Innovative Höhenwindkraft bei Seipp & Kehl GmbHUnabhängige Bürgerliste (UBL) besucht Seipp & Kehl GmbH in Nieder-Gemünden
GEMÜNDEN (ol). Die Unabhängige Bürgerliste besuchte die Seipp & Kehl GmbH in Nieder-Gemünden und zeigte sich beeindruckt von deren innovativem Energieprojekt, das Höhenwindkraft zur Stromerzeugung nutzt. Fraktionsvorsitzender Klaus-Dieter Jensen lobte den Austausch zwischen Wirtschaft und Gemeinde und kündigte Unterstützung für die geplante Vorstellung des Projekts in der Gemeindevertretung an.
In diesem Jahr führte die jährliche Betriebsbesichtigung die Mitglieder der Unabhängigen Bürgerliste (UBL) zur Firma Seipp & Kehl GmbH in Nieder-Gemünden, das berichtet die UBL in einer Pressemitteilung. Der geschäftsführende Gesellschafter Marc Schneider begrüßte die Besucher im Betrieb und schilderte zunächst seinen beruflichen Werdegang als Ingenieur in der Metallindustrie im In- und Ausland. Sein Wunsch nach eigenverantwortlicher und gestalterischer Tätigkeit führte schließlich dazu, dass er im Jahr 2018 nach längeren Vorgesprächen die 1953 in Nieder-Gemünden gegründete Firma übernahm.
Herr Schneider erläuterte, dass die Firma eine hohe Teilevielfalt und breite Anwendungsfälle bis hin zu Komplettlösungen anbiete. Die Produkte, die er vorstellte, reichten von Teilen für Formel 1 Rennwagen und Luxusyachten bis hin zu Maschinenteilen zur Fliesenherstellung. Unglaubliche 5.300 verschiedene Artikel -häufig auch in Kleinmengen – wurden im vergangen Jahr von den derzeit 70 Mitarbeitern und vier Auszubildenden gefertigt. Drehen und Fräsen könnten viele Firmen. Die Seipp und Kehl GmbH biete darüber hinaus vielfältige hochpräzise Schleiftechniken, Veredelungen und Weiterverarbeitungen an. „Präzision ist unsere Leistung. Höchste Qualifikation, Genauigkeit und moderne Messtechnik macht uns aus“, fasste er zusammen. Was gefertigt werde, sei verkauft. Daher benötige die Firma nur eine kleine Lagerhaltung.
Beim Gang durch die gut durchdachten und peinlich sauberen Betriebsbereiche, die sich im Wesentlichen in die Bereiche Drehen, Fräsen, Schleifen, Montieren/Prüfen und die Messtechnik aufteilen, zeigte Marc Schneider verschiedene Endprodukte und erläuterte einzelne Produktionsprozesse an den hochmodernen Präzisionsmaschinen.
Dabei beeindruckte er die Besucher besonders durch seine spürbare Faszination für den Betrieb und seinen Stolz auf die einzigartigen Produkte.
Die Auftragslage sei derzeit nach den Problemen im Maschinenbau der letzten Jahre gut. Die Firma sei mit einem Altersschnitt von 41 Jahren personell gut aufgestellt. Einige Mitarbeiter gehörten sei mehr als 35 Jahren dazu. In die Nachwuchsgewinnung und die Fortbildung investiere man stetig. Man arbeite im Zweischichtsystem. Die dritte Schicht übernähmen über Nacht die automatisierten Maschinen.
Nach dem Gang durch die Produktion kam man auf ein aktuelles Energievorhaben der GmbH zu sprechen. Dieses Vorhaben war mit ein Grund für die UBL, in diesem Jahr die Firma zu besuchen. Herr Schneider beschrieb seine Anstrengungen, die gestiegenen Energiekosten wirtschaftlich und zudem klimagerecht aufzufangen. Verschiedene Modelle aus dem Bereich der erneuerbaren Energien hatte er geprüft und sei schließlich auf ein Startup aufmerksam geworden, das Energie über Höhenwindkraft gewinne.
Vereinfacht gesagt, lasse man einen Drachen automatisch aufsteigen, dessen Auf und Ab einen Generator antreibe und so Strom in einer Form erzeuge, der geeignet sei, die Grundlast des Betriebs zu decken.
Diese Anlage solle wenn möglich noch in diesem Jahr am Kammberg oberhalb von Nieder-Gemünden zunächst für mehrere Versuchsreihen jeweils zeitweise installiert werden. Es wäre dann erst die zweite derartige Anlage weltweit und die erste im produktiven Betrieb.
Klaus-Dieter Jensen versprach Herrn Schneider, als Fraktionsvorsitzender der UBL dafür zu werben, dass er die Möglichkeit bekomme, dieses spannende und innovative Projekt in der Gemeindevertretung vorzustellen. Herr Bürgermeister Müller hatte der GmbH diese Möglichkeit bereits aufgezeigt.
Die UBL-Vorsitzende Nicola Beyer bedankte sich bei dem Geschäftsführer für die interessante Führung und die Einblicke in den modernen Produktionsbetrieb.
Klaus-Dieter Jensen betonte, die UBL habe die Verknüpfung der Gemeinde mit ihren Gewerbetreibenden und den gegenseitigen Austausch schon immer für überaus wichtig gehalten habe. Das wolle man weiter fortsetzen.
Marc Schneider freute sich über das Interesse der UBL an seinem Unternehmen und die in Aussicht stehende Vorstellung des Energieerzeugungs-Vorhabens vielleicht schon in der nächsten Gemeindevertretersitzung.
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