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BSC Udenhausen feierte das 25-jährige Bestehen – In der „Bunten-Liga Vogelsberg“Es geht um Sport mit Spaß und Party

UDENHAUSEN (bl). Sport und Spaß – unter dem Motto standen die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Ball-Sport-Clubs (BSC) Udenhausen. Das Programm reichte vom Discoabend bis zum Fußballspiel, mitten drin ein Kommers zum Jubiläum.

Bereits am Freitagabend ging es mit der Jubiläums-Disco lost. Seit rund zwei Jahren liegen die Geschicke des Vereins in jüngeren Händen. Aus dem Grund wurden die Feierlichkeiten mit einer Disco eröffnet, bei der sich nicht nur junge Leute einfanden. Für die richtige Stimmung an diesem Abend sorgte der heimische DJ „Specki“. Sehr wenig Schlaf gab es für die Helferinnen und Helfer des BSC, denn nach der Party bis in die frühen Morgenstunden mussten die Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen werden.

Weiter ging es dann am Samstag mit dem Jubiläums Einlagenspiel BSC Udenhausen gegen die AH Udenhausen. Schon über Jahrzehnte hinweg sind Grebenau-Udenhausen und Udenhausen-Boppard befreundet. Das Spiel, obwohl es von einer Mannschaft gewonnen wurde, endete als gutes Unentschieden, denn man konnte nicht Unterscheiden, wer bei welchem Udenhausen mitspielte. Für Udenhausen-Boppard war es eine Selbstverständlichkeit, dass das zu diesem Jubiläum kam, obwohl die Abordnung nicht so groß war, wie zunächst gemeldet wurden. Dies spielte aber keine Rolle, denn die Gäste, unter ihnen auch die Ortsvorsteherin Sandra Porz fühlten sich bei ihren Freunden in Hessen sichtlich wohl.

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Ehrung für Altgediente und Gründer.

Obwohl an dem Abend ein Fußball Weltmeisterschaftsspiel im Achtelfinale lief, kamen doch sehr viele Gäste zu dem Kommers. Vorsitzender Timo Schell, freute sich darüber, dass der Abend eine so gute Resonanz hatte. Unter den Besuchern hieß er den Kreisbeigeordneten Gerhard Ruhl, Stadtrat Klaus Krug, Ortsvorsteher Carsten Ritz sowie Ortsvorsteherin Sandra Porz von Udenhausen-Boppard sowie die Vereinskameraden und Mitbürger willkommen.

Vor 25 Jahren sei etwas Besonderes passiert: am 9. November 1989 öffnet sich die innerdeutsche Grenze, die Wiedervereinigung nimmt ihren Lauf. Auch in Udenhausen wurde 1989 ein wichtiger Grundstein gelegt: Man gründete den BSC. Vom ersten Tag an ging es nur um die Freude am Sport und der Gemeinschaft, nicht um die große Politik wie in Berlin. In Udenhausen war das „Frühlingserwachen“ aus purem Idealismus, aus Freude an der Bewegung und aus Spaß am Sport, was heute immer noch so ist.

Der Start des Vereines war alles andere als einfach. Zunächst verlief noch alles gut. 19 Männer gründeten unter dem Vorsitz von Karl-Heinz Merz den BSC Udenhausen. Hervor ging der Verein aus einem Zusammenschluss von Gästen der Gastwirtschaft Schröder, für die sie schon zuvor bei Fußballfreizeitturnieren die Schuhe geschnürt hatten. Doch im Jahre 1989 kam – aus einer Bierlaune heraus- die Idee, alles etwas organisierter zu gestalten und als Verein die Welt zu erobern. Ein Sportplatz war schon vorhanden, fehlte also nur noch eine Umkleidekabine, ja ein Clubheim. Da war auch schnell eine Unterkunft gefunden.

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Die beiden Udenhäuser Mannschaften.

Am Spielplatz in Udenhausen befand sich noch ein Unterstand für die Spielgeräte. Diesen könnte man doch nutzen, dachten sich die 19 Gründungsmitglieder und schnell wurde eine Anfrage an den damaligen Bürgermeister Winfried Rosenkranz gestellt. Dieser war sofort Feuer und Flamme dafür und setzte alle Hebel in Bewegung, so dass der Nutzung des Unterstandes schnell nicht mehr im Wege stand. Das Gebäude wurde also in Eigenarbeit zugemauert, eine Tür wurde eingebaut, die Umkleidekabine war entstanden. Der Verein war geboren.

Doch nun kamen schon die Probleme – der Raum war zu klein und sollte ausgebaut werden. Also wurde im November 1992 ein erster Bauantrag gestellt, und alle waren zuversichtlich, die Genehmigung zu erhalten. Der Bau wurde begonnen. Doch die schlechte Nachricht ließ nicht lange auf sich warten: Der Antrag wurde abgelehnt. Das Grundstück befand sich nicht im Bebauungsplan und zudem noch im Wasserschutzbereich II, sodass eine Bebauung nicht genehmigt werden konnte.

