwortung für die Heimat bewusst ist. Aus heutiger Sicht planen wir 2019 keine Veränderungen bei unseren Filialen.“

Online- und Mobile-Banking seien immer beliebter, heißt es in der Pressemitteilung. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Thomas Falk untermauerte seine Ausführung mit aktuellen Zahlen: So seien 57 Prozent aller Privatgirokonten und 85 Prozent aller Geschäftsgirokonten für das Online-Banking freigeschaltet. Tendenz weiter steigend. Knapp 30.000 Kunden nutzen zudem die Sparkassen-App. Die App sei erneut Testsieger bei Stiftung Warentest und habe komfortable Funktionen wie Fotoüberweisung, bei der man Rechnungen für die Überweisung nur noch abfotografiert, oder Kwitt, einer Bezahlfunktion, mit der man Geld so einfach wie eine Textnachricht von Handy zu Handy schicken kann.

Schon über eine Million Menschen würden Kwitt nutzen. Beliebt sei auch die neue Echtzeitüberweisung. Die Sparkasse Oberhessen war mit die erste, die die sekundenschnelle Überweisung eingeführt haben. Zahlungen sind in wenigen Sekunden beim Empfänger – an 365 Tagen im Jahr. Eine Erleichterung sei auch das Multibanking: Konten, Kreditkarten und Abrechnungen von anderen Kreditinstituten können einfach in das Online-Banking der Sparkasse Oberhessen integriert werden.

Kontaktloses Bezahlen ausgebaut

Bargeld ist beliebt in Deutschland, aber 44 Prozent der Bundesbürger würden inzwischen auch komplett auf Bargeld verzichten. Und fast jeder Dritte habe schon mit dem Handy bezahlt – vor allem im Supermarkt. Zu diesem Ergebnis käme eine repräsentative Studie. Die Sparkasse bietet hier bereits Lösungen an: Mit der App „Mobiles Bezahlen“ können Besitzer von Android Smartphones kontaktlos und mobil bezahlen. Ebenso habe man beispielsweise die Bäckerei-Kette Hinnerbäcker mit 80 neuen Bezahlterminals für kontaktloses Bezahlen ausgestattet.

Die Sparkasse zeigte sich auch mit dem Kreditgeschäft zufrieden: 9.600 neue Kredite mit einem Gesamtvolumen von knapp 669 Millionen Euro wurden 2018 zugesagt. Das sind 100 Millionen mehr als im Vorjahr. Der gesamte Kreditbestand lag bei 3,36 Milliarden Euro. Das Kundengeschäft stieg insgesamt auf 8,13 Milliarden Euro an.

In die Region investiert

Unterstrichen wurde die Bedeutung der Sparkasse als wichtiger Steuerzahler und Auftraggeber für die Region. So seien 2018 insgesamt 11,5 Millionen Euro an Steuern gezahlt worden und man habe 2,2 Millionen Euro in Filialen, Gebäude und Ausbau der IT-Infrastruktur investiert. 1,3 Millionen Euro seien dabei an heimische Unternehmen geflossen.

„In der Kundenberatung arbeiten nach wie vor die meisten unserer 895 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Hier schlägt das Herz unserer Sparkasse und wir fragen regelmäßig unsere Kunden, wie zufrieden sie mit unseren Leistungen sind“, sagt Roman Kubla. Auf das Ergebnis könne man stolz sein: Über 93 Prozent würden das Service- und Beratungsangebot loben. Neun von Zehn Kunden würden die Sparkasse Oberhessen weiterempfehlen. 2018 ist zudem auch die Mitarbeiterzahl bei der Sparkasse Oberhessen leicht gestiegen. Die Sparkasse, die Stiftung und die Bürgerstiftung der Sparkasse haben die Region im Jahr 2018 mit rund 607.000 Euro unterstützt. Damit seien 1.143 Projekte gefördert worden.

Ausblick 2019

Für das laufende Jahr erwartet Günter Sedlak keine grundlegenden Änderungen. Die Konjunktur könnte etwas abkühlen, gerade wegen aktuell drohender Gefahren wie zum Beispiel dem Brexit oder diverser Handelskonflikte. Die Sparkasse sei jedoch für die Zukunft gut aufgestellt. Man werde auch 2019 in digitale Projekte investieren: So wird es ein neues Online-BeratungsCenter geben, das sich über digitale Wege ortsunabhängig um die persönliche Beratung online-affiner Kunden mit den digitalen Möglichkeiten per Videoberatung, Berater-Chat, E-Mail und Telefon kümmert.

Als Vertreter der beiden Eigentümer, der Landkreise Wetterau und Vogelsberg, zeigten sich der Wetterauer Landrat, Jan Weckler sowie der Vogelsberger Landrat, Manfred Görig zufrieden mit dem Geschäftsergebnis 2018. Die Sparkasse sei ein verlässlicher und innovativer Partner für die Unternehmen, Kommunen und Menschen im Vogelsberg- und im Wetteraukreis. „Mit den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden, besonders, weil die Sparkasse in allen wichtigen Geschäftsfeldern gewachsen ist“, meint Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Jan Weckler. Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Manfred Görig ergänzte: Mit den zahlreichen Fördermaßnahmen trage die Sparkasse mit ihren Erträgen maßgeblich dazu bei, den Menschen vor Ort zu helfen und die Attraktivität der Region zu verbessern.

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