
Bildungstradition im Vogelsbergkreis setzt sich fortVom Naturschützer zum Bachelor of Science – Carla Riemenschneider führt Vermächtnis ihres Großvaters fort
HOMBERG OHM (ol). Am Forschungszentrum Neu-Ulrichstein in Homberg (Ohm) feierte Carla Riemenschneider ihren ersten akademischen Abschluss. Die Enkelin des bekannten Naturschützers und Pädagogen Adolf („Dolf“) Böhm schloss ihr Bachelorstudium im Fach Umweltmanagement an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit sehr gutem Erfolg ab. Mit ihrem Werdegang führt Riemenschneider die Bildungstradition ihres Großvaters fort und plant nun ein Masterstudium.
Eine spannende Bildungsgeschichte fand dieser Tage einen ersten akademischen Abschluss am FNU Forschungszentrum Neu-Ulrichstein in Homberg (Ohm). Carla Riemenschneider, die Enkelin von Adolf Böhm absolvierte ihr Bachelorstudium mit sehr gutem Erfolg. In den Medien wurde bereits über das Vermächtnis des engagierten Naturschützers und Grundschullehrers Dolf Böhm ausführlich berichtet. Er war der Initiator des Ausbildungszentrums der Naturschutzjugend (AZN) im Vogelsbergkreis, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum in Kirtorf feierte, berichtet das FNU in einer Pressemitteilung.
Die Geschichte begann vor circa 50 Jahren, als Adolf Böhm in der Kirtorfer Grundschule Biologie unterrichtete und gleichzeitig die lokale Naturschutzgruppe leitete. Klaus Peter Ebke war einer seiner Schüler in dieser Zeit und wurde durch Adolf Böhm schon sehr früh für die Biologie begeistert. Dolf Böhm begleitete die Ausbildung von Peter Ebke bis zur Diplomarbeit. Schüler und Mentor pflegten einen intensiven Austausch über Jahrzehnte.
Auch Böhms Enkelin Carla Riemenschneider interessierte sich dank der Impulse ihres Großvaters schon früh für die Biologie. So bekam sie bereits zu Schulzeiten als Praktikantin am Forschungszentrum Neu-Ulrichstein bei Peter Ebke Einblick in das wissenschaftliche Treiben und wurde infiziert. Durch ihr beständiges Interesse an den Naturwissenschaften entschied sie sich für das Studium Umweltmanagement an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Hier trafen sich die beiden wieder. Peter Ebke war inzwischen Professor in diesem Fachbereich. Carla landete in einem seiner Module. Der Grundstein für Carlas weiteren Werdegang war gelegt.
Carla interessierte sich sehr für die Entwicklungen in der Forschung am FNU und bekam schon als Studentin die Möglichkeit, in einem Experten-Workshop Kenntnis über Regenwurmarten zu erlangen. Diese Experten, sogenannte Taxonomen, die sich mit der Bestimmung von Tier- oder Pflanzenarten auskennen, werden immer seltener. Die Forschung ist aber auf solche Experten angewiesen. „Ich freue mich, dass Carla mit Bravour in die Fußstapfen ihres Großvaters tritt“, so Peter Ebke „Heute hat sie ihre erste wissenschaftliche Arbeit vorgestellt. Sie untersuchte, wie sich die unterschiedliche Bewirtschaftungsformen von Grünland auf Regenwurmpopulationen auswirkt,“ so kommentierte Lukas Kruckenfellner, Umweltwissenschaftler und Betreuer ihrer Arbeit, den ersten großen Meilenstein in ihrer Ausbildung und bescheinigte Frau Riemenschneider ein sehr gelungenes Arbeitspaket. Carla ist sich sicher: „Ich studiere auf jeden Fall weiter und plane jetzt den Master of Science.“
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