Kolumne von Mario Eichenauer, Aurum Vermögensmanagement GmbH FreitagDAX vor dem Sommerloch?
ALSFELD (ol). Die Aktienmärkte erholen sich nach geopolitischen Turbulenzen, doch die Konjunktursignale – insbesondere in den USA – geben Anlass zur Vorsicht. Der S&P 500 und der Nasdaq erreichen Rekordhöhen, obwohl führende Indikatoren eine wirtschaftliche Abkühlung nahelegen. Zugleich steigt die Belastung durch Kreditkartenschulden auf ein neues Rekordniveau. Im Krypto-Bereich überrascht die US-Hypothekenaufsicht mit der Anerkennung von Bitcoin als Vermögenswert. Gold befindet sich weiter in der Konsolidierung, langfristige Kursziele bleiben hoch.
Aufgrund der vorläufigen Befriedung einiger Kriegsschauplätze, vor allem im Nahen Osten, haben sich die Aktienmärkte wieder sehr gut erholt, nachdem die Börsen durch den Nahostkonflikt ordentlich Federn lassen mussten. Nach wie vor tobt noch der Russland-Ukraine-Krieg, an den sich die Märkte durch die mehr als dreijährige Laufzeit aber offenbar ein Stück weit gewöhnt haben.
Daher rücken nun wieder die Konjunktur- und Wirtschaftsdaten für die Börsen in den Vordergrund. Letzte Woche Donnerstag erklärte Donald Trump man habe „mit China unterzeichnet“. Das wirkte im ersten Moment wie der große Schritt hin zum Ende der Zoll-Problematik. Doch bei näherer Betrachtung war es kaum der Rede wert, da es sich eigentlich nur um die schriftliche Version dessen handelte, was man schon Wochen zuvor in London verhandelt hatte. Man ist also weiterhin ganz am Anfang, so dass das Ende der 90-tägigen Ruhepause wieder in den Fokus rückt und die endet am 9. Juli.
US-Aktienmärkte mit neuen Rekordhochs
Obwohl die Wirtschaft in den USA noch in eine Rezession rutschen könnte, haben der S&P 500 als marktbreiter Index und der Technologie-Index Nasdaq neue Rekordhochs erreicht. Nachdem erste offizielle Schätzungen einen Wirtschaftsrückgang im ersten Quartal des Jahres in Höhe von 0,2% signalisierten, wurde die offizielle Zahl nun sogar auf 0,5% korrigiert. Offenbar waren es die Konsumausgaben, die kräftig nach unten revidiert werden mussten. Dazu gesellen sich weitere Rezessionssignale. Und zwar hat der Leading-Economic-Index vor kurzem ein solches generiert und auch der Anstieg von Anträgen zur Fortzahlung von Arbeitslosenunterstützung passt in dieses Bild.
Mittlerweile werden negative Wirtschafts- und Konjunkturdaten von den Marktteilnehmern schon seit Monaten ignoriert und die wenigen guten Nachrichten umso mehr mit steigenden Kursen gefeiert. Dass diese Verhaltensweise nicht ewig gut gehen wird, lehrt uns die Börsengeschichte.
Stress bei den Kreditkartenkrediten in den USA
Das Limit von Kreditkarten für Konsumausgaben in Anspruch zu nehmen ist in den USA historisch fest verankert. Seit 2019 ist die Kreditkartenanzahl von 510 Millionen auf 630 Millionen gestiegen. Das entspricht rund vier Kreditkarten pro US-Haushalt. Mittlerweile hat die entsprechende Schuldenkennzahl mit 4.100 USD pro Karte ein Rekordhoch erreicht, was einer Kreditsumme von ca. 1,3 Billionen US-Dollar entspricht.
Die Zinsen für Überziehungskredite von Kreditkarten sind mit über 20% extrem teuer, so dass dies in der Regel nur von Leuten in Anspruch genommen wird, die alle anderen günstigeren Kreditangebote bereits ausgeschöpft haben.
Der Prozentsatz notleidender Kreditkartenkredite ist in den letzten Monaten stark gestiegen und befindet sich mittlerweile auf einem Niveau, welches kurz nach der Finanzkrise 2008 erreicht wurde. Eine Rezession würde diese Anzahl der Kredite, bei der die Rückzahlung seit mehr als 90 Tagen überfällig ist, weiter in die Höhe treiben und damit sinkende Konsumausgaben erzwingen.
Bitcoin erobert den US-Immobilienmarkt
Die Federal Housing Finance Agency (FHFA) als US-Hausfinanzierungsaufsicht, hat in den letzten Tagen den Bitcoin als bonitätsrelevanten Vermögenswert bei Hypotheken anerkannt. In einem auf X veröffentlichten Statement erklärte der FHFA-Chef, dass diese Entscheidung ganz im Sinne von Präsident Trumps Vision sei, Amerika zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ zu machen.
Goldpreis setzt Konsolidierung fort
Der Goldpreis befindet sich seit Ende April in einer sogenannten Konsolidierungsphase, das heißt, der Preis bewegt sich seit über neun Wochen seitwärts. Dies ist nach dem starken Preisanstieg im Rahmen der Handelszoll- Problematik als durchaus gesund zu bezeichnen.
Vor kurzem ist der einmal jährlich erscheinende „In-Gold-we-trust-Report“ der Firma Incrementum aus Liechtenstein erschienen, die an ihrem Kursziel für Gold in Höhe von 4.800 USD zum Ende der Dekade im Jahr 2030 festhalten. Dies sei konservativ geschätzt, da bei starkem Anstieg der Inflationsraten in den nächsten fünf Jahren auch ein Goldpreis von bis zu 8.900 USD möglich sei.
Da es sich bei der Incrementum AG um das weltweit meist angesehene Gold- Analysehaus handelt sollte man diese wissenschaftliche Herleitung des Preiszieles für eine Unze Gold auf über 450 Seiten durchaus ernst nehmen.
Ich wünsche Ihnen wie immer ein gutes Händchen bei Ihrer persönlichen Vermögensstruktur!
Als bankenunabhängiger Vermögensspezialist beraten wir Sie individuell und ohne hauseigene Produkte. Besuchen Sie uns auf unserer Internetseite www.aurumvm.de oder vereinbaren Sie gerne einen Gesprächstermin unter Tel. 06631/ 8018-440.
Disclaimer: Dies ist eine Marketingmitteilung. Sie dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Bitte lesen Sie vor einer Anlageentscheidung die verbindlichen Verkaufsdokumente, die Ihnen Ihr Berater oder der jeweilige Emittent auf Anfrage zur Verfügung stellt. Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Wertpapiergeschäfte sind grundsätzlich mit Risiken, insbesondere dem Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals, behaftet.
Diese Marketingmitteilung unterliegt nicht den regulatorischen Anforderungen, welche die Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen/ Anlagestrategieempfehlungen sowie das Verbot des Handels vor der Veröffentlichung der Anlageempfehlung/Anlagestrategieempfehlung vorschreiben.
Die Anlageberatung und -vermittlung (§ 2 Abs. 2 Nr. 3, 4 WpIG) erbringen wir als vertraglich gebundener Vermittler gemäß § 3 Abs. 2 WpIG ausschließlich für Rechnung und unter der Haftung der NFS Netfonds Financial Service GmbH, Heidenkampsweg 73, 20097 Hamburg (NFS). Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist: Aurum Vermögensmanagement GmbH, Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld, Telefon 06631/ 8018-444.
Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren