Mit den drei Ausrufezeichen und der Göttin Ariadne zum SchulsiegPaula-Luise Russ vertritt Alexander-von-Humboldt-Schule auf dem Regionalentscheid des Vorlesewettbewerbs
LAUTERBACH (ol). Paula-Luise Russ hat den Vorlesewettbewerb an der Alexander-von-Humboldt-Schule gewonnen und wird die Schule beim Regionalentscheid vertreten. Der Wettbewerb begeistert jährlich Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen und fördert die Lesefreude sowie das Können im Vorlesen.
„Lesen ist Kino im Kopf“ oder „Lesen ist eine Superkraft“ – ganz gleich, welche positiven Attribute man dem Lesen zuordne: Sie stimmten. Und sie gelten natürlich ganz besonders auch für das Vorlesen, denn damit teile man seine Superkraft mit anderen und verschaffe den Zuhörerinnen und Zuhörern das schönste Kopfkino.
Aus diesem Grund ist der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels auch der Klassiker unter den Schulwettbewerben, heißt es. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und bewegt jährlich rund 600.000 Schülerinnen und Schüler der sechsten Schulklassen.
Auch die Alexander-von-Humboldt-Schule hatte laut einer Pressemitteilung ihre Sechstklässler wieder eingeladen, ihre Lieblingsbücher zunächst in der Klasse, dann als Klassensieger in der Aula und einer ausgewählten Jury vorzustellen, die wiederum den Schulsieger ermitteln sollte. Vor wenigen Tagen war es so weit: Koordinator Matthias Berg von der Fachschaft Deutsch begrüßte eine Aula voller Lesebegeisterter: alle sechsten Klassen mit ihren Lehrkräften, die Jury und natürlich die Klassensieger, die sich für den Schulentscheid vorbereitet hatten.
„Es kann heute nur einen Sieger oder eine Siegerin geben“, sagte Berg, „doch alle, die hier vorlesen, können stolz darauf sein, bereits Klassensieger geworden zu sein.“ Und das waren Lina Seibert, Ben Becht, Tristan Fölsing, Paula-Luise Russ, Hanna Wand, Jakob Milde, Hanna Schössler und Luan König. Sowohl die Ersten als auch die Zweitplatzierten der Klassen trugen in der ersten Runde ihre eigenen ausgewählten Texte vor und offenbarten den Zuhörern damit schönste Lesevorschläge, die sich im Bereich der Jugendliteratur durch verschiedene Genres auszeichneten: Natürlich sei „Harry Potter“ mit an Bord gewesen, auch „Die drei !!!“ oder „Rico und Oscar“. Aber auch neue Fantasy- und Abenteuergeschichten hatten die Kinder gewählt. Für den ersten Durchgang konnten sie sich noch vorbereiten, beispielsweise die Betonung üben, schwere Wörter lernen, Stimmen für die direkte Rede ausprobieren. All das seien Kriterien, die die Jury zu bedenken habe, wenn sie sich am Ende der beiden Vorleserunden zurückzieht, um zu beraten, wer am besten gewesen sei. Dabei dürfe insbesondere der bekannte Text nicht auswendig vorgetragen erscheinen, es dürfe nicht geschauspielert werden und die ausgewählte Stelle sollte das Publikum direkt begeistern, auch wenn sie kurz sei.
Hohe Anforderungen also sowohl für die Vorlesenden als auch für die Jury. Und in der zweiten Runde wurde es naturgemäß noch ein bisschen schwieriger, hieß es. Wie immer hatte die ortsansässige Buchhändlerin Gerlinde Becker das für die Schülerinnen und Schüler unbekannte Buch ausgewählt: „Ich, Zeus, und die Bande vom Olymp – Götter und Helden erzählen griechische Sagen“ von Frank Schwieger. Ein witziger Blick auf die griechische Mythologie, gespickt mit ungewöhnlichen Namen der Götter und ihrer Freunde – eine echte Herausforderung für die Vorlesenden, auch wenn diese zuvor zumindest schon mal in die Welt der Götter hineingeschnuppert hatten, wie Matthias Berg berichtete.
Alle acht brachten ihre vorgeschriebenen Textstellen mit Bravour vor das Publikum, sodass die Jury es nicht leicht hatte und die Beratungen eine ganze Zeit in Anspruch nahmen, so hieß es. Die Jury setzte sich zusammen aus Alexandra Ewert und Lou Sophie Mölig (Deutsch-LK), Johannes Sehlen (Schulpraktikant), Petra Scheuer (Stadtbücherei), Andreas Goldberg (Stadtjugendpfleger) und Sven Kießling (Pfarrer). Sie hatten Alexandra Ewert als Sprecherin auserkoren, und die Spannung stieg, als die Oberstufenschülerin zum Mikrofon griff. Traditionell werden nur die beiden Schulsieger genannt und keine weiteren Platzierungen festgelegt, denn, wie Matthias Berg zu Beginn schon sagte: Klassensieger waren alle.
Paula-Luise Russ konnte sich über den Schulsieg freuen. Sie wird die Schule im Frühling auf dem Regionalentscheid vertreten. Sollte sie verhindert sein, wird als Zweitplatzierter Jakob Milde einspringen. Mit viel Applaus und großer Freude quittierten alle Anwesenden diese Entscheidung. Nun stehe die ganze Schule hinter Paula-Luise Russ.
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