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Fraktion informiert sich vor Ort in Billertshausen, Elbenrod, Liederbach, Fischbach und AngenrodOrtsrundgänge der SPD-Fraktion – Jeder Stadtteil hat seine besonderen Anliegen

ALSFELD (ol). Bei den aktuellen Rundgängen durch mehrere Stadtteile informierte sich die Alsfelder SPD über laufende Projekte, künftige Vorhaben und offene Herausforderungen. Im direkten Austausch mit Ortsvorstehern und Bürgerinnen und Bürgern wurde deutlich, wie vielfältig die Themen sind – von Infrastruktur über Sanierung bis hin zu neuen Nutzungsideen für öffentliche Gebäude. Ziel der Besuche ist es, Anliegen frühzeitig aufzunehmen, Entwicklungen nachzuverfolgen und bei späteren Haushaltsentscheidungen fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Billertshausen

In Eifa standen Starkregenkarten und Hochwasserschutzmaßnahmen im Mittelpunkt. In Billertshausen hingegen drehte sich vieles um den Umgang mit den regelmäßig auftretenden Hochwasserereignissen durch die Antrift. Ortsvorsteher Lothar Kleine führte die Fraktionsmitglieder durch den Ort und erklärte, dass man sich auf die Hochwasserlage eingestellt habe. Während der Uferbereich an Spätsommertagen idyllisch wirkt, kann das Wasser bei Hochwasser bis in die Höfe steigen.

Das Dorfgemeinschaftshaus werde von den Einwohnern intensiv genutzt. Großes Interesse bestehe daran, das leerstehende Feuerwehrgerätehaus künftig für dörfliche Aktivitäten – etwa das Reparier-Café – zu verwenden, da das Pfarrhaus von der Kirche verkauft werden soll. Auch die überdachten Bänke in der Dorfmitte, finanziert durch ZID-Mittel, bieten Radfahrern und Wanderern eine willkommene Rastmöglichkeit. Ärgerlich bleibt die seit Jahren beschädigte Mauer an der Einfahrt zum Dorfgemeinschaftshaus, die nun in Eigeninitiative saniert werden soll.

Elbenrod

In Elbenrod bildete der Neubau des Feuerwehrgerätehauses für Elbenrod und Hattendorf den Schwerpunkt. Frank Winkenstern erläuterte den Weg von der Planung bis zur Fertigstellung. Der moderne Bau im Wert von 1,7 Mio. Euro überzeugt mit aktueller Technik, darunter die klare Trennung von Schwarz- und Weißbereich. Nicht alles lief jedoch reibungslos: Ein Wasserschaden machte den Austausch des Estrichs notwendig. Zwar erfolgte die Übergabe an die Feuerwehr bereits im Oktober 2023, doch die offizielle Einweihung mit einem „Tag der offenen Tore“ steht noch aus.

Beim Rundgang konnten auch die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt besichtigt werden. Dauerhaftes Thema bleibt die baufällige Mauer an der Kirche. Der Ortsbeirat fordert seit 2024 deren Sanierung, bisher ohne Erfolg – ein Konzept liegt noch nicht vor, eine Haushaltsaufnahme ist dringend nötig.

Liederbach

Das Dorfgemeinschaftshaus wird seit der Haushaltskonsolidierung 2013 von der Dorfgemeinschaft betrieben und ist unverzichtbar, da es in Liederbach keine Gastwirtschaft gibt. Die Brücke über den Liederbach im Bereich Oberhof wurde im Zuge der Renaturierung des Gewässers im Goethepark zurückgestellt und soll 2026 neu etatisiert werden. Da die Brückenlager bereits Schäden zeigen, ist Eile geboten.

Besonderheiten im Ort sind der Glockenturm mit Läutwerk, der aufgrund der Entfernung zur Kirche in Oberrod notwendig ist, und der Wunsch, ihn künftig mit einer Uhr auszustatten. Die hölzerne Verkleidung ist sanierungsbedürftig; ein IKEK-Projekt soll hier eine Lösung zwischen Tradition und Finanzierbarkeit bringen. Positiv hervorgehoben wurde der schön gestaltete Spielplatz mit schattenspendendem Baumbestand. Ortsvorsteher Ralf Linker und sein Stellvertreter Andreas Riffer betonten, dass das Ortsbeiratsteam auch in der kommenden Legislaturperiode geschlossen wieder antreten wird.

