Initiative eines Bürgers und Zusammenarbeit mit Umweltbeauftragtem führt zu artgerechtem Brutplatz für Weißstörche in der „Langwiese“Neues Storchennest in Grebenau errichtet
GREBENAU (ol). Thomas Müller aus Grebenau beobachtete regelmäßig Weißstörche im Talgrund der Jossa und regte die Errichtung eines neuen Storchennests an. Gemeinsam mit dem Umweltbeauftragten Arno Eifert wurde ein geeigneter Standort in der „Langwiese“ gefunden und eine Plattform aus Douglasienholz errichtet, die den Vögeln optimale Brutbedingungen bietet.
Thomas Müller aus Grebenau beobachtete im Talgrund der Jossa öfter Weisstörche auf Nahrungssuche. Da kam ihm die Idee, ein Storchennest zu errichten. Er bat den Umweltbeauftragten der Stadt Grebenau, Arno Eifert, um Unterstützung. Eifert war begeistert von dieser Initiative, zumal Müller auch im Besitz eines passenden Grundstücks in der „Langwiese“ ist, dass er freundlicherweise zur Verfügung stellte, so berichtet der Umweltbeauftragte in einer Pressemitteilung.
Ein Standort für die Errichtung einer Storchenplattform sei nur dann geeignet, wenn der umgebene Lebensraum „storchenfreundlich“ ist und ein reiches Nahrungsangebot biete. Das Storchennest muss an einem möglichst hohen Punkt liegen, damit die Vögel gut hin- und wegfliegen können. Zudem brauchen die Störche freie Sicht auf die umliegenden Nahrungsflächen, um rasch genügend Futter für die Jungtiere zu finden, so Eifert. Dies sei bei der alten Plattform im nahegelegenen Feuchtgebiet Wallersdorf nicht gegeben gewesen. Der neue Neststandort wurde nach Beratung mit dem Biologen Dr. Wolfgang Dennhöfer bei einem gemeinsamen Ortstermin ausgewählt. Ein Dank gelte außerdem an Petra Döring und Bernd Weiss aus Wallersdorf, die ihre Grundstücke als Alternativstandorte angeboten hatten.
Störche sind ihrem Brutplatz treu und besetzen jedes Jahr wieder das gleiche Nest, welches Horst genannt wird. Dieser werde gegen Eindringlinge verteidigt. Im Horst werden die Eier gelegt und die Jungtiere aufgezogen. Nach einer Brutdauer von 33 bis 34 Tagen schlüpfen die jungen Störche. Dann verbringen sie nochmals etwa zwei Monate auf dem Horst, bis sie flügge sind. Auf dem Horst und rund herum unternehmen die Jungstörche ihre ersten Flugversuche.
Die von Gerd Wörpel mit Hilfe von Arno Eifert gebaute Storchenplattform aus Douglasienholz hat einen Durchmesser von 1,4 Meter und wurde mit Weide und Haselnussästen ausgekleidet. Der städtische Bauhof half mittels Seilzugtechnik die auf einem Telefonmast montierte Storchenplattform in der „Langwiese“ aufzustellen. „Im nächsten Frühjahr dürfen dann alle die Daumen drücken“, so Eifert. „Wir hoffen, dass Jungstörche unser Wohnungsangebot annehmen und „Meister Adebar“ im angrenzenden Frosch- und Mäusebiotop das Futter nicht ausgeht.“ Bürgermeister Lars Wicke dankte allen beteiligten Akteuren für ihr Engagement, insbesondere der Natur- und Vogelschutzgruppe Schwarz für ihre fachliche und materielle Unterstützung sowie Martin Frantz für seine Holzspende.
Foto: Arno Eifert
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