Nun war guter Rat teuer. Der inzwischen neue Bürgermeister Jürgen Ackermann, Ortsvorsteher Herbert Schäfer und Rudolf Ullsperger setzten sich mit den zuständigen Behörden in Verbindung, um die anstehenden Probleme mit den Behörden zu besprechen. Es begann eine lange Zeit zwischen Hoffen und Bangen. Im September 1998 wurde dann endlich einer Änderung des Flächennutzungsplanes für das „Sondergebiet Sportplatz Udenhausen“ zugestimmt. Die Bauphase konnte wieder beginnen. Nach achteinhalb Jahren, am 1. Mai konnte das Clubheim fertiggestellt und eingeweiht werden.

Eine neue Schwierigkeit tat sich nun allerdings auf. Der Verein stand zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Bankrott. Nur durch ein zinsloses Darlehn der damaligen Udenhäuser Lottotippgemeinschaft in Höhe von 800 Mark konnte dieser abgewendet werden. Damit war der Grundstein für eine rosige Zukunft des Vereins gelegt und unter dem langjährigen 1. Vorsitzenden Steffen Krug entwickelte sich der BSC zu einem der größten Vereine in Udenhausen. Mittlerweile zählt der Verein knapp 100 Mitglieder, eine stolze Zahl, denn der Ort hat rund 300 Einwohner.

Sportlich richteten sie bereits 1989 das erstes Hobbyturnier aus, zudem veranstalteten sie bis 2006 einen sportlichen Dorfvergleich zwischen der einen und der anderen Dorfseite der Jossa, das sogenannte „Hüdedebach gegen Drübedebach“. Dabei ermittelten die Dorfbewohner einen Gesamtsieger aus den Vergleichen im Schießen, Darten und anschließendem Fußballspiel. Weiterhin veranstaltete der Verein jährlich mindestens eine Wanderung, eine Radtour und nimmt regelmäßig an Freizeitturnieren teil. Zudem spielen sie weit 2010 erfolgreich in der „Bunten-Liga Vogelsberg“. Auch beim Pfingstschießen in Schwarz stellen sie jedes Jahr eine Mannschaft. Somit bietet der Verein für jede Altersklasse ein sportliches Angebot.

Vorsitzender Schell führte weiter aus, dass der Verein seit 25 Jahren schon eine Einheit ist, die nicht nur dem Sport verfallen ist, sondern auch anderswo tatkräftig hilft. So beteiligen sie sich bei den Veranstaltungen der Vereinsgemeinschaft und übernehmen die Sport- und Sportplatzpflege. Auch haben sie im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms 1998 den Staketenzaun am Sportplatz in Eigenleistung erstellt.

Eine feste Position habe der Verein im Gemeindeleben, dies habe er nur mit viel Herzblut erreicht, sagte Kreisbeigeordnete Gerhard Ruhl. Der Verein bereichert nicht nur für viele das Leben, sondern sorgt auch dafür, das immer was los ist. Nicht nur durch den Verein, sondern auch durch die anderen Aktivitäten sei Udenhausen ein lebendiges Dorf in dem man gerne lebt.

Zu einer festen Größe habe sich der BSC im Laufe der 25 Jahre etabliert, betonte der Ortsvorsteher und Vereinsgemeinschaftsvorsitzende Carsten Ritz. Nicht nur der BSC veranstaltet einige Aktivitäten, sondern er beteiligt sich auch rege in der Vereinsgemeinschaft. Hier werde der Fußball gelebt, obwohl es sich nur um eine Hobbymannschaft handelt. Auch im Vereinsheim sei immer was los. Vor rund zwei Jahren sei die Führung des Vereins in jüngere Hände gelegt worden. Zum Abschluss verlas er noch einen Spielbericht aus dem Jahre 1989 welcher von Karl-Heinz Merz verfasst worden war.

Stadttrat Klaus Krug lobte die Aktivitäten in dem Verein und führte aus, dass Neuzugänge in dem Ort gern angenommen werden. Wenn ein Verein aktiv ist komme auch was zusammen. Zum Abschluss konnte er dem Vorsitzenden Schell noch ein kleines finanzielles Präsent seitens der Stadt überreichen.

Zum Abschluss des offiziellen Teils kam der Höhepunkt des Abends, die Ehrungen. Langjährige und Gründungsmitglieder konnten geehrt werden. Für 25 Jahre wurden mit einem Glas-Bierkrug mit Vereinswappen Martin Becker, Thomas Becker, Wolfgang Dörr, Steffen Krug, Heiko Lang, Heinrich Möller, Jürgen Neeb, Marco Schwärzel und Bernd Spieß geehrt. Es fehlten leider: Thomas Caplap, Ernst Deistler, Gerhard Kirchner, Jens Kirchner, Dieter Lang, Udo Lang, Uwe Menz, Arno Schröder und Harald Weiß. Einen Pokal zur Erinnerung an das Einlagespiel bekam ein Vertreter der Mannschaft aus Udenhausen-Boppard überreicht.

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