Fischbach

Ein Besuch im zweitkleinsten Stadtteil Fischbach gehört natürlich auch dazu. Bolzplatz, Spielplatz, Friedhof und interessante Gespräche mit den Bürgern dort über die Herausforderungen bei der Sanierung eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses ergaben einen themengefüllten Nachmittag.

Im vergangenen Jahr befasste sich der Ortsbeirat mit den Heckenschnittarbeiten am Friedhof, die nicht mehr durch die Dorfgemeinschaft übernommen werden können – mit der Folge, dass weniger ZID-Mittel nach Fischbach fließen. Höhepunkt des Jahres war die 675-Jahr-Feier, zu der auch Vertreter der Stadtverwaltung als Ehrengäste eingeladen waren.

Ein wichtiges Thema bleibt die Kläranlage. „Der Betrieb verläuft nun plangemäß“, berichtete Dr. Stüber aus der Betriebskommission der Stadtwerke. Zunächst hatte die Anlage Schwierigkeiten, da die Schmutzfracht höher war als für rund 100 Einwohner erwartet. Erst durch die Zugabe einer zusätzlichen Kohlenstoffquelle (Essigsäure) konnte die Biologie der Anlage stabilisiert werden.

Angenrod

Der Dorfrundgang in Angenrod, geleitet von Ortsvorsteher Axel Möller und Ortsbeiratsmitglied Christa Haidu, begann an der Baustelle der B62.  Im Fokus stand die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt. Der Ortsvorsteher nimmt wöchentlich an den Baustellenbesprechungen teil, um den aktuellen Stand der Arbeiten zu verfolgen und aufkommende Probleme zu besprechen.

Am Feuerwehrgerätehaus, in das auch die Kindertagesstätte (KiTa) integriert ist, wurde erneut die Notwendigkeit einer Renovierung und Erweiterung erörtert. Es fehlen nach wie vor Besprechungsräume für die Erzieherinnen und Bewegungsräume für die Kinder. Obwohl die KiTa Angenrod auf der von der Stadtverordnetenversammlung verabschiedeten Prioritätenliste ganz oben steht, ist es bedauerlich, dass die Renovierung noch nicht begonnen hat. Auch der Umbau des Feuerwehrgerätehauses und die Modernisierung der Technik sind dringend erforderlich.

Die nächste Station war das Hofgut Angenrod, ein weiteres wichtiges Thema in der Stadtteilpolitik. Hier sollen demnächst die Abrissarbeiten der ehemaligen Stallungen beginnen. Für die dabei anfallenden Baumaterialien wie Sandsteinquader und gebrannte Ziegelsteine besteht großes Interesse bei Bürgern, die ein Bauprojekt damit gestalten möchten. Es wäre bedauerlich, wenn diese historischen Baustoffe einfach auf der Deponie landen würden.

Der Rundgang endete bei einem leerstehenden Haus an der Antrifft. Durch das besondere Engagement des Ortsvorstehers konnte in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung eine Versteigerung erreicht werden. „Es gibt bereits eine Interessenbekundung benachbarter Anwohner“, sodass dieser Schandfleck bald der Vergangenheit angehört!“, so Ortsvorsteher Möller abschließend.

Bei den Stadtteilrundgängen behalten wir die anstehenden Projekte in jedem Stadtteil im Blick – auch wenn sich deren Umsetzung teilweise langwierig gestaltet. „Es ist wichtig, die Maßnahmen vor Ort gesehen zu haben, wenn die Haushaltsmittel später eingestellt werden“, betonte Ortsvereinsvorsitzender Dr. Stüber. Fraktionsvorsitzender Achim Quäl ergänzte: „Die Fraktion wird über die Protokolle der Ortsbeiräte weiterhin die Vorhaben verfolgen und sich bei Bedarf durch Anfragen über den aktuellen Sachstand informieren.“

Fotos: SPD Alsfeld